Staat: Russland | Koordinaten: 50.68, 156.01 | Aktivität: Ascheeruption
Kurilenvulkan Ebeko eruptierte Vulkanasche bis auf 3500 m Höhe
Gestern war es ein sehr aktiver Tag für den Vulkan Ebeko, der auf der russischen Kurileninsel Paramushir liegt. Laut KVERT förderten Explosionen Vulkanasche bis auf eine Höhe von 3500 m über dem Meeresspiegel. Laut VAAC Tokio driftete die Aschewolke in nordöstlicher Richtung. Es waren nicht die einzigen Explosionen, denn ähnliche Ereignisse wurden auch an drei weiteren Tagen der letzten Woche beobachtet. Zudem meldeten die Vulkanologen thermische Anomalien, die vom Krater ausgingen und per Satellit detektiert wurden.
KVERT warnt vor dem Anhalten moderater explosiver Aktivität und davor, dass es jederzeit zur Eruption von Aschewolken kommen könnte, die bis zu 6000 m hoch aufsteigen und dann eine Gefahr für tieffliegende Flugzeuge darstellen. Der Alarmstatus steht auf „Orange“.
Der Ebeko ist nicht der einzige Vulkan der Region, der als aktiv eingestuft wird und sich in Eruption befindet. Ein paar hundert Kilometer nördlich, genauer auf Kamtschatka, liegt der Shiveluch Vulkan. In seinem hufeisenförmigen Krater wächst ein Lavadom. Explosive Eruptionen und größere Kollappsereignisse blieben hier in den letzten Wochen aus, dennoch gibt es eine starke Entgasungsaktivität und sporadisch ist Rotglut am Dom sichtbar. In der Nähe des beschrieben Doms im Krater des jungen Shiveluch, liegt der ältere Karan-Dom, der nach der großen Shiveluch-Eruption vor 2 Jahren zu neuem Leben erwacht ist und stark dampft. Rotglut wurde hier aber nicht gesichtet. Auch hier steht der Alarmstatus auf „Orange“
Anders verhält es sich am Vulkan Bezymianny, der auf „Gelb“ steht. Doch auch hier gibt es einen aktiven Lavadom, von dem gelegentlich thermische Anomalien ausgehen. Für den Bezymianny typisch ist, dass sein Dom mehrere Monate lang unauffällig vor sich her dümpelt und langsam wächst, bis er eine kritische Größe hat und es zu Kollapsereignissen und Explosionen kommt, die pyroklastische Ströme generieren. Die Situation eskaliert relativ schnell und es gibt nur wenige Tage Vorwarnzeit, die von einer gesteigerten Seismizität und vermehrtem Rotglut am Dom gekennzeichnet ist.
Der Klyuchevskoy scheint im Moment ruhig zu sein, und somit ist der Ebeko der aktivste Vulkan der Region, zumindest in Bezug auf die Explosivität.