Update: Die Aschewolken sollen aufgrund der Mobilisierung alter Asche-Ablagerungen durch starke Winde entstanden sein. Es kam wohl zu keinen aktiven Eruptionen. Der Status des Vulkans ist unverändert.
Originalmeldung: Der Vulkan in Ecuador eruptierte gestern und schickte Vulkanasche bis auf einer Höhe von 5500 m über dem Meeresspiegel. Da der Vulkan selbst 5023 m hoch ist, stieg die Asche keine 500 m über Kraterhöhe auf. Sie driftete in nordwestlicher Richtung. Das VAAC brachte 3 VONA-Meldungen heraus. Sicherlich handelte es sich um ehr kleine Eruptionen, doch da der Tungurahua nun mehrere Jahre ruhig war, könnten die Eruptionen den Auftakt zu einer neuen Eruptionsphase bilden. Die Informationslage ist noch dünn. Das zuständige Institut IGEPN hat noch kein Statement zur Lage am Vulkan abgegeben. Letzte Meldung stammt vom 02. Oktober, als ein vulkanotektonisches Erdbeben registriert wurde. Eine seismische Krise ist bisher ausgeblieben. Das Seismogramm zeigt einige Signale, diese könnten aber auch nicht vulkanischen Ursprungs sein. Trotzdem eine interessante Situation. In Ecuador sind seit Monaten 2 weitere Vulkane aktiv: Sangay und Reventador.
Sangay mit hoher Wärmestrahlung
Der Sangay emittiert eine hohe Wärmestrahlung mit einer Leistung von 163 MW. Scheinbar ist der zähe Lavastrom weiterhin aktiv. Darüber hinaus registrierte das VAAC Vulkanasche in einer Höhe von 7300 m. Die Aschewolken driften in Richtung Nordost. Es ist gut möglich, dass pyroklastische Ströme generiert werden, doch da es keine Augenzeugenberichte gibt, ist das spekulativ.
Reventador mit Explosionen
Der Reventador ist überwiegend explosiv aktiv, könnte aber auch noch effusiv aktiv sein. Ende Oktober erhielt der Vulkan Besuch von einer Gruppe Vulkanologen, die Feldbeobachtungen durchführten. Sie berichteten von einem kleinen Lavastrom, der im oberen Bereich der Nordostflanke unterwegs war. Er hatte ein Länge von gut 450 m. Heute registriert MIROVA eine moderate Wärmestrahlung mit 20 MW Leistung. Für einen aktiven Lavastrom ist das etwas wenig, daher vermute ich, dass das Magma hoch im offenen Fördersystem steht, allerdings ohne einen Lavastrom zu fördern. Das VAAC meldet Aschewolken, die bis auf einer Höhe von 4600 m aufsteigen.