Staat: Indonesien| Koordinaten: -6.10, 105.42 | Aktivität: Aschewolken
Vulkanasche am Anak Krakatau in 1000 m Höhe
Das VAAC Darwin brachte gestern Abend eine weitere VONA-Meldung zum indonesischen Inselvulkan Anak Krakatau heraus. Demnach stieg eruptierte Vulkanasche bis zu 900 m hoch auf und driftete in Richtung Osten. Die Eruption wurde vom VSI bestätigt. Dort heißt es, dass die Aschewolke gut 700 m über Gipfelhöhe aufstieg. Zu beachten gilt, dass die Gipfelhöhe nicht gleich der Kraterhöhe ist, denn dieser liegt deutlich unterhalb des höchsten Punktes der Insel. Grund hierfür ist der Kollaps des Vulkans im Jahr 2018. Dabei verlor der Vulkan 2/3 seiner Höhe und eine Flanke scherte mit dem Krater komplett ab. Dabei entstand ein moderater Tsunami, der die umliegenden Küsten in Mitleidenschaft zog und einige Todesopfer forderte.
Seit Mitte Dezember ist die Seismizität erhöht. Gestern wurden 25 seismische Signale unterschiedlicher Arten aufgezeichnet. Darunter befanden sich vulkanotektonische Erdbeben, Hybriderdbeben und Langperiodische Erschütterungen. Sie zeugen von Fluidbewegungen im Untergrund. Es sieht jetzt nicht nach einem massiven Magmenaufstieg aus, aber die Aktivität hält jetzt schon seit 3 Wochen an und es könnte sich eine intensivere Aktivitätsphase zusammenbrauen. In den letzten Monaten waren Phasen erhöhter Seismizität meistens von kurzer Dauer und hielten nur wenige Tage an. Das zur aktuellen Eruption gehörende seismische Signal hielt 1590 Sekunden an und brachte es auf eine Maximalamplitude von 40 mm.
Anak Krakatau liegt im Sunda-Strait zwischen Java und Sumatra und ist das „Kind des Krakataus“, Krakatau ist der Vulkan, der sich in einer großen Eruption im Jahr 1883 selbst vernichtete. Der dabei ausgelöste Tsunami kostete mindestens 36.000 Menschen das Leben. Würde sich so eine Katastrophe heute wiederholen, dann würden die Opferzahlen vermutlich deutlich höher sein, da die Küstenregionen Indonesiens heute viel dichter besiedelt sind als damals.