Vulkan Popocatepetl am 23.12.22

Staat: Mexiko | Lokation: 19.028, -98.62 | Aktivität: Asche-Eruptionen

Popocatepetl eruptiert Aschewolken bis zu 6700 m hoch

Nahe der mexikanischen Hauptstadt bleibt der Popocatepetl aktiv und stößt Aschewolken und glühende Tephra aus. Dabei entstanden in den letzten Tagen schöne Aufnahmen, die ich euch hier nicht vorenthalten möchte. Der Vulkan ist bei schönem Wetter gut sichtbar, was eine Häufung der Aufnahmen bedingt. Tatsächlich ist der Popocatepetl in den letzten Wochen auch aktiver geworden und eruptiert häufiger.

Aktuell registriert das VAAC Vulkanasche in einer Höhe von 6700 m. Sie wird vom Wind in Richtung Nordosten verfrachtet. Gestern berichtete CENAPRED von 122 Asche-Dampf-Exhalationen und 146 Minuten Tremor. MIROVA registrierte gestern eine moderate Wärmestrahlung mit 16 MW Leistung. Der Alarmstatus bleibt auf „gelb“. Ein Aufstieg zum Krater ist untersagt.

Der 5462 m hohe Popocatepetl liegt 70 km südöstlich von Mexiko Stadt. Während des Winters ist sein Gipfel häufig schneebedeckt. Der 600 x 400 m durchmessende Krater verfügt über steile Wände. In ihm wächst sporadisch ein Lavadom, der durch die Eruptionen schnell zerstört wird. Der Subduktionszonen-Vulkan fördert vor allem intermediäre Laven, die dazitischer bis andesitischer Zusammensetzung sind.

Dass so ein mächtiger Vulkan von Menschen früherer Epochen als Götterberg verehrt wurde, ist naheliegend. Der Legende nach war Popocatepetl ein Krieger der Azteken. Aus Standesgründen durften er und seine Geliebte Prinzessin Iztaccihuatl nicht heiraten, weshalb die Prinzessin vor Kummer früh starb. Nach dem Tod des Kriegers verwandelten die Götter Popocatepetl und Iztaccihuatl in die beiden benachbarten Vulkane, die durch einen Grat miteinander verbunden sind.

Im Schatten des Popocatepetl liegt die Pyramide von Cholula. Bei ihr handelt es sich um die volumenmäßig größte Pyramide der Welt. Sie wird auch als menschengemachter Berg bezeichnet. Ihre Lage im Tal von Cholula , das von den Vulkanen Popocatepetl, Iztaccihuatl, La Malinche und dem 5.747 m hohen Pico de Orizaba eingekesselt ist, ist bestimmt kein Zufall. Die Pyramide ist heute zum größten Teil verschüttet, sodass sie wie ein Hügel aussieht. Auf seiner Kuppel wurde die Kirche Santa Maria de los Remedios errichtet, die heute auf vielen Fotos mit dem Vulkan zu sehen ist.