Japanischer Unterwasservulkan eruptiert
Der pazifische Unterwasservulkan Kaitoku liegt im Bonin-Archipel, das sich gut 1000 km südlich von Tokio befindet. Satellitenaufnahmen vom Anfang des Monats zeigen grünliche Wasserverfärbungen, die belegen, dass der Vulkan ausgebrochen ist. Wie die Eruption genau aussieht, lässt sich anhand der Fotos nicht ablesen. Entweder gibt es eine starke hydrothermale Aktivität und die Eruption von Lava.
Die Eruption könnte laut Medienberichten bereits im Sommer begonnen haben. Das GVP berichtete erst Mitte Januar von der Eruption.
Kaitoku befindet sich in guter Gesellschaft, denn die Inseln des Bonin-Archipels sind allesamt vulkanischen Ursprungs. In den letzten Jahren stand vor allem die Vulkaninsel Nishinoshima im Fokus der Berichterstattung. Mitte Januar ging von ihm eine schwache thermische Anomalie aus, doch größere Eruptionen gab es hier zuletzt im letzten Jahr.
Kaitoku Seamount bildet eine komplexe Struktur mit 3 unterseeischen Gipfeln. Er reicht bis 95 m an die Wasseroberfläche heran. Nur der östlichste der Kegel ist aktiv. Die bislang jüngste Eruption ereignete sich 1984. Es gibt historische Berichte, nach denen sich 1543 eine Eruption zugetragen haben könnte.
Während es an Land ca. 1900 aktive Vulkane gibt, ist ihre Anzahl unterwasser deutlich höher. Schätzungen zufolge sollen sich gut 2/3 der weltweiten Eruptionen unter Wasser abspielen. Die Anzahl der Unterwasservulkane ist nicht bekannt. Einige Medien berichten in Bezug auf die Vorgänge am Kaitoku, dass es bis zu 25 Millionen Unterwasservulkane geben soll. Mir selbst war bislang nur Ohren gekommen, dass es mehr als 1 Millionen sein könnten.
Die Satellitenaufnahme wurde vom Erdbeobachtungssatelliten Landsat 8 gemacht. Er umrundet die Erde innerhalb von 99 Minuten. Sein orbit verläuft in 700 Kilometern Entfernung zur Erdoberfläche. Um die gesamte Erdoberfläche abzulichten braucht er 16 Tage.