Stadt der Engel von Flammen bedroht – Tausende Menschen auf der Flucht
Der Westen des US-amerikanischen Bundesstaates Kalifornien kommt nicht zur Ruhe: Besonders um die Millionenmetropole Los Angeles wüten verheerende Wald- und Buschbrände, die in den berühmten Hügeln um die Stadt zahlreiche Gebäude zerstörten, darunter auch mehrere Villen Prominenter. Bis gestern Abend stand die Vegetation auf einer Fläche von mehr als 500 Hektar in Flammen, wobei starke Winde die Brände schnell verbreiten. Die typischen Santa-Ana-Winde, die in den kalifornischen Wintermonaten auftreten, treiben das Feuer weiter voran. Mit Geschwindigkeiten von bis zu 160 Kilometern pro Stunde könnten sie den schlimmsten Windsturm des Jahrzehnts auslösen, warnt der US-Wetterdienst.
Dicke Rauchschwaden hängen über Los Angeles, und die Flammen bedrohen mittlerweile mindestens 13.000 Gebäude. In der Region Los Angeles mussten gut 30.000 Menschen ihre Häuser verlassen. Das Feuer brach in Pacific Palisades aus, einem Vorort von Los Angeles in den Santa-Monica-Bergen liegend, in dem rund 25.000 Einwohnern leben.
Dramatische Berichte von Betroffenen
Anwohner schildern erschütternde Szenen. Ein Mann berichtete, dass heiße Asche auf seine Wohnsiedlung niederregnete, während sich die Flammen in Minuten über einen Hügel ausbreiteten. Eine andere Evakuierte erzählte gegenüber lokalen Medien, wie sich die Straße plötzlich auf beiden Seiten in ein Flammenmeer verwandelte und Menschen – darunter zahlreiche Kinder – mit Koffern und Haustieren zu Fuß vor dem Feuer flüchteten. Sie ergriffen zu Fuß die Flucht, weil die Straßen überfüllt waren. Zum Teil kam es auch zu Blockaden durch auf den Straßen stehen gelassene Fahrzeuge. Die Feuerwehr benutzte schwere Räumfahrzeuge, um blockierende Fahrzeuge zur Seite zu schieben. Trotz des Chaos gab es bis jetzt keine Opfer zu beklagen.
Gefahr noch nicht gebannt
Hunderte Einsatzkräfte kämpfen aus der Luft und am Boden gegen das Feuer. Der Feuerwehrchef des Bezirks Los Angeles, Anthony Marrone, warnte jedoch, dass die Gefahr noch lange nicht gebannt sei, da weiterhin mit starken Winden zu rechnen sei.
Lage in Malibu unter Kontrolle
Im weiter nördlich gelegenen Malibu wüteten zum Jahresende schwere Waldbrände, die sich zwischenzeitlich auf mehr als 1.600 Hektar ausgebreitet hatten. Hier sind zwar noch nicht alle Brandherde gelöscht, doch die Situation gilt als unter Kontrolle.