Schwere Unwetter in der Türkei forderten Menschenleben – Frachter gesunken
In den letzten Tagen wurde die Türkei erneut von Klimaextremen heimgesucht, diesmal in Form einer Sturmfront, die schwere Unwetter verursachte. Nach Angaben des Innenministers wurden Windgeschwindigkeiten von 130 bis 140 km/h gemessen. Es kam zu Starkregen und in den Höhenlagen gab es Schneefälle.
Besonders hart traf es die Region am Schwarzen Meer, wo ein Frachter sank. Ein Besatzungsmitglied wurde tot geborgen, 11 weitere gelten als vermisst. Bei dem Schiff handelte es sich um den türkischen Frachter „Kafkametler“ unter türkischer Flagge. Der Funkkontakt mit dem Schiff brach kurz nach dem Auslaufen aus einem Hafen im südwestlichen Schwarzen Meer ab. Das Schiff war auf dem Weg von Russland nach Izmir in der Westtürkei und sank vor der Küste von Zonguldak im Südwesten des Schwarzen Meeres. Der Frachter suchte im Hafen von Eregli Schutz vor dem Sturm, kollidierte jedoch mit einem Wellenbrecher und sank.
Ein anderes Frachtschiff, die „Pallada“ unter kamerunischer Flagge, geriet vor Eregli in fünf Meter hohe Wellen und lief auf Grund, wodurch es in zwei Teile zerbrach. Glücklicherweise konnten alle 13 Besatzungsmitglieder gerettet werden, wie von der Generaldirektion für Seefahrt mitgeteilt wurde.
Aber auch abseits der Havarien gab es Todesopfer zu beklagen. Insgesamt wurden bis jetzt neun bestätigt. Unter den Opfern befinden sich zwei Kinder, die in Batman ertranken. Ein drittes Kind gilt noch als vermisst. 50 Personen erlitten infolge des Sturms Verletzungen.
Der Sturm brachte in höheren Lagen auch Schneefälle mit sich, so dass man von einem Wintereinbruch sprechen kann. Besonders auf der Strecke zwischen Ankara und Istanbul kam es zu Verkehrsbehinderungen. Ebenfalls betroffen war der Flugverkehr, und Flüge mussten gecancelt werden.
Gestern gingen auch Nachrichten durch die Runde, nach denen ein frühes Wettermodel des amerikanischen Wetterdienstes NOAA einen harten Wintereinbruch in Mitteuropa prognostizierte. Demnach droht ein Eiswinter ähnlich jenem von 2010. Bereits Anfang Dezember soll es empfindlich kalt in Deutschland werden. Generell sind Langfristprognosen aber ungenau, besonders, wenn sie aufgrund nur eines Wettermodells erstellt werden. Trotzdem reagierten die deutschen Gasversorger mit der Meldung, dass 2 Monate starker Frost die Gasspeicher leeren würde. Bestimmt reichen solche Prognosen um die Gaspreise wieder anzuziehen.