Datum: 25.04.2025 | Zeit: 07:20:04 UTC | Koordinaten: 39.280 ; 28.891 | Tiefe: 8 km | Mb 4,6
Zahlreiche Nachbeben und ein neuer Bebenspot im Westen der Türkei – Angst vor Megabeben
Im Westen der Türkei kommt die Erde nicht zur Ruhe: Zum einen gab es zahlreiche Nachbeben im Erdbebengebiet westlich von Istanbul, wo es vorgestern einen starken Erdstoß der Magnitude 6,2 gegeben hat, zum anderen manifestierte sich weiter südlich beim Ort Simav ein Schwarmbeben, dessen stärkste Einzelerschütterung eine Magnitude von 4,6 hatte. Die Hypozentren dieser Beben liegen in 8 Kilometern Tiefe.
Doch größere Sorgen bereitet die Einschätzung von Seismologen, dass sich östlich des Bebengebiets bei Istanbul ein weiteres starkes Erdbeben ereignen könnte. Grund hierfür ist eine seismische Lücke. Dabei handelt es sich um ein Gebiet, das zwischen zwei Zonen liegt, wo es in den letzten Jahrzehnten bereits starke Erdbeben gegeben hat. Man geht davon aus, dass in einem Areal entlang einer Störungszone zwischen zwei ehemaligen Erdbebengebieten weiterhin große Spannungen im Untergrund existieren, die darauf warten, durch ein Erdbeben abgebaut zu werden, so wie es bei den eingrenzenden Beben zuvor der Fall war. Diese seismische Lücke im Westen der Türkei schließt ausgerechnet die Millionenmetropole Istanbul mit ein. So geht die Sorge vor einem Erdbeben mit einer Magnitude größer als 7 um, denn hier hat es seit über 250 Jahren keinen ausreichend großen Spannungsabbau entlang der Nordanatolischen Verwerfung mehr gegeben. Die aktuellen Beben westlich von Istanbul könnten nun zu einer Kettenreaktion führen und seismische Aktivität in unmittelbarer Nähe der Millionenstadt am Bosporus triggern. Sollte jetzt ein Beben ausbleiben, dann kommt es mit hoher Wahrscheinlichkeit in den nächsten Jahren.
Dem nicht genug, so prognostizierte der japanische Seismologe Yoshinori Moriwaki, dass in Istanbul 50 % der Gebäude von schweren Schäden betroffen wären, käme es unter der Stadt zu einem starken Erdbeben. Zudem prophezeite er einen bis zu 3 m hohen Tsunami.
Die Bewohner Istanbuls sind extrem besorgt und viele Menschen fliehen vorsorglich aus der Region. Die Zurückgebliebenen sind äußerst besorgt, insbesondere, da viele der Nachbeben bei Büyükçekmece auch in der Stadt zu spüren sind.
Bei dem starken Erdbeben vor 2 Tagen sprangen zahlreiche Menschen in Panik aus den Fenstern und verletzten sich dabei teilweise schwer. Obwohl bei dem Beben keine größeren Schäden entstanden, gab es mehr als 250 Verletzte.
Der türkische Präsident beschwichtigt und versucht, die Bürger Istanbuls zu beruhigen, wohlwissend, dass ein Megabeben unter Istanbul katastrophale Folgen hätte: Es ist mit Tausenden, wahrscheinlich Zehntausenden Toten zu rechnen. Die Lage ist besonders dramatisch, da Experten seit Jahrzehnten vor einem Starkbeben warnen, doch es wurde nicht genug Geld in die Hand genommen, um erdbebensicher zu bauen. Man kann sogar davon ausgehen, dass bei zahlreichen Gebäuden gefuscht wurde und auch hier Korruption bei den Baugenehmigungen und Gebäudeabnahmen an der Tagesordnung ist. Die Konsequenz wird sein, dass nach einem Beben mit katastrophalen Folgen wieder einige Köpfe rollen werden, aber sicher nicht der von Erdogan.