Seit gut 10 Tagen geht die Angst, vor einem potenziellen Vulkanausbruch, im ugandischen Oskimo Village um: Anwohner vernehmen seltsame Geräusche, die aus Richtung des Felsens Moru Otukei kommen. Die Töne werden als rumpelnde Kochgeräusche beschrieben. Zudem strahlt der felsige Hügel Hitze aus und es öffneten sich Risse aus denen warmes Wasser dringt. Die Risse werden von Tag zu Tag größer. Vor einer Woche besuchte eine Beamtin des Entwicklungsministeriums das Dorf und wies die Menschen an, dem seltsamen Felsen fern zu bleiben. Es wäre gut möglich, dass sich eine Eruption vorbereitet. Allerdings waren bisher in der Gegend um Oskimo noch nie Vulkane ausgebrochen. Dafür erinnerte sich aber ein 80 Jähriger Anwohner, dass es in den 1970iger Jahren bereits schon einmal zu einem ähnlichen Ereignis kam.
Gestern besuchten endlich Geophysiker des Energieministeriums das Dorf und den vermeintlichen Vulkan. Die Experten dementierten einen bevorstehenden Vulkanausbruch und meinten, die Risse seien durch extreme Sonneneinstrahlung entstanden: Grundwasser hätte sich so stark erhitzt und ausgedehnt, dass es zur Rissbildung kam. Die Anwohner sind wohl beruhigt.
Für mich sieht es so aus, als würde es sich bei dem Felsen um ein Pluton handeln. Plutone sind magmatische Gesteine, die im Erdmantel erstarrt sind. In solchen Gegenden gibt es oft einen hohen geothermischen Gradienten und heiße Quellen. Vielleicht ändert sich das hydrothermale Umfeld um den Felsen und es steigt Thermalwasser auf.
Können überhaupt neue Vulkane entstehen?
Tatsächlich liegt es im Bereich des möglichen, dass neue Vulkane entstehen. ein bekanntes Beispiel ist der Paricutin, der 1943 auf einem Maisfeld in Mexiko entstand. Häufiger als die Bildung neuer Vulkane an Land, ist die Entstehung von Inselvulkanen. Anak Krakatau erblickte 1927 das Licht der Welt. 1963 tauchte die Vulkaninsel Surtsey auf. Im Jahr 2015 tauchte vor Tonga ein neues Vulkaneiland auf.