Staat: Russland | Koordinaten: 55.98; 160.58 | Eruption: Vulcanianisch
- Am Bezymianny gab es einen Paroxysmus
- Vulkanasche erreichte eine Höhe von 12500 m
- Es entstanden Pyroklastische Ströme
- Videoaufnahmen zeigen vulkanischen Blitz
Die Eruptionen am Bezymianny auf Kamchatka legten weiter zu. Das VAAC Tokio registrierte seit meinem letzten Update 8 weitere Aschewolken, die bis auf einer Höhe von 12500 m aufstiegen und Richtung Norden drifteten. Auf einem Livcam-Video ist zu sehen, dass die explosiven Eruptionen aus dem Dom erfolgten. Sie förderten nicht nur Aschewolken, sondern lösten partielle Kollapse der Staukuppel aus. Es gingen glühende Schuttlawinen und Pyroklastische Ströme ab. Sie flossen in Richtung Südosten, genauer durch die Täler von Vostochnaya und Yuzhnaya. Dabei wurde eine thermische Strahlung freigesetzt, deren höchster Wert auf 491 MW kam. Es gilt zu berücksichtigen, dass die Satelliten nicht kontinuierlich messen, sondern, dass sie um die Erde kreisen und immer nur alle paar Stunden Messungen an einem Vulkan durchführen.
Mittlerweile ist die Seite von KVERT wieder erreichbar. Die Vulkanologen berichten, dass es sich um eine paroxysmale Eruption handelte. Die Phase soll vorbei sein, aber wie es für Paroxysmen typisch ist, könnten weitere folgen. Die Aschewolke breitete sich auf einem Gebiet aus, dass 160×320 km misst. Die meiste Asche befand sich zum Zeitpunkt des Reports in 6 km Höhe und gefährdete den Flugverkehr. Der VONA-Alarmstatus steht auf „orange“. Weitere Eruptionen sind ohne Vorwarnung möglich. Da die Region unbewohnt ist, geht für Menschen am Boden praktisch keine Gefahr aus, es sei denn, sie nähern sich dem Vulkan.
Vulkanische Blitze in den Eruptionswolken am Bezymianny
Auf dem Video ist ferner zu erkennen, dass es zu kleinen vulkanischen Blitzen kam, die sich in der Eruptionswolke manifestierten. Sie entstehen für gewöhnlich nur bei kräftigen Explosionen, die viel Tephra fördern. Für die elektrische Ladungstrennung und dem Spannungsaufbau ist es erforderlich, dass die Tephra mit einer hohen Anfangsgeschwindigkeit ausgestoßen wird. Sehr wahrscheinlich spielt auch ihre Korngröße eine Rolle. Der Einfluss atmosphärischer Bedingungen ist nicht hinlänglich erforscht.