Neues 3d Bild zeigt Lavastrom am Ätna
Der Lavastrom am Ätna ist weiterhin aktiv und emittiert eine Wärmestrahlung mit 312 MW Leistung. Damit liegt sie ein gutes Stück hinter den bisherigen Spitzenwerten der Eruption, als im Januar zweimal mehr als 1000 MW Leistung registriert wurde. Damals wurden die Werte als sehr hoch eingestuft, heute liegen sie im moderaten hohen Bereich. Da die Leistung proportional zur emittierenden Wärmefläche ist, kann man davon ausgehen, dass der Lavastrom deutlich weniger Fläche einnimmt als es Anfang Januar der Fall war. Zur Stunde fließt die Lava entlang des Valle del Leone und man kann den Lavastrom auf der Thermalcam nur angeschnitten sehen. Es ergießt sich keine frische Lava ins Valle del Bove. Anders verhielt es sich am 1. Februar, als die oben gezeigte Satellitenaufnahme erstellt wurde. Auf der räumlich wirkenden 3D-Visualisierung, die aus mehreren Satellitenfotos am Rechner erstellt wurde, erkennt man den Lavastrom, wie er ins Valle del Bove fließt. Der Lavastrom wurde auf der Tagesaufnahme sichtbar, indem man das Licht im SWIR-Band filterte.
Auf der Visualisierung erkennt man sehr schön das zweigeteilte Lavafeld, das im Zuge der Eruption erzeugt wurde. Der Ausbruch begann am 27. November 2022. Zuerst wurde der nördlichere (rechte) Teil des Lavafelds erzeugt. Nach einer kurzen Pause verlagerte sich die Aktivität südwärts. Aus dieser Beschreibung geht hervor, dass man auf dem Bild vom Osten aus in Richtung Westen guckt und das Bild nicht wie üblich eingenordet ist. Grund hierfür ist, dass man gut das Valle del Bove erkennen kann, das von 2 steilen Rändern eingefasst wird. Im Laufe der Eruption erreichte die Lava den Fuß der Steilwand des Tals. Gut zu erkennen ist auch der frische Lavastrom, der im Mai/Juni floss und ein Stück auf der Talsohle des Valle del Bove unterwegs war.
Die Visualisierung visualisiert auch schön, dass der Lavastrom nicht ganz so einfach zu erreichen ist und an einem recht unzugänglichen Ort liegt. In den letzten 10 Jahren hat sich der Südostkrater soweit vergrößert, dass sein Osthang praktisch ins Valle del Bove übergeht. Früher konnte man da noch prima drumherum laufen.