Uganda: Tote und Vermisste nach Erdrutsch

Mindestens 15 Tote und über 100 Vermisste nach Erdrutsch in Uganda – Starke Regenfälle sind der Auslöser

Das ostafrikanische Uganda wurde von einer schweren Naturkatastrophe heimgesucht, als es nach lang anhaltenden Regenfällen zu einem Erdrutsch kam, der gleich mehrere Dörfer im Distrikt Bulambuli getroffen hat. Die Erdmassen verschütteten in der ländlichen Region, die gut 280 Kilometer von der Hauptstadt Kampala entfernt liegt, ca. 40 Häuser. Bis gestern Abend wurden 15 Todesopfer geborgen. 113 Menschen galten als vermisst und könnten ebenfalls tot sein.

Rettungskräfte arbeiten derzeit daran, Überlebende zu bergen und die Leichen der Opfer zu sichern. Auf Fotos des Roten Kreuzes Uganda sieht man, dass die Rettungsarbeiten ohne schweres Gerät durchgeführt werden. Rettungskräfte und Anwohner graben mit Schaufeln, Stöckern und den bloßen Händen nach Überlebenden und Opfern. Unter den geborgenen Toten befinden sich nach Angaben der Organisation auch mindestens sechs Kinder. Zudem wurden 15 Verletzte gerettet und ins Krankenhaus gebracht, teilte die Polizei mit.

Das ostafrikanische Land wird seit Tagen von schweren Regenfällen heimgesucht. Die Regierung gab am Mittwoch eine Katastrophenwarnung heraus, in der sie auf überflutete Flüsse, zerstörte Brücken und abgeschnittene Gemeinden hinwies. Auch Schulen und Kirchen wurden überschwemmt. Das öffentliche Leben kam teilweise zum Erliegen.

Bei einer Rettungsoperation nahe der Stadt Pakwach kenterte eines der eingesetzten Boote, wobei ein Ingenieur ums Leben kam.

In Uganda kommt es immer wieder zu Naturkatastrophen, die große Opferzahlen verursachen. Im Jahr 2010 hatte ein großer Erdrutsch in Bududa etwa 300 Menschen das Leben gekostet.

Die Region ist bekannt für ihr fruchtbares Ackerland und ihre Verbundenheit mit traditionellen Siedlungsgebieten, weshalb viele Menschen trotz der Gefahren nicht umsiedeln. Aus Berichten des Roten Kreuzes geht hervor, dass in diesem Jahr Überschwemmungen und Erdrutsche Tausende gezwungen haben, ihre Häuser zu verlassen.

Die Regenfälle ereignen sich im Rahmen der kleinen Regenzeit, die normalerweise zwischen September und Dezember stattfindet. Dieses Jahr fällt sie aber besonders stark aus.