Schwere Überflutungen kosten in Ruanda mehr als 130 Menschen das Leben
In den vergangenen Tagen kam es im ostafrikanischen Staat Ruanda zu starken Regenfällen, die in einigen Teilen des Landes Flüsse über die Ufer treten ließen und schwere Überschwemmungen verursachten. Besonders schlimm traf es den Bezirk Karongi im Westen des Landes. Bis jetzt wurden 136 Todesopfer bestätigt. Unter den Opfern befanden sich mehrere Kinder, die von den Wassermassen mitgerissen oder unter Schlamm begraben wurden. Zahlreiche Personen werden vermisst. 77 Menschen wurden verletzt. Mindestens 5100 Gebäude wurden zerstört und zahlreiche Straßen mussten gesperrt werden. Die Zahl der evakuierten Personen ist ungewiss. Viele Menschen sich auf eigener Faust geflohen und bei Verwandten untergekommen.
Rettungstrupps sind im Einsatz und versuchen zu helfen, doch vielerorts fehlt es an Ausrüstung und Notunterkünften. Ein Regierungssprecher Ruandas sagte, man konzentriere sich aktuell darauf, Menschen aus beschädigten Häusern zu retten. Aus der Hauptstadt Kigali gibt es Hilfszusagen für die betroffenen Menschen. Dort soll Wohnraum für Geflüchtete zur Verfügung gestellt werden. In Ruanda und Uganda kommt es seit Ende März zu sintflutartigen Regenfällen im Rahmen der Regenzeit. Überschwemmungen und Erdrutsche haben viele Gebäude zerstört und hunderte Menschen vertrieben.
Auch in anderen Ländern Ostafrikas kam es in den letzten Tagen zu Regenfällen, die die Dürre wenigstens vorläufig beendeten.
Ein Grund, warum die Regenzeit regional so stark ausfällt, könnte im aufziehenden Klimaphänomen El Niño liegen. Die weltweiten durchschnittlichen Ozeantemperaturen haben neue Spitzenwerte für den Mai erreicht und liegen bei 21 Grad. Dadurch ist die Verdunstungsrate besonders hoch, was in einigen Regionen zu besonders viel Starkregen führen könnte. Zugleich sorgt das warme Wasser dafür, dass weniger Kohlendioxid in den Ozeanen gelöst werden kann, was die anthropogenen Klimawandel beschleunigt.
Überflutungen infolge von Unwettern gab es vorgestern auch in der italienischen Region Emilia-Romagna: der ausgetrocknete Boden konnte die Wassermassen nicht aufnehmen, so dass sich kleine Bäche in reißende Ströme verwandelten. Mindestens 2 Personen starben.