- Am Ebeko gab es 2 Eruptionen
- Vulkanasche stieg bis auf 4600 m Höhe auf
- Es wurde vor weiteren Eruptionen gewarnt
Ebeko mit Eruptionen
Staat: Russland | Koordinaten: 50.68, 156.01 | Eruption: Phreatisch
Der Ebeko auf Paramushir Island eruptiert gestern, nachdem ihm der Nachbarvulkan Chikurachki eine Steilvorlage lieferte. Das geht aus 2 VONA-Meldungen hervor, die beim VAAC Tokio veröffentlicht wurden. Demnach stieg die Aschewolke bis auf einer Höhe von 4600 m auf und driftete in Richtung Süden. Zunächst dachte ich, dass dort Asche vom Chikurachki fälschlicherweise dem Ebeko zugeordnet wurde, doch auch KVERT bestätigte die Eruption und stufte die Warnstufe auf „orange“ hoch. Die Vulkanologen warnten vor stärkeren Eruptionen, die Asche bis auf 6 km Höhe speien könnten und dann tieffliegende Flugzeuge gefährden, die den Flughafen Severo-Kurilsk anfliegen. KVERT meldete in diesem Jahr bereits mehrere Ausbrüche des Ebekos, während beim VAAC Tokio die ersten beiden Meldungen des Jahres gelistet wurden. Als einige Vereinsmitglieder den Vulkan vor der Pandemie besuchten, berichteten sie, dass der Ebeko deutlich öfters ausbricht, als es die VAAC-Meldungen vermuten lassen. Sie erfassen nur einen Teil der Eruptionen.
Der Chikurachki war gestern ebenfalls noch tätig und erzeugte weitere Aschewolken, die bis zu 5200 m Höhe aufstiegen. KVERT beschreibt heute eine fumarolische Aktivität. Weitere Eruptionen sind nicht auszuschließen.
Beide Vulkan liegen auf der Kurileninsel Paramushir. Der Ebeko befindet sich im Norden der langgestreckten Insel, der Chikurachki (der mit anderen Vulkanen einen Komplex bildet) im Südwesten. Außerdem gibt es auf Paramushir noch 2 weiter Vulkane, die als potenziell aktiv eingestuft werden. Dabei handelt es sich um die Feuerberge Fuss, und Karpinski
Paramushir ist die zweitgrößte Insel des vulkanischen Inselbogens der Kurilen. Sie ist 100 km lang und bis zu 30 km breit. Sie liegt vor der Südspitze Kamtschatkas. Die Inselkette ist Teil des Pazifischen Feuerrings und spannt einen Bogen bis zur japanischen Insel Hokkaido. Die Kurilen sind russisches Hoheitsgebiet. Einige Inseln der südlichen Kurilen beansprucht Japan für sich, da sie bis 1945 japanisches Hoheitsgebiet waren.