Experte warnt vor außergewöhnlichen Temperaturen – In Frankreich ist schon Sommer
Kaum ein Tag vergeht, ohne dass uns außergewöhnliche Klimaphänomene an den Klimawandel erinnern und neue Besorgnis über den Zustand der Ökosphäre auslösen. Die Mahnungen kommen diesmal aus Marokko und Frankreich, wo bereits im Februar der Sommer angefangen zu haben scheint. Die französische Region um die Pyrenäen ist von dieser ungewöhnlichen Witterung in besonderem Ausmaß betroffen. Am Donnerstag werden im Departement Pyrénées-Atlantiques 25 Grad Celsius erwartet. Im Süden Marokkos wurde am Mittwoch mit 36,6 Grad sogar ein neuer nationaler Monatsrekord aufgestellt. Gleichzeitig wurden in Casablanca 34,8 Grad gemessen. Werte, die 5 bis 10 Grad über der durchschnittlichen Temperatur im Sommer liegen.
Besonders der Wetterexperte Jörg Kachelmann warnt vor den Folgen der immer schneller aufeinanderfolgenden Meldungen von Extremtemperaturen. Der Experte twitterte „Ein Sommermorgen im Südwesten Frankreichs – und das im Februar“. Kachelmann schrieb weiterhin: „Die Temperaturen in Marokko für einen Februartag sind einfach nur verrückt“.
Auch bei uns in Deutschland ist es aktuell deutlich zu warm für den langsam auslaufenden kalendarischen Winter. Deutschland und andere westeuropäische Länder erleben den wärmsten Februar seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1881. Die Wettervorhersagen deuten auch weiterhin auf milde Temperaturen hin. Ende der Woche werden im Süden Deutschlands sogar 17 Grad erwartet. Schnee sucht man dieser Tage vergebens. Warme Luftströmungen aus Richtung Sahara sind für die frühlingshaften Temperaturen verantwortlich. Die Luftströmungen deuten auf einen stark mäandrierenden Jetstream hin, der aufgrund ungewöhnlicher Wärme in hohen Luftschichten aus dem Strom gekommen ist.
Der Deutsche Wetterdienst gab am Mittwoch bekannt, dass obwohl erst die Hälfte des Monats vergangen ist, die aktuelle Temperaturabweichung von rund 6 Grad vom mehrjährigen Klimamittel beispiellos ist. Verglichen mit den bisher wärmsten Februarmonaten von 1990 und 2020, die eine Abweichung von 5 bis 5,5 Grad aufwiesen, stellt dieser Februar einen neuen Rekord auf. Laut DWD zeichnet sich zumindest für die nächsten Tage keine nennenswerte Kältefront ab. Im Gegenteil, die nächste Wärmewelle ist im Anmarsch.
Die Klimaexperten des DWD prognostizieren für den Spätwinter, der von Januar bis März dauert, dass die Temperaturen im Durchschnitt um mehr als 2 Grad über dem Referenzzeitraum liegen werden. Bereits der Januar war um 1,66 Grad wärmer als zwischen 1850 und 1900.
Wo wir gerade beim Thema sind: Auf den US-Bundesstaat Kalifornien rollt gerade wieder ein Tiefdruckgebiet zu, dass voraussichtlich enorme Mengen Niederschlag nebst den unerfreulichen Begleiterscheinungen wie Überflutungen und Erdrutsche auslösen wird.