USA: Schwarmbeben am Salton Sea

Erdbebenschwarm erschüttert den Salton Sea im Süden Kaliforniens – San-Andres-Fault beteiligt

Im Süden des US-Bundesstaats Kalifornien wurde ein Erdbebenschwarm registriert, der such am Südrand des Red Island Volcano ereignete, der nahe der Red Hill Marina am östlichen Ufer des Salton Sea liegt.

Bislang wurden über 30 Einzelbeben aufgezeichnet. In der Nacht zum Freitag hatte sich die seismische Aktivität weiter verstärkt, wobei das stärkste Beben eine Magnitude von 3,1 erreichte. Die meisten Erschütterungen waren aber deutlich schwächer.

Zeitgleich wurde ein zweiter, weniger aktiver Schwarm nördlich von Indio (am gegenüberliegenden Ende des Salton-Sees) festgestellt, der mindestens ein Dutzend Beben umfasst. Das stärkste dort erreichte eine Magnitude von 3,2.




Der betroffene Bereich um den Red Island Volcano gehört zur vulkanischen Gruppe der Salton Buttes, die aus fünf jungen rhyolitischen Lavadomen bestehen. Diese entstanden vor etwa 2.000 Jahren im Zuge magmatischer Aktivität am nördlichen Ende des East Pacific Rise – einem aktiven Spreizungszentrum. Der Red Island Dome selbst besteht aus vulkanischem Glas, Bims und pyroklastischem Material und liegt eingebettet im Sedimentbereich des Salton-Troughs.

Tektonisch befindet sich die Region in der sogenannten Brawley Seismic Zone, einer aktiven Übergangszone zwischen der Imperial Fault im Süden und der San-Andreas-Verwerfung im Norden. Hier verschieben sich die pazifische und nordamerikanische Platte gegeneinander, was regelmäßig zu Spannungsentladungen in Form von Erdbebenschwärmen führt.

Solche Schwärme sind oft auf Spannungsumlagerungen oder fluidinduzierte Prozesse in der Kruste zurückzuführen, können jedoch auch Hinweise auf tiefere magmatische Aktivität liefern. Die Nähe zum geothermisch aktiven Salton-Sea-Gebiet – einem der heißesten geothermischen Felder Nordamerikas – unterstreicht die komplexe tektono-magmatische Dynamik dieser Region. Obwohl die meisten dieser Erdbeben keine größeren Ereignisse auslösen, werden sie genau überwacht, da das Gebiet das Potenzial für stärkere seismische oder vulkanische Aktivität birgt.

Empfindliches Ökosystem des Salton Sea in Gefahr

Unter dem Salton Sea gibt es nicht nur einen sehr hohen geothermischen Gradienten, der zur Folge hat, dass es zahlreiche Geothermieanlagen in der Region gibt, sondern auch ein riesiges Lithium-Vorkommen. Das brennbare Leichtmetall aus der Elementgruppe der Alkalimetalle ist ein begehrter Rohstoff und wird für die Herstellung moderner Stromspeicher benötigt.

Der Abbau von Lithium geht oft mit schweren Umweltschäden einher, was die aktuelle Trump-Regierung wohl kaum stören dürfte. Zum Leidwesen des besonderen Ökosystems am Salton Sea, an dessen Ufer es auch Naturschutzgebiete gibt.

Lithium ist äußerst reaktiv und bei Kontakt mit Wasser entstehen nicht nur Hitze, sondern auch eine Lauge und Wasserstoff, der sich schnell entzündet und Explosionen verursachen kann. Daher bekommt man brennende Elektroautos praktisch nicht mehr gelöscht und verstärkt bei Wasserzugabe den Brand.