Tonga: Erdbeben Mw 6,0 am 29.07.24

Erdbeben der Magnitude 6,0 erschüttert Inselreich Tonga – Epizentrum nahe Vulkan

Datum: 29.07.2024 | Zeit: 13:07:13 UTC | Lokation: -20.341 ; -174.095 | Tiefe: 12 km | Mw 6,0

Der pazifische Inselstaat Tonga wurde heute Mittag um 13:07 Uhr UTC von einem starken Erdbeben der Magnitude 6,0 erschüttert. Der Erdstoß ereignete sich offshore, mit einem Epizentrum, das vom EMSC 64 km südöstlich von Pangai lokalisiert wurde. Das Hypozentrum lag in 12 Kilometern Tiefe. Wie so oft gibt es von den verschiedenen Erdbebendiensten leicht abweichende Daten. Beim GFZ wurde das Hypozentrum mit 14 Kilometern Tiefe angegeben und die Magnitude mit 5,8.

Obwohl der Erdstoß stark genug war, um wahrgenommen zu werden und sogar Schäden hervorzurufen, liegen hierzu keine Meldungen vor.

Pangai liegt auf der Insel Lifuka und ist der administrative Hauptort der Haʻapai-Inselgruppe, zu der auch die Vulkane Tofua und Hunga-Tonga-Haʻapai gehören. Es ist nicht auszuschließen, dass das Erdbeben diese Vulkane beeinflusst, obwohl ich das eher für unwahrscheinlich halte, obgleich Tofua im Frühjahr thermische Anomalien aufwies und Dampf ausstieß.

Der Hunga-Tonga-Haʻapai brach zuletzt 2022 groß aus und war für die stärkste Eruption seit dem Ausbruch des Tambora im Jahr 1815 verantwortlich. Jüngste Studien haben ergeben, dass sich dieser Ausbruch auf das globale Klima auswirkt.

Doch zurück zum Erdbeben. Tektonisch betrachtet manifestierte es sich westlich des Tongagrabens am Tongarücken, auf dem sich die Inseln des Archipels aufreihen. Hier kollidiert die Pazifische Platte mit jener von Australien.

Nördlich von Tonga liegen die Fidschi-Inseln, wo es ebenfalls bebte. Die Erschütterung hier brachte es auf Mb 5,3 in der sagenhaften Tiefe von fast 600 Kilometern. Zwischen den beiden Beben gibt es keinen direkten Zusammenhang, außer der geografischen Nähe und dem tektonischen Setting. Bei dem Fidschi-Beben handelte es sich um ein Mantelbeben, das sehr wahrscheinlich an einem Stück subduzierter pazifischer Kruste stattfand, das bis tief in den Erdmantel abgetaucht ist ohne plastisch zu werden.