In den letzten Stunden war wieder einiges los in Bezug auf vulkanischer Aktivität. Der Sakurajima erzeugte mehrere Aschewolken und Neuigkeiten vom benachbarten Kirishima gibt es ebenfalls. Hinzu kommen News vom Shiveluch, Nyamuragira, Kilauea und Ätna.
Sakurajima eruptiert mehrere Aschewolken
Der Sakurajima steigerte seine Aktivität deutlich und eruptierte seit gestern 13 Aschewolken, die vom VAAC registriert wurden. Sie erreichten Höhen von bis zu 4600 m über dem Meeresspiegel und drifteten in Richtung Nordost. In den letzten Tagen zog auch die seismische Aktivität etwas an und es wurden mehrere vulkanotektonische Erschütterungen registriert. Es steigt also Magma auf und mit weiteren Eruptionen muss gerechnet werden. Das Bild stammt aus dem Archiv.
Kirishima mit Seismik
Der Kirishima liegt in direkter Nachbarschaft zum Sakurajima, genauer, in der südjapanischen Präfektur Kagoshima. Über Weihnachten verzeichnete man hier einen deutlichen Anstieg vulkanisch bedingter Erdbeben. Heiligabend wurden 64 Erschütterungen detektiert. Generell war die Seismizität in diesem Jahr recht hoch und mich würde es nicht wundern, wenn wir bald wieder einige nette Eruptionen von diesem Komplexvulkan erleben würden.
Shiveluch mit Aschewolken
Auf Kamtschatka ist es heute der Shiveluch, der von sich Reden macht und hoch aufsteigende Aschewolken eruptierte. Das VAAC meldete heute 2 Aschewolken in einer Höhe von 7300 m. Sie drifteten in westlicher Richtung. Auf einem Sentiel-Foto von gestern erkennt man eine schwache thermische Anomalie am Lavadom.
Nyamuragira mit thermischer Anomalie
Heute zeigt MIROVA eine hohe Wärmestrahlung am Nyamuragira im Kongo an. Sie hat eine Leistung von 631 MW. Sehr wahrscheinlich sind Lavaströme im Krater unterwegs. Es könnte sich auch wieder ein Lavasee gebildet haben.
Kilauea: Lavasee weiter aktiv
Der Lavasee im Halema’uma’u-Krater brodelt weiter vor sich her. Die Inflation wurde von einer kurzen Deflations-Phase unterbrochen, um dann erneut einzusetzen. Der Spiegel des Lavasees fiel noch etwas ab, scheint derzeit allerdings recht stabil zu sein. Der Schlot im Norden ist inaktiv, aus den beiden kleinen Schloten in der Westwand strömt etwas Lava. Die Seeoberfläche sieht kühler aus und es bildeten sich größere Schollen aus erstarrter Lava.
Ätna macht weiter
Der Ätna auf Sizilien war die ganze Nacht über fleißig und erzeugte kontinuierliche Strombolianer. Involviert sind 2 Schlote im Neuen Südostkrater und auch die Voragine produziert alle paar Minuten Eruptionen. Heute Morgen wird mehr Asche ausgestoßen. Ein Paroxysmus ist bisher ausgeblieben.
Drohnenaufnahmen zeigen, wie sehr sich die Morphologie des Neuen Südostkraters verändert hat. Der Sattelvent hat sich deutlich vergrößert und ist mit dem Hauptkrater verschmolzen. Eine Differenzierung in „Alten Südostkrater“ und „Neuen Südostkrater“ macht auch kaum noch Sinn, da der „Neue Südostkrater“ die dominierende Struktur geworden ist und sich den „Alten Südostkrater“ immer mehr einverleibt. In künftigen Berichten spare ich mir die Differenzierung. Aus Gründen des Copyrights kann ich das Video hier leider nicht einbetten, es kann aber in unserer Fb-Gruppe angeschaut werden.