Vulkan Bagana in Eruption
Staat: Papua Neuguinea | Koordinaten: -6.10, 155.20 |Eruption: Aschewolke
- Vom Bagana ging eine Aschewolke aus
- Am Nordrand des Kraters gibt es eine thermische Anomalie
Bagana ist ein 1855 m hoher Vulkan im Zentrum der Insel Bougainville, die zu Papua Neuguinea gehört. Obwohl der Vulkan zu den jüngsten und aktivsten Feuerbergen Melanesiens gehört, wird über ihn relativ wenig berichtet. Das liegt nicht etwa daran, dass der Vulkan nicht aktiv wäre, sondern an seine Abgelegenheit inmitten dichter Wälder. Bagana ist überwiegend effusiv tätig, doch heute liegt eine VONA-Meldung vom VAAC Darwin vor, nach der vom Vulkan eine Aschewolke aus aufstieg. Sie erreichte eine Höhe von 2700 m und driftete in Richtung Norden. Die Aschewolke wurde aufgrund dichter Bewölkung nicht von Satelliten erfasst. Die Meldung stammt von Beobachtern am Boden oder von Piloten. Der Alarmstaus wurde auf „orange“ erhöht.
[twenty20 img1=“833575″ img2=“833576″ offset=“0.5″ before=“Bagana im normalen Lichtspektrum…“ after=“…und im Infrarotbereich. © Sentinel-hub“]
Auf einem Sentinel-Foto vom 29. Oktober ist zu erkennen, dass vom Bagana eine große Dampfwolke ausging. Im Infrarot-Spektrum erkennt man eine thermische Anomalie, die sich im nördlichen Gipfelbereich befindet und unter der Dampfwolke hervorlugt. Die Anomalie könnte größer sein und nur vom Dampf verdeckt werden. Schaut man die Bilder der letzten Monate durch, dann erkennt man, dass es im Frühjahr eine Eruptionsphase gab, während der mehrere Lavaströme erzeugt wurden, die im Nordwesten und Nordosten des Vulkans bis zu seiner Basis flossen. Solche zähen Lavaströme aus andesitischer Schmelze sind für den Bagana typisch. Genauso typisch ist es, dass im Vulkankrater ein kleiner Lavadom wächst. Die aktuelle thermische Anomalie könnte von so einem Dom stammen. Dafür sprechen auch die MIROVA-Daten der letzten Wochen, die öfters eine moderate Wärmestrahlung detektierten.
Obwohl Bagana meistens extrusiv/effusiv tätig ist, gibt es durchaus Eruptionen mit einem größeren Gefahrenpotenzial. Die explosivste Eruption seit der Erfassung der Daten ereignete sich im Jahr 1952. Sie hatte einen VEI 4. Im Jahr 2000 gab es einen VEI 2 Ausbruch. Dem GVP liegen Daten von 26 Eruptionsphasen während des Holozäns vor. Dabei gehen Vulkanforscher davon aus, dass der Bagana innerhalb der letzten 3 Jahrhunderte entstanden sein könnte, nimmt man seine Förderrate der vergangenen Jahre als Basis für sein Wachstum.