Erdbeben der Magnitude 4,3 erschütterte Los Angeles – Schrecksekunden für Anwohner der Region
Datum 12.08.2024 | Zeit: 19:20:24 UTC | 34.083 ; -118.179 | Tiefe: 11 km | Mb 4,3
Der Großraum Los Angeles (USA) wurde gestern Abend (mittags Ortszeit) von einem moderaten Erdbeben der Magnitude 4,3 erschüttert. Das Hypozentrum lag in 11 Kilometern Tiefe. Das EMSC lokalisierte das Epizentrum 7 km nordöstlich des Stadtzentrums von Los Angeles, also etwa in der Gegend von Hollywood und dem Griffith-Observatorium. Es folgten zwei Nachbeben mit Magnituden im Zweierbereich. Berichte über größere Schäden liegen nicht vor, doch der Erdstoß wurde in einem Umkreis von 150 Kilometern um das Epizentrum deutlich gespürt und schreckte zahlreiche Anwohner auf, die teilweise ihre Häuser verließen, aus Angst, es könnte sich um das Vorbeben eines stärkeren Erdstoßes handeln, der jedoch bisher ausblieb.
Das Erdbeben stand tektonisch gesehen in Verbindung mit der San-Andreas-Verwerfung. Die große Blattverschiebung verläuft einige Kilometer nördlich von Los Angeles und gilt als die Geißel Kaliforniens: Auch wenn Seismologen nicht vorhersagen können, wann sich ein starkes Erdbeben ereignen wird, so sehen sie doch eine 99,7-prozentige Wahrscheinlichkeit, dass es in den nächsten 14 Jahren zu einem Erdbeben der Magnitude 6,7 kommen wird. Die Wahrscheinlichkeit für ein Beben der Magnitude 7,5 oder mehr wird mit 46 Prozent angegeben. Die Besorgnis der Bevölkerung ist also begründet.
Das Erdbeben störte mehrere TV-Live-Sendungen; so war es unter anderem während einer NBA-Übertragung zu sehen. Auch eine Nachrichtensprecherin geriet durch die Erschütterungen im Studio ins Stocken und kommentierte, dass es wohl ein leichtes Erdbeben gewesen sei.
Los Angeles ist Austragungsort der Olympischen Spiele 2028, die autofrei stattfinden sollen. Mir persönlich ist es ein Rätsel, wie man dies in dieser Metropolregion managen will. Noch interessanter dürften Notfallpläne zur Evakuierung und Versorgung von Olympiateilnehmern, Zuschauern und der Bevölkerung sein, sollte sich das erwartete starke Erdbeben ausgerechnet zu dieser Zeit ereignen. Viele der achtspurig ausgebauten Autobahnen verlaufen im Stadtgebiet über brückenartige Galerien und stellen im Falle eines starken Bebens eine der Schwachstellen dar. Im Großraum Los Angeles leben fast 18 Millionen Menschen.