- Am Mittwoch Abend kam es zu einer Ascheexhalation am Cotopaxi
- Im Vorfeld wurde eine Steigerung von Seismizität und Gasausstoß festgestellt
- Dampfwolken stiegen bis zu 1000 m hoch auf
- Der Alarmstatus beleibt auf Gelb
Asche bedeckte den Gletscher am Cotopaxi
Staat: Ecuador | Koordinaten: -0.081, -77.67 | Aktivität: Exhalation
Am Donnerstagmorgen richteten sich viele erstaunte Augen in Richtung des Cotopaxi-Gipfels, denn nachts musste es zu einer Asche-Eruption gekommen sein, die das weiße Schneekleid des Vulkans grau färbte. Die Vulkanologen vom IG gehen schrieben in ihrem Bericht, dass es sich nur um eine kleine Aschewolke handelte, die bis zu 300 m über Kraterhöhe aufgestiegen war. Man geht davon aus, dass die Asche in einer Exhalation gefördert wurde, bei der auch viel Gas austrat. Einen Hinweis auf die Exhalation lieferte ein schwaches Tremorsignal, das die Seismographen gegen 18.30 Uhr Ortszeit aufgezeichnet hatten. Obwohl es sich nur um einen kleinen Ausbruch handelte, beunruhigt die Aktivität die Menschen der Region. Beim Cotopaxi handelt es sich um den zweithöchsten Vulkan Ecuadors und um einen der höchsten aktiven Feuerberge der Erde. Der Andenvulkan erhebt sich 5897 m über dem Meeresspiegel und sein Gipfelbereich ist von einem Gletscher bedeckt. Darin liegt auch die größte Gefahr des Cotopaxi, denn große Eruptionen könnten das Eis schmelzen, sodass Lahare entstehen. Sie könnten die Vorstädte von Quito erreichen, denn die Hauptstadt Ecuadors liegt nur 50 km vom Vulkan entfernt.
Bereits seit einigen Tagen mehren sich die Anzeichen eines Erwachens des Vulkans, denn bevor es zur Ascheemission kam, wurde eine Steigerung der Seismizität registriert. Vor allem langperiodische Erdbeben, von denen am 21. November 52 Stück registriert wurden, deuten an, dass sich im Untergrund magmatische Fluide bewegen. Außerdem begann der Vulkan Dampf auszustoßen, der eine Höhe von 1000 m über dem Gipfel erreichte. Die Wissenschaftler vom IG konnten auch einen Anstieg des Schwefeldioxid-Ausstoßes feststellen. Er betrug 558 Tonnen am Tag.
Das IG bleibt angesichts der Aktivitätssteigerung ruhig und sagt, es gebe keine Anzeichen für einen bevorstehenden größeren Vulkanausbruch. Die letzte Eruption manifestierte sich 2015. Damals war die Besorgnis bei den Vulkanologen größer, dass sich die Eruption verstärken könnte, doch der Cotopaxi beruhigte sich bald wieder. Wie ich heute schon einmal schrieb, sind Messdaten immer nur eine Momentaufnahme und geben nur das augenblickliche Geschehen wider. Vulkane können sich über Jahre hinweg aufheizen, bis es zu einer größeren Eruption kommt. Ein Auf- und Ab der Aktivität während dieser Aufheizphase ist normal. Generell gehört der Cotopaxi zu den aktivsten Vulkanen Ecuadors und ein neuer größerer Ausbruch ist wahrscheinlich. Die Frage ist nur, wann es soweit sein wird?
Ecuador zählt aktuell zu den Ländern der Welt, deren Vulkane besonders aktiv sind. Neben dem Cotopaxi sind Reventador und Sangay in Eruption begriffen und hier regelmäßig in den News vertreten. Beide Vulkane eruptieren weiter Aschewolken. Am Reventador stiegen sie gestern bis zu 4200 m auf. Am größeren Sangay erreichten sie eine Höhe von 6100 m.