Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 | Aktivität: Asche-Exhalationen
Dampfringe und Aschewolken am Ätna
Der Ätna auf Sizilien produziert dieser Tage wieder häufig Dampfringe, die von den lokalen Fotografen und Bergführern dokumentiert werden. Die Dampfringe kommen aus dem neuen Schlot in der Bocca Nuova, der sich im Frühsommer gebildet hatte. Außerdem werden sporadisch kleine Aschewolken aus dem neuen Südostkrater gesichtet. Der Vulkan könnte sich also auf eine weitere paroxysmale Eruption vorbereiten. Die Letzte manifestierte sich in der Nacht vom 13. auf den 14. August. In diesem Zusammenhang ist es interessant, dass das INGV Lavaproben der Eruption analysierte und feststellte, dass einige der untersuchten Tephra-Fragmente aus einem primitiveren Magma entstanden, als es bei den vorherigen Eruptionen der Fall war. Neben der älteren Schmelze, die auch schon bei früheren Eruptionen gefördert wurde, gab es wohl eine Intrusion frischen Magmas aus größerer Tiefe. Diese Erkenntnis geht aus dem wöchentlichen Bulletin der INGV-Forscher hervor, das gestern Nachmittag veröffentlicht wurde.
In dem Bulletin wird auch die Eruption der kleinen Aschewolken aus dem NSEC bestätigt. Zudem meldeten die Forscher eine Zunahme der Infraschalltätigkeit. Diese wird von starken Entgasungen bzw. tief im Schlot sitzenden Explosionen verursacht und spielt sich überwiegend in der Bocca Nuova ab, aber auch aus Richtung Neuen Südostkrater wurden Infraschallsignale aufgezeichnet. Die Tremoramplitude blieb im Verlauf der vergangenen Woche stabil und bewegte sich im mittleren Bereich. Die Quelle des Tremors liegt zwischen 2000 und 2900 Höhenmeter unter dem nördlichen Bereich des Neuen Südostkraters. Der Tremor wird durch Magmenbewegungen verursacht und bildet gut den obersten Magmenkörper ab.
Die geochemischen Parameter zeigten in der letzten Woche keine nennenswerten Veränderungen. Das Gleiche gilt für die Bodenverformung. Der Schwefeldioxid-Ausstoß bewegte sich auf niedrigem bis mittelhohem Niveau. Außer den eingangs aufgeführten Anzeichen gibt es keine Anzeichen für eine baldige Eruption.