Mittelstarkes Erdbeben Mw 5,8 erschütterte Gegend um Yerington bei Silver Springs in Nevada
Datum 09.12.24 | Zeit: 23:08:33 UTC | Koordinaten: 39.165 ; -119.049 | Tiefe: 10 km | Mw 5,8
Gut eine Woche nach dem starken Erdbeben der Magnitude 7,1 vor der Küste Nordkaliforniens wurde die USA erneut von einem Erdbeben erschüttert, das stärker als die alltäglichen Beben war. Diesmal erreichte es eine Magnitude von 5,8 und traf die Region um Yerington im Bundesstaat Nevada. Nach Angaben des EMSC lag das Epizentrum 32 km südöstlich von Silver Springs. Die nächstgelegene größere Stadt ist Reno, 77 km entfernt, mit einer Bevölkerung von rund 241.000 Menschen. Dort wurden viele von dem Beben überrascht, das sich um 15:08:33 Uhr Ortszeit ereignete. Während in Reno und noch weiter entfernten Orten das Beben lediglich spürbar war, sorgte es näher am Epizentrum für deutlich stärkere Erschütterungen. Leichte Schäden wie Risse in Mauern wurden gemeldet, und in zahlreichen Geschäften fiel Inventar aus den Regalen. Berichte über Verletzte oder Tote liegen jedoch nicht vor.
Wie man auf der Shakemap oben sieht, gab es eine große Anzahl schwächerer Nachbeben.
Tektonisch betrachtet steht das Erdbeben im Zusammenhang mit einer Störung entlang der Walker Lane. Dabei handelt es sich um ein etwa 100 Kilometer breites Störungssystem, das in der Literatur oft als diffus bezeichnet wird, da es keine klar definierten seitlichen Begrenzungen aufweist und keine dominierende Hauptverwerfung besitzt. Stattdessen gibt es mehrere parallel zur Längserstreckung der Sierra Nevada verlaufende Normal- und Transversalverschiebungen. Diese Zone streicht in Richtung Südost-Nordwest und erstreckt sich von der Garlock-Verwerfung am Death Valley bis zur Honey Lake Valley-Region im Norden.
Wie der Geoforscher Ian Pierce von der University of Oxford in einer Studie zur Walker-Lane schrieb, werden etwa 20 Prozent der jährlichen rechtsseitigen Scherbewegung von 50 Millimetern zwischen der Pazifischen und der Nordamerikanischen Platte durch das Walker Lane-Verwerfungssystem aufgenommen. Die restlichen 80 Prozent verlaufen entlang des bekannteren San-Andreas-Verwerfungssystems. Die Walker Lane nimmt somit Energie auf, was stärkere Erdbeben in den Ballungsräumen entlang der Pazifikküste verhindern oder verzögern kann. Diese aufgenommene Energie führt jedoch dazu, dass sich entlang der Walker Lane Spannungen aufbauen, die schließlich in Erdbeben freigesetzt werden.
Im Kontext von Vulkanismus ist bemerkenswert, dass auch die Vulkane der Mono-Lake-Region und die angrenzende Long-Valley-Caldera am südwestlichen Randbereich der Walker-Lane-Zone liegen.