Staat: Guatemala | Koordinaten: 14.47, -90.88 | Aktivität: Vulcanianisch
Neue Bilder vom Fuego in Guatemala
Über den Fuego habe ich nun schon einige Wochen nichts mehr geschrieben, was daran liegt, dass es mit seiner normalen Aktivität weitermacht, ohne dass es herausragende Ereignisse gab. Die Vulkanologen von INSIVUMEH berichten, dass der Fuego pro Stunde zwischen 6 und 10 Eruptionen erzeugt. Sie lassen Vulkanasche bis auf einer Höhe von 4800 m aufsteigen. Die vorherrschende Windrichtung ist Norden, sodass die Aschewolken in Richtung Süden driften, wobei der Wind auch etwas nach Ost und West variiert. Die Eruptionswolken lassen noch in 15 km Entfernung Asche regnen. Glühende Tephra steigt bis zu 250 m über den Krater auf. Die Schlacken lösen Schuttlawinen aus, die in Richtung durch verschiedene Schluchten abgehen. MIROVA registrierte gestern eine moderate Wärmestrahlung mit 46 MW Leistung. Die Eruptionen werden von schwachen rumpelnden Geräuschen begleitet, die in den Ortschaften am Fuß des Vulkans zu hören sind. Druckwellen lassen Türen und Fenster vibrieren. Anzeichen für einen bevorstehenden Paroxysmus gibt es aktuell nicht.
Die beschriebene Aktivität spiegelt auch in etwa das Eruptionsszenario wider, auf das unser Vulkanvereinsmitglied Thomas Spinner am Fuego stieß, als er den Vulkan in der letzten Woche bestieg und fotografierte. Wie es mittlerweile Standard ist, schlug Thomas sein Lager am Acatenango auf, von wo aus man die Eruptionen recht gefahrlos beobachten kann. Der Aufstieg durch die Bergwälder ist gut ausgebaut: Führer geleiten ihre Gruppen bis zum fest installierten Zeltcamp unterhalb des Acatenango-Gipfels. Dort ist man ca. 3 km Luftlinie vom Krater des Fuegos entfernt und kann bequem die Eruptionen beobachten. Aber Achtung, unter dem nächtlichen Sternenhimmel kann es hier empfindlich kalt werden und Vulkanspotter sollten eine entsprechende Ausrüstung mitführen. Man muss manchmal sogar mit Nachtfrost rechnen. Die Höhe machts! Für mich stellt diese Tour mittlerweile eine gute Alternative zum Stromboli dar, auch wenn die Reise natürlich etwas teurer ist als eine Stromboli-Tour. Vor Ort wurde jüngst eine digitale Registrierpflicht für Besteiger des Vulkans eingeführt. Bislang musste man seine Daten vor einem Aufstieg immer analog hinterlegen.