Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 | Staat: Italien |Eruption: Lavastrom
- Am Ätna öffnete sich eine weitere Spalte
- Sie befindet sich im Osten, an der Basis des Südostkraterkegels
- Der Tremor hat nachgelassen
- Es gibt eine übergeordnete Bodenhebung von 2 cm im Jahr
Ätna mit neuer Eruptionsspalte
Der Ätna auf Sizilien kommt nicht zur Ruhe, obwohl gestern Abend der Tremor deutlich runter gegangen ist. Aktuell bewegt er sich an der Basis des roten Bereichs und zeigt einen leichten Aufwärtstrend. Für die relativ moderate Aktivität, die uns der Vulkan in den letzten 2 Wochen zeigte, ist der Tremor ungewöhnlich hoch gewesen. Zuletzt befand sich die Lavafront außerhalb des Erfassungsbereichs der LiveCams und bewegte sich an der Basis des Neuen Südostkraters. Es scheint sich heute Morgen ein neuer Schlot/Spalte geöffnet zu haben. Die Kollegen von EtNative veröffentlichten ein Video, auf dem man Dampfentwicklung sieht und gingen von einer Spaltenöffnung aus. Auf der ThermalCam erkennt man eine längliche Wärmesignatur, die von frischer Lava zu stammen scheint. Da eine Bestätigung von offizieller Seite der Vulkanologen aussteht, bin ich mit meinen Formulierungen vorsichtig.
Inzwischen liegt ein Bericht des INGVs vor: Das Institut bestätigt eine Spaltenöffnung im oberen Bereich des Valle del Bove. Die Spalte öffnete sich auf 2800 m Höhe. Die Quelle des Tremors liegt oberhalb, genauer auf 3000 m Höhe.
Die explosive Aktivität hielt auch gestern an. Es kam zu sporadischen strombolianischen Eruptionen aus dem Neuen Südostkrater. Außerdem registrierte das EMSC zwei Erdbeben südlich des Vulkans und westlich des Flughafens von Catania. Das stärkere hatte eine Magnitude von 2,4 und ein Hypozentrum in 9 km Tiefe.
Bodenhebung ist an der Ostküste am größten
Im letzten Wochenbericht des INGVs war die Rede davon, dass im Gipfelbereich eine leichte Bodensenkung registriert wurde, die kurz nach der Eruption begann. INSAR-Aufnahmen zeigen, dass es eine übergeordnete Bodenhebung gibt, die innerhalb von einem Jahr gut 2 cm betrug. Besonders stark ist die Bodenhebung entlang der Ostküste. Auf der Aufnahme des European Ground Motion Service (EGMS) wird der Gipfelbereich bewusst ausgelassen sein. Das Geschehen hier ist dem IGVN überlassen. Auf jeden Fall sieht es nicht so aus, als hätte der Magmen-Zufluss ins Reservoire unter dem Vulkan aufgehört. Es bleibt spannend am Ätna!