Unwetter wüteten über Deutschland und verursachten Überflutungen und Schäden
In den letzten 24 Stunden wüteten heftige Unwetter über große Teile Deutschlands und den Nachbarländern. Es kam zu Sturmböen von Orkanstärke, Tornados, Hagelschlägen und Starkregen. Besonders schlimm traf es den Nordwesten des Landes, wobei es lokal zu sehr unterschiedlich stark betroffenen Gemeinden kam. Während es bei mir in Oberhausen nachts stark regnete und Teich und Regentonnen gut aufgefüllt wurden, traf es umliegende Städte wie Duisburg und Dinslaken weitaus schlimmer: nachts rückte die Feuerwehr in Duisburg zu 420 Einsätzen aus. Meistens mussten vollgelaufene Keller leergepumpt werden. Es kam aber auch zu überfluteten Autobahnen und Straßen und umgestürzten Bäumen. So mussten zwei Personen aus Fahrzeugen geborgen werden, die im Wasser stecken blieben. Der öffentliche Nachverkehr kam teilweise zum Erliegen. In Dinslaken führt die Emscher soviel Wasser, das der Deich erodierte und an einer Stelle einzustürzen droht. Unmittelbar betroffen sind 100 Häuser, die im Falle eines Deichbruchs überflutet werden würden.
Doch nicht nur die Region am Niederrhein in NRW wurde von Unwettern heimgesucht. In Hessen wurden ebenfalls starke Gewitter registriert und es wurden mehrere kleine Tornados gesichtet. In Kassel kam es zu einem Hagelsturm, der innerhalb weniger Minuten ganze Straßenzüge überflutete. Dabei prasselten golfballgroße Hagelkörner vom Himmel. Ähnliche Berichte liegen aus Braunschweig, aber auch aus dem bayerischen Valley vor. Viele überregionale Bahnstrecken wurden gesperrt und der Zugverkehr kam mancherorts zum Erliegen. Betroffen war auch eine wichtige ICE-Verbindung zwischen Hamburg und Berlin.
Die Unwetter kamen nicht überraschen und wurden ziemlich gut vorhergesagt. Der DWD gab gestern eine Unwetterwarnung für die betroffenen Regionen aus und sprach sogar von lebensgefährlichen Situationen. Bisher wurde aber nicht von Todesopfern oder Schwerverletzten berichtet.
Doch nicht nur in Deutschland kam es zu starken Unwettern. Besonders heftige Unwetter wurden gestern aus den USA gemeldet. Dort kam es ebenfalls zu einer Serie von Stürmen, die auch zerstörerische Tornados hervorbrachten. Im US-Bundesstaat Colorado kam es zu einem Doppeltornado. In Texas starben in der Stadt Matador mindestens 3 Menschen infolge eines starken Sturms, der große Zerstörungen anrichtete. Kurios ist der Umstand, dass im kalifornischen Teil der Sierra Nevada noch soviel Schnee liegt, dass viele Wanderwege Mitte Juni noch geschlossen sind. Dort kam es im Winter zu Rekordschneefällen.