USA: Serie von Winterstürmen trifft Westküste

Westküste der USA von Sturmserie heimgesucht – Pier stürzte ein

Die US-Westküste wurde zu Weihnachten von einer Serie starker Winterstürmen heimgesucht, die in ihrer Dauer und Intensität bislang selten vorkamen. Dabei wurde große Teile eines hölzernen Piers zerstört. Es gab mindestens zwei Todesopfer.

Eine ausgeprägte Sturmserie traf die Westküste der USA und atmosphärische Flüsse brachten ergiebige Regenfälle, starke Winde und Schneefälle in den Höhenlagen mit sich. An der Küste verursachen hohe Wellen gefährliche Bedingungen und Küstenerosion.

Die Sturmfront, die bereits am Wochenende begann, wurde Anfang der Woche in Kalifornien tödlich. Am Montagmorgen starb ein Mann in Zentral-Kalifornien, nachdem von der Brandung zusammengeschobene Trümmer ihn an einem Strand festklemmten. Ein weiterer Mann wurde am Marina State Beach von Wellen erfasst und aufs Meer hinausgezogen. Eine Suchaktion verlief erfolglos. Der Mann gilt als vermisst und ist vermutlich tot. In einigen Küstenregionen erreichten die Wellen Höhen zwischen drei und acht Metern.

Am Dienstag verschärften sich die Wetterbedingungen, als heftige Regenfälle die nördliche Hälfte Kaliforniens überfluteten. In den Sierra-Nevada-Ausläufern erreichten die Niederschläge Spitzenwerte von bis zu 100 Millimetern pro Stunde. Die Kombination aus Starkregen, Wind und Schneefall führte in höheren Lagen zu Lawinen- und Sturzflutgefahr, insbesondere in Gebieten mit Brandnarben.

In den Bergen der Sierra Nevada und den Cascades wurden bis zu 30 Zentimeter Schnee gemeldet, in einigen Regionen auch mehr. Zusätzlich verursachten Böen mit Geschwindigkeiten von über 110 Kilometern pro Stunde Schneeverwehungen und schlechte Sichtverhältnisse. Der Straßenverkehr wurde in manchen Orten stark beeinträchtigt.

Der Sturm hinterließ auch deutliche Schäden in der Stadt Santa Cruz. Ein Abschnitt des berühmten Municipal Wharf stürzte am Montag aufgrund hoher Wellen ein. Der gut 65 m lange Abschnitt des Piers war gesperrt, da er von früheren Stürmen in diesem Jahr bereits beschädigt worden war. Ein Teil des kollabierten Piers trieb wie ein Floß auf dem Meer. Drei Arbeiter, die sich auf der Baustelle des Piers befanden, wurden von Rettungsschwimmern auf Jetskis gerettet. Ein Video zeigt die Rettungsaktion.

Die Stadtverwaltung von Santa Cruz sprach von einem weiteren Beispiel für die Auswirkungen des Klimawandels, der stärkere Stürme und einen steigenden Meeresspiegel mit sich bringt.

Die Behörden warnen weiterhin vor lebensgefährlichen Bedingungen an der Küste. Hohe Wellen können überraschend zuschlagen und Menschen ins Meer ziehen.

Eine Wetterberuhigung ist nicht in Sicht: Während sich der aktuelle Sturm nach Osten verlagert, erwartet die Westküste die nächste Sturmfront mit weiterem Regen, Schneefällen und starken Winden.