Update 14.11.19: Die Situation in Venedig hatte sich kaum entspannt, da droht weiteres Ungemach. Starker Wind drückt wieder das Wasser der Adria in die Lagune und in Kombination mit den Gezeitenkräften droht weiteres Hochwasser. In den nächsten Stunden wird ein Pegel von 140 cm erwartet. Der gleiche Herbssturm, der das Wasser in die Lagune von Venedig drückt, setzte auch den Griechischen Inseln zu. Auf Korfu field er Strom aus und auf Kefalonia ging eine Schlammlawine ab.
Originalmeldung: In der Lagunenstadt Venedig heißt es Land unter. Während diese Tatsache alleine noch keine Schlagzeile wert ist, da Hochwasser in Venedig fast auf der Tagesordnung steht, ist es die Pegelmarke von 187 cm, die aus der Tatsache eine Schlagzeile macht. Nur 1966 stand das Wasser mit 194 cm noch höher in der Lagune. Grund für die Überflutung ist eine unglückliche Kombination von Vollmond, auflandigem Sturm und Starkregen, der stundenlang auf Venedig niederprasselte. In der Folge wurden nicht nur zahlreiche Boote an Land gespült und Geschäfte im Erdgeschoss überflutet, sondern auch Paläste und Kirchen unter Wasser gesetzt. Unter letztgenannten hat es den Markus-Dom besonders schwer erwischt. In ihm stand das Wasser über einen Meter hoch. Die Krypta wurde überflutet. Der finanzielle Gesamtschaden lässt sich bis dato nicht beziffern. Darüber hinaus starben 2 Menschen durch Unfälle infolge der Überflutungen.
Eigentlich sollten inzwischen gigantische Fluttore das Hochwasser aussperren, doch obwohl ihr Bau bereits 5,5 Milliarden Euro verschlungen hat, funktionieren sie nicht. Ein Bauskandal, der sich am besten mit dem des deutschen Hauptstadtflughafens vergleichen lässt. Die Wut der Bürger Venedigs wächst, weil das teuere Flutschutz-System nicht funktioniert.
Langfristig gesehen ist Venedig dem Untergang geweiht: der Meeresspiegel steigt unaufhaltsam. Der Schuldige dafür ist schnell gefunden und heißt Klimawandel. Wer mehr über Venedig lesen möchte, kann dies in meinem Blog „Geonaut“ tun. Vor genau einem Monat bereiste ich die Lagunenstadt zum wiederholten Mal.