Vanuatu: Erdbeben Mw 7,4 richtete Schäden an

Starkes Erdbeben Mw 7,4 traf Vanuatu und richtete große Schäden in Hauptstadt Port Vila an

Datum 17.12.24 | Zeit: 01:47:24 UTC | Koordinaten: -17.666 ; 168.092 | Tiefe: 28 km | Mw 7,4

Ein sehr starkes Erdbeben der Magnitude 7,4 ereignete sich in der vergangenen Nacht um 01:47:24 UTC (12:47:24 Uhr Lokalzeit) kurz vor der Westküste der Insel Efate in Vanuatu. Das Epizentrum wurde 25 km westlich der Hauptstadt Port Vila lokalisiert, die Herdtiefe lag bei 28 Kilometern. Trotz der vergleichsweise großen Tiefe des Hypozentrums wurde ein Tsunami-Alarm ausgelöst, der inzwischen jedoch wieder aufgehoben wurde. Zuvor kam es zur Evakuierung von Küstengemeinden auf mehreren Inseln des Archipels. Da starke Nachbeben befürchtet werden, bleiben die Evakuierungsmaßnahmen zunächst bestehen. Außerdem gab es bereits mehrere mittelstarke Nachbeben.

Mindestens ein Todesopfer und zahlreiche Schwerverletzte – Triagezentrum eingerichtet 

Ersten Berichten zufolge kam es zu erheblichen Gebäudeschäden in der Hauptstadt, darunter auch an Regierungsgebäuden und Botschaften. Mehrere Erdrutsche verschütteten Straßen und blockierten einen Anleger am Hafen. Zudem fielen Strom- und Wasserversorgung aus. Auch die Telekomunikation ist gestört und die Website des Geologischen Dienstes von Vanuatu ist offline.

Mindestens ein Todesopfer wurde bis jetzt offiziell bestätigt, und die Zahl der Schwerverletzten übersteigt die Behandlungskapazitäten der örtlichen Klinik. Laut lokalen Medien wurde auf dem Parkplatz eines Krankenhauses ein Triagezentrum eingerichtet, in dem entschieden wird, welche Schwerverletzten die besten Überlebenschancen haben und vorrangig behandelt werden. Es ist davon auszugehen, dass die Zahl der Todesopfer steigen wird. Bereits jetzt gibt es Meldungen, dass internationale Unterstützung zur Versorgung der Verletzten nötig sein wird.

Zeugen berichten, dass es der stärkste Erdstoß seit mehr als 20 Jahren war. Die starken Erschütterungen, die als hochfrequent beschrieben wurden, dauerten etwa 30 Sekunden an.

Tektonische Situation von Vanuatu

Das Erdbeben steht im Zusammenhang mit der Subduktion entlang des Vanuatu-Grabens, der im Westen des Archipels verläuft. Hier grenzt die Mikroplatte der Neuen Hebriden (auf deren Rand Vanuatu liegt und die mit der Pazifikplatte assoziiert ist) an die Australische Platte. Sie wird unter die Neue Herbridenplatte subduziert. Dieser tektonische Prozess verursacht nicht nur regelmäßig starke Erdbeben, sondern ist auch für den Vulkanismus entlang des Pazifischen Feuerrings verantwortlich.

In etwa 130 Kilometern Entfernung liegt der Inselvulkan Lopevi, 30 Kilometer weiter befindet sich Ambrym. Diese und weitere Vulkane des Archipels könnten durch den starken Erdstoß beeinflusst worden sein.

Update 9:00 Uhr: Weitere Augenzeugenberichte sprechen davon, dass unter mehreren Haustrümmern Menschen eingeschlossen sind. An den Straßenrändern liegen Leichen. Bei einem Erdrutsches entlang einer Straße wurde ein Buss erfasst und in die Tiefe gerissen. Auch hier gibt es Todesopfer. Zwei Brücken stürzten ein.