Staat: Ecuador | Koordinaten: -0.081, -77.67 | Aktivität: Ascheeruptionen
Cotopaxi mit Asche in 7000 m Höhe
In Ecuador ist der Cotopaxi weiter aktiv und eruptiert Vulkanasche. Gestern erreichte sie eine Höhe von gut 7000 m und driftete in Richtung Westen. Bei der Einschätzung zur tatsächlichen Größe der Eruptionswolke ist zu beachten, dass der Vulkan selbst 5897 m hoch ist und zu den höchsten aktiven Vulkanen der Welt zählt. Netto stieg die Aschewolke bis zu 1103 Metern über Kraterhöhe auf. Das geschah während zwei Eruptionen, die sich um 07:58 und 08:16 Uhr Ortszeit ereigneten. Außerdem kam es zu Phasen mit Ascheexhalationen, wie wir sie etwas vom Popocatepetl kennen.
In Ecuador fürchtet man sich vor einer größeren Eruption des gletscherbedeckten Vulkans, denn sie könnte das Eis schmelzen und Lahare verursachen. Der Cotopaxi liegt zudem in der Nähe der Hauptstadt Quito und größere Eruptionen könnten dort das Leben beeinträchtigen, etwa indem es zu Ascheniederschlägen kommt. Diese könnten auch den internationalen Flughafen lahmlegen.
Die Sorgen sind nicht ganz unbegründet, denn seit dem Sommer zeigen die geophysikalischen Parameter, dass der Vulkan auflädt. Bei der letzten Messung im Juli wurde ein Schwefeldioxid-Ausstoß von 2745 Tonnen am Tag gemessen. Seitdem kommt es zu starken Entgasungen und in Spitzenzeiten stieg Dampf mehr als 2800 m hoch auf. Besonders auffällig ist die Steigerung der Gasemissionen in den letzten 6 Wochen. Das Gas stammt aus einem flach liegenden Magmenkörper, der sich in 3-4 km Tiefe befinden soll. Hinzu kommt eine schwache Bodenhebung von 2 mm, die aber noch nicht genau interpretiert werden konnte. Die Seismizität ist unauffällig. Mit den Eruptionen setzte Tremor ein. Satellitenaufnahmen zeigen sporadisch thermische Anomalien im Krater.
Die Daten zeugen von einem langsamen Aufheizen des Vulkans. Normalerweise würde man Schwarmbeben erwarten. Dass diese momentan fehlen, könnte auf freie Aufstiegswege zurück zu führen sein.