Alaid mit thermischem Signal und Aschewolke
Staat: Russland | Koordinaten: 50.85 ,155.55 | Eruption: Ascheeruption
Der Inselvulkan Alaid (Kurilen, Russland) emittiert eine sehr hohe Wärmestrahlung mit einer Leistung von 365 MW. MIROVA begann am 16. September erste Anzeichen einer Wärmestrahlung zu detektieren. Auf Sentinel-Satellitenbildern erkennt man im Infrarotbereich eine ausgeprägte Anomalie im Kraterbereich, die selbst eine dünne Wolkendecke durchdringen kann. Das VAAC Tokio brachte heute drei VONA-Warnungen heraus, nach denen Vulkanasche in einer Höhe von 3400 m detektiert wurde. Die Aschewolke driftete nach Nordosten. Auch der zuständige vulkanologische Dienst KVERT brachte eine Meldung zum Alaid heraus. Demnach rechnet man mit Aschewolken, die bis zu 6 km hoch aufsteigen könnten und dann niedrig fliegende Flugzeuge gefährden. Bislang soll die Asche eine Höhe von 2600 m erreicht haben. Auf einem Bild ist der Vulkan zu erahnen. Von seinem Gipfel geht eine dünne Asche-Dampf-Wolke aus. Die Vulkanologen vermuten hinter den Ereignissen strombolianische Eruptionen, die am 15. September begonnen haben könnten. Ein Wärmesignal von dieser Leistung wird aber nur in den seltensten Fällen von abgelagerter Tephra verursacht, die von strombolianischen Eruptionen gefördert wird. Dazu bedarf es kontinuierlichen Eruptionen (Lavafontäne), oder effusiv geförderter Lava.
Die Vulkaninsel Alaid liegt 30 km nordwestlich der Insel Paramushir und 70 km südwestlich von Kamtschatka entfernt. Der Vulkan kann starke explosive Eruptionen erzeugen und birgt ein entsprechend großes Gefährdungspotenzial, besonders für Flugzeuge, die Kamtschatka und die Kurilen überfliegen. Die Eruptionswolken können bis zu 15 km hoch aufsteigen und sich über Hunderte von Kilometern erstrecken. Die Dauer der Eruptionen kann mehrere Monate betragen. Die letzte größere Eruption des Alaid war 2015-2016.
Auf der Nachbarinsel Paramushir liegt der Vulkan Ebeko, der heute ebenfalls in den VONA-Meldungen auftaucht. Hier stieg die Aschewolke bis auf einer Höhe von 3100 m auf und driftete ebenfalls in Richtung Nordosten.