Gestern manifestierte sich ein weiterer Erdbebenschwarm am Vesuv. Er bestand aus 15 Einzelbeben unterschiedlicher Magnituden. Die stärkste Erschütterung hatte eine Magnitude von 2,3 und lag in nur 1600 m Tiefe. In den letzten Wochen war kein Erdbeben stärker. Zwei weitere Beben brachten es auf M 1,5. Generell lagen die Hypozentren in geringen Tiefen.
Auch wenn die aktuelle Bebentätigkeit nicht zwangsläufig bedeutet, dass der Vesuv dabei ist aufzuheizen, so zeigen sie dennoch, dass es sich beim Vesuv um einen potenziell aktiven Vulkan handelt, der innerhalb kurzer Zeit aus seiner Ruhe erwachen kann. Die meisten Experten gehen jedoch davon aus, dass sich der Vulkan noch über viele Jahrzehnte bis Jahrhunderte ruhig verhalten wird, bis er wieder eruptiert. Der bisher jüngste Ausbruch erfolgte 1944. Diese Eruption beendete eine äußerst lebhafte Phase des Vulkans.
Ätna strahlt Wärme ab
Das neuste Sentinel-hub Foto vom Ätna zeigt, dass sich die Wärmestrahlung verlagert hat. Schwerpunkt der Tätigkeit liegt nun beim Neuen Südostkrater: Aus dem Seitenschlot „Puttusiddu“ finden strombolianische Eruptionen statt. Diese legten an Frequenz und Größe in den letzten Tagen zu. Augenzeugen berichten von Phasen mit beinahe kontinuierlicher Aktivität. Zudem ist der Lavastrom länger geworden. Die thermische Strahlung liegt bei 21 MW. In der Bocca Nuova scheint sich die Aktivität auf den westlichsten Schlot zu konzentrieren, während es um den NE-Krater relativ kühl bestellt ist.
Stromboli mit größerem Wärmesignal
Ähnlich sieht es am Stromboli aus: dort sieht man ein größeres thermisches Signal als üblich. Dieses umschließt mehrere aktive Schlote. Das könnte bedeuten, dass sich die Aktivität ein wenig steigerte.
Gunung Agung: Abgang von Laharen
Vorgestern berichtete ich über erhöhten Tremor am Agung auf Bali. Dieser wurde von Laharen verursacht, die durch starke Regenfälle ausgelöst wurden. Heute Nachmittag war ein vergleichbares Signal in der Seismik sichtbar. Die Vermutung liegt nahe, dass es ebenfalls von einem Lahar verursacht wurde. Zudem gab es in Indonesien 2 Erdbeben mit Magnituden größer 5. Diese spiegeln sich in den Seismogrammen mehrere Vulkane wieder.
Fuego: noch mehr Lahare
In Guatemala ist die Situation mit der in Indonesien vergleichbar. Auch von dort wurde berichtet, dass es zum Abgang der gefürchteten Schlammströme kam. Diese flossen durch Täler des Fuego ab, ohne größere Schäden zu verursachen.