Staat: Russland | Koordinaten: 55.98; 160.58 | Eruption: Vulcanianisch
Die Aktivität am Bezymianny auf Kamtschatka geht weiter und lässt sich schön per LiveCam beobachten, auch wenn es nur alle 30 Minuten ein neues Bild gibt. Vom Vulkan gehen permanent Pyroklastische Ströme ab und Vulkanasche steigt bis zu 8300 m hoch auf. Der VONA-Alarmstatus steht auf „rot“. Die Eruptionen gehen vom Lavadom aus, der den Vulkankrater auffüllt. MIROVA detektiert eine moderate Wärmestrahlung mit einer Leistung von bis zu 33 MW.
Update: Neusten VONA-Meldungen zufolge stieg die Asche bis zu 15600m hoch auf. Im Tagesverlauf wurden vom VAAC Tokio 8 Meldungen herausgebracht.
Der Bezymianny liegt in Zentralkamtschatka
Der Bezymianny ist einer der aktivsten Vulkane Russlands und gehört zur zentralen Vulkangruppe in Kamtschatka. Der Vulkan ist seit Jahren aktiv, wobei es zu Phasen erhöhter Aktivität kommt, wenn der Dom eine kritische Größe erreicht hat. Der Lavadom wächst auch nicht mit einer konstanten Förderrate, sondern in Schüben. Das aktuelle Verhalten ist typisch und kündigt sich meistens einige Tage vorher an, denn bevor pyroklastische Ströme abgehen wird meistens eine moderate Wärmestrahlung registriert. Dann gehen auch vermehrt Schuttlawinen ab und die Seismizität nimmt zu.
Für gewöhnlich werden durch die Eruptionen keine Menschen gefährdet, da die Gegend nicht besiedelt ist. Der nächste Ort befindet sich gut 50 km vom Bezymianny entfernt. In der Nähe es Vulkans gibt es eine Berghütte, in der nicht nur Vulkanbeobachter absteigen, sondern auch Jäger, die in den Wäldern nördlich der zentralen Vulkangruppe umherschweifen. Ein einsames Naturparadies, wie man es in Europa kaum finden wird.
Bedauerlich, dass durch den Ukraine-Krieg Reisen nach Kamtschatka wieder in die Ferne gerückt sind, obwohl nach 2 Corona-Jahren das Fernweh groß ist. Ich persönlich nehme Abstand von Reisen nach Russland, da der Aggressor Putin auch von Teilen der russischen Bevölkerung unterstützt wird. Selbst in oben beschriebener Berghütte hing bei meinem Besuch im Jahr 2013 ein Portrait des Diktators, was mich bereits damals ziemlich verblüffte. Für mich ist diese Art der Politiker-Verehrung schwer nachvollziehbar, besonders, wenn die Politik gegen demokratische Prinzipien verstößt.