Starkes Erdbeben Mw 6,6 erschüttert Inselarchipel Tonga – Kein Tsunamialarm gegeben
Datum 01.10.24 | Zeit: 20:05:33 UTC | -19.345 ; -172.712 | Tiefe: 10 km | Mw 6,6
Der Inselstaat Tonga wurde gestern Abend um 20:05:33 UTC erneut von einem starken Erdbeben (Seebeben) erschüttert. Das Epizentrum befand sich 154 km ost-südöstlich von Neiafu. Es erreichte eine Magnitude von 6,6, und das Hypozentrum wurde in einer Tiefe von 10 Kilometern lokalisiert. Dies deutet darauf hin, dass es sich um ein flach liegendes Erdbeben handelte, wobei die exakte Tiefe nicht genau bestimmt werden konnte. Dies tritt oft auf, wenn das seismische Netzwerk in der betroffenen Region, insbesondere auf See, nicht dicht genug ausgebaut ist.
Trotz der hohen Magnitude und der geringen Tiefe wurde kein Tsunami-Alarm ausgegeben. PHILVOLCS veröffentlichte sogar eine Meldung, in der betont wurde, dass keine Tsunamigefahr für die Philippinen besteht.
Tektonisch gesehen hing das Beben mit der Subduktion der Pazifikplatte unter der Tongaplatte zusammen, die entlang des Tonga-Kermadec-Grabens verläuft. Hinter dem Graben liegen die Inseln von Tonga, die vulkanischen Ursprungs sind.
Spätestens seit dem Hunga-Tonga-Ha’apai-Ausbruch im Januar 2022 wissen wir, dass zahlreiche aktive Unterwasservulkane zum Archipel gehören, die jederzeit ausbrechen können. Während die klimatischen Auswirkungen des Ausbruchs von Januar 2022 noch untersucht werden, zeigten andere Vulkane wie der Tofua in den vergangenen Monaten immer wieder Anzeichen von Aktivität, ohne jedoch auszubrechen. Das aktuelle Erdbeben könnte dies möglicherweise beeinflussen, auch wenn die Wahrscheinlichkeit gering ist.
Wenige Stunden vor diesem Beben ereignete sich im Bereich von Tonga ein Mantelbeben der Magnitude 5,0 in einer Tiefe von 120 Kilometern.
Erdbeben und Eruptionen auf den Philippinen
Da weiter oben die Philippinen erwähnt wurden: Etwas mehr als eine Stunde nach dem Erdbeben bei Tonga trat dort ein Erdstoß der Magnitude 6,0 auf. Das Epizentrum lag im Osten vor Luzon, und der Erdbebenherd befand sich ebenfalls in 10 Kilometern Tiefe. Am Morgen folgte im Süden des Archipels ein weiteres Beben der Magnitude 5,0. Obwohl die Philippinen nicht vulkanischen Ursprungs sind, beherbergen sie zahlreiche Vulkane. Einer davon ist die Taal-Caldera, die heute in den Schlagzeilen steht, da es zu fünf phreatischen Eruptionen kam.