Gestern erklärte Vulkanologe Páll Einarsson, was sich seiner Meinung nach am ehesten abspielen könnte, falls es zu einer Eruption am Thorbjörn-Vulkan kommen sollte: Der Vulkan selbst wird ruhig bleiben und eine Art Schutzwall bilden. Am Wahrscheinlichsten ist eine Spaltenöffnung nordwestlich von Thorbjörn. In diesem Fall würde der Vulkan den Ort Grindavik vor Lava schützen und sie in unbewohntes Gebiet lenken. Es gibt allerdings auch ein Worst-Case-Scenario: Mitten durch Grindavik verläuft die Sundhnúkasrupta. Die Eruptionsspalte war zuletzt vor ca. 2000 Jahren aktiv. Sollte sie reaktiviert werden, dann hätte man einen Vulkanausbruch mitten in einer Siedlung, ähnlich wie es 2018 in Leilani auf Hawaii passierte.
Taal: Magmabewegung im Untergrund
Auf einer Pressekonferenz äußerte sich der PHILVOLCS-Chefvulkanologe Renato Solidum Jr, dass die Gefahr am Taal Vulkan noch nicht gebannt sei. Gestern zog die seismische Aktivität wieder leicht an. Es wurden 137 Erschütterungen registriert. Darunter befand sich eine Phase mit harmonischen Tremor die 97 Sekunden dauerte. Dieser Tremor ist direkt an Fluidbewegungen im Untergrund gekoppelt. Solidum erklärte, dass von den rund 80 Millionen Kubikmetern Magma, das sich in 5 km Tiefe befindet, bisher gut 30 Millionen Kubikmeter eruptiert wurden. Demnach sind im Magmenkörper noch gut 50 Millionen Kubikmeter Magma gespeichert. Der Vulkanologe meinte, dass es zu früh sei, die Menschen wieder dauerhaft in die evakuierten Gebiete zu lassen. Die Alarmstufe steht weiterhin auf 3.
Ätna: Show goes on
Die Gipfelaktivität aus der Voragine hält an. Das INGV zeigte gestern ein Video, auf dem strombolianische Eruptionen aus dem Zentralkrater zu sehen waren. MIROVA registriert eine Wärmestrahlung mit einer Leistung von 62 MW, was auf einen aktiven Lavastrom im Krater schließen lässt. Auf einem Satellitenfoto erkennt man 2 thermische Anomalien: in der Voragine und im Nordostkrater. Der Tremor ist leicht erhöht. Die Erdbebentätigkeit zog in den letzten Tagen wieder leicht an. Die meisten Erdbeben konzentrieren sich jetzt nicht mehr unter dem Zentralkrater, sondern im Bereich des Valle del Bove. Die Magnituden der Beben sind gering.