Staat: Italien | Lokation: 14.87 ; 38.50 | Eruption: Fumarolisch
In den letzten Tagen gab es weitere Erdbeben auf Vulcano. Der Artikel wurde am 04. April aktualisiert.
- Ende März ereignete sich ein kleiner Erdbebenschwarm im Osten von Vulcano
- Der Gasflux ist rückläufig, aber an den meisten Stellen erhöht
- Es besteht die Gefahr phreatischer Explosionen
Die Liparische Insel Vulcano wurde Ende März von weiteren Erdbeben erschüttert. Sie trugen sich kurz nach meinem letzten Update zu diesem Vulkan zu. Der kleine Erdbebenschwarm manifestierte sich am 31. März. Das stärkste Beben brachte es auf Ml 1,9 und manifestierte sich offshore, genauer, 7 km südöstlich von Porto di Ponente. Das Hypozentrum lag 8 km tief. Zwei weitere Beben brachten es auf Ml 1,1. Die restlichen Beben waren schwächer. Auf der Karte sind die gelb markiert, obwohl die Hypozentren in Tiefen weniger als 10 km lagen. Die roten Punkte zeigen Mikroseismik an, die sich bereits einige Tage zuvor ereignete. In der 2. Märzhälfte gab es somit eine Zunahme der Seismizität gegenüber den letzten Wochen.
Wie sehen die geophysikalischen Parameter auf Vulcano aus?
Im jüngsten Bulletin vom INGV, das am Dienstag veröffentlicht wurde, war von einer Zunahme der Seismizität noch keine Rede. Dort heißt es, dass die lokale seismische Aktivität gering ist, mit typischerweise 1-2 Ereignisse pro Tag. Es gab auch einige VLP-Ereignisse. Schwärme traten in den letzten Wochen also nicht auf. Bei den restlichen geophysikalischen Parametern war ebenfalls kein Anstieg festzustellen, im Gegenteil, die Werte nahmen leicht ab, oder waren stabil. Die Fumarolen am Krater auf Vulcano stoßen noch viel Kohlendioxid aus. In Bezug auf Schwefeldioxid sind die Werte moderat geworden. Eine Entspannung der Lage gab es am Fuß des Kraterkegels und im Bereich von Vulcano Porto: Der CO2-Flux zeigt einen leichten Abwärtstrend, blieb aber auf mittelhohen Werten; am Standort Faraglione wurden Werte nahe dem Hintergrund gemessen. Es wurde keine neue Bodenhebung registriert.
Die Vulkanologen warnen weiterhin vor verschiedenen Gefahren. Insbesondere könnte sich Kohlendioxid in Senken, oder Kellern ansammeln und zum Erstickungstot führen. Außerdem ist es nicht ausgeschlossen, dass sich phreatische Explosionen ereignen könnten. Es bleibt also spannend auf Vulcano.
Update 04.04.22: Heute zeigt die Erdbebenkarte 2 weitere Erdstöße an, die sich bereits am 02. April zutrugen. Leider werden die Daten beim INGV mit 2 Tagen Verzögerung angezeigt. Die Beben hatten die Magnituden 1,8 und 1,6 und manifestierten sich in Vulkannähe. Hypozentren lagen in 8.97 und 6,25 km Tiefe.