Wissenschaftler prognostiziert: Askja könnte kurzfristig ausbrechen
Der Askja-Vulkan auf Island sorgt weiter für Aufregung in den isländischen Medien. Der Öskuvatn ist seit einigen Tagen eisfrei und es wurde ein erhöhter geothermischer Wärmefluss als Ursache für die Eisschmelze nachgewiesen. Nun meldete sich der isländische Vulkanologe Þorvaldur Þórðarson in einem Interview der Seite Icelandmonitor zu Wort und meinte, dass der Vulkan eindeutige Anzeichen des Erwachens zeigt. Er bereitet sich auf eine Eruption vor, die praktisch jeder Zeit starten könnte. Möglich sei es, dass der Vulkan morgen, übermorgen oder erst in ein paar Jahren ausbricht, doch Þorvaldur glaubt, dass die Eruption eher früh als spät startet. Grund für diese Vermutung findet der Geowissenschaftler darin, dass scheinbar nun auch Schnee und Eis außerhalb des Sees zu schmelzen beginnen: so zeigt ein Foto des alten Lavastroms Mývatningahraun eisfreie stellen. Þorvaldur Þórðarson sieht in dem Geschehen eine gute Chance für die Wissenschaft, denn zum ersten Mal in der Geschichte wird der Aufheizungsprozeß der Askja mit modernen Messinstrumenten beobachtet und dokumentiert. Der Aufheizungsprozeß begann bereits im Jahr 2012 und äußerte sich in erhöhter seismischer Aktivität. Aktuell gibt es eine Bodenhebung von bis zu 51 cm. Die Erdbebentätigkeit der letzten Tage war erhöht, aber nicht besorgniserregend. So würde es mich wundern, wenn Askja ohne einen deutlichen Anstieg der Seismizität ausbrechen würde. Daher rechne ich nicht mit einem Vulkanausbruch innerhalb weniger Tage oder Wochen. Sehr wahrscheinlich wird es noch Monate oder sogar Jahre dauern, bis wir eine Eruption der Askja sehen werden. Aber vielleicht ist das auch nur Wunschdenken, da ich mich gerade am anderen Ende Europas befinde. Übrigens gab es heute ein Erdbeben M 3,4 am Herdubreid. Es folgte ein kleiner Schwarm schwächerer Erschütterungen.