Update 12.01.21: Ätna, Kilauea, Soufrière

Letzte Nacht war der Ätna wieder besonders munter, der Pegel des Lavasees am Kilauea stagnierte und der Dom im Krater des Vulkans Soufrière wuchs weiter. Außerdem waren die üblichen Verdächtigen aktiv.

Ätna: starke Strombolianer

Nachts gab es am Ätna auf Sizilien ein ordentliches Feuerwerk zu beobachten, als der Südostkrater starke strombolianische Eruptionen erzeugte: glühende Tephra wurde gut 300 m hoch ausgeworfen und deckte die Hänge des Kegels ein. MIROVA registrierte eine hohe thermische Strahlung mit 100 MW Leistung. Der Tremor bewegte sich am Rand zum roten Bereich. Es gab ein kleines Schwarmbeben östlich des zentralen Kraterkomplexes. Das stärkste Beben brachte es auf M 2,3. Das Hypozentrum lag in nur 800 m Tiefe. Ein weiterer Erdstoß M 2,1 manifestierte sich nur 500 m tief.

Kilauea: Lavasee stagniert

Der Kilauea befindet sich noch in einer Inflations-Phase eines DI-Ereignisses, und dementsprechend  stagnierte der Pegel des Lavasees im Halema’uma’u-Krater. Er steht weiterhin bei 194 m. Allerdings erkennt man, dass sich die Inflationskurve abflacht und bald Deflation einsetzten sollte. Dann könnten Lava-Ausstoß und Pegel steigen. Der Ostteil des Lavasees ist verkrustet und es sieht so aus, als wäre die Kruste mittlerweile so dick, dass sie nicht mehr zerreißt. Doch Möglicherweise wird sie bald überflutet und recycelt. Aktuell eruptiert der Hornito in der Westwand des Kraters wieder stärker.

Soufirère: Dom weiter gewachsen

Auf der Karibikinsel St. Vincente ist der Dom weiter gewachsen. Er überdeckt zunehmend die Flanke des Doms aus dem Jahr 1979. Von der Domoberfläche entweicht Gas. MIROVA registrierte gestern eine sehr schwache Thermalstrahlung mit 2 MW Leistung. Für langsam wachsende Dome ist es typisch, dass sie wenig Wärme emittieren.

Fuego emittiert Wärme

Anders als der Soufrière, verhält sich der guatemaltekische Vulkan Fuego. Er erzeugte eine Reihe starke strombolianischer Eruptionen und deckte seinen Gipfelbereich mit glühender Tephra ein. Von ihr geht eine hohe Wärmestrahlung mit 144 MW Leistung aus. Glühende Schuttlawinen flossen durch mehrere Schluchten und erreichten den Vegetationsrand. Evtl. wurden Buschbrände ausgelöst, die zur hohen Wärmestrahlung beitragen.

Merapi mit weiteren Lawinen

Am indonesischen Merapi gingen weitere glühende Schuttlawine ab. Die Anzahl der Erdbeben ist immer noch sehr hoch, hat aber in den letzten Tagen deutlich abgenommen. Gestern wurden ca. 390 Erschütterungen unterschiedlicher Arten registriert.