Seit Tagen brennen sich die Feuer durch die Wälder und Steppen Kaliforniens und richten enorme Schäden an. Im Fokus der Brände steht die Region Sonoma County, die nördlich von San Francisco liegt und für ihren Weinanbau bekannt ist. Neben Wein wachsen dort auch die berühmten Redwood-Wälder. Dramatische Ausmaße hat das sogenannte Kinciad-Feuer angenommen. Eine Fläche von mehr als 100 Quadratkilometern brennt, was die größte Evakuierung in der Geschichte des Sonoma Countrys auslöste: fast 200.000 Menschen wurden aufgefordert ihre Heimat zu verlassen.
Bisher brannten mindestens 80 Häuser und 2 Weingüter ab und man muss davon ausgehen, dass weiter Häuser zerstört werden, obwohl fast 3000 Einsatzkräfte den Kampf gegen die Flammen aufgenommen haben. Zum Glück gab es bis jetzt keine menschlichen Todesopfer.
Strom wurde abgestellt
Doch dem nicht genug der traurigen Superlative: der Stromanbieter Pacific Gas & Electric (PG&E) stellte den Strom für 940.000 Haushalte ab. In der Folge sind fast 3.000.000 Menschen ohne Elektrizität. Das Abstellen des Stroms ist eine Vorsichtsmaßnahme, denn durch beschädigte Oberlandleitungen könnten weitere Feuer ausgelöst werden. Die Regierung Kaliforniens unterstellt dem Strombetreiber jahrelanges Missmanagement. Man hätte versäumt die Stromtrassen zu modernisieren und zu pflegen.
Klima bedingt Flammen-Ausbreitung
Heiße Winde und trockenen Luft fachen die Flammen immer weiter an und sorgen für die rasante Ausbreitung der Waldbrände. Laut Wettervorhersage soll sich die Situation nicht vor dem 7. November bessern und so wird befürchtet, dass sich die Brände ausbreiten. Seit Jahren leidet Kalifornien unter einer Dürre, die nur gelegentlich von unwetterartigen Regenfällen unterbrochen wird. Vielerorts ist es verboten Gärten zu bewässern, oder Swimming-Pools aufzufüllen.
Brände in Südkalifornien und auf der Baja California
Nicht nur im Norden des US-Bundesstaates Kalifornien brennt es, sondern auch im Süden. Dort wütet das „Tick-Feuer“ bei Santa Clarita. 18 Quadratkilometer Wald-und Steppenfläche sind bereits abgebrannt. 16 Häuser wurden zerstört. Kurzzeitig wurden 40.000 Menschen evakuiert. Im mexikanischen Bundesstaat Baja brennt es ebenfalls. Die Halbinsel Baja California ist für ihre einmaligen Kakteenwälder bekannt.