Telica wird unruhig und stößt Asche aus

Telica emittiert Vulkanasche und grollt – Anwohner besorgt

In den letzten Tagen hat der Vulkan Telica – der im Westen von Nicaragua liegt – seine Aktivität verstärkt und erzeugte Explosionen mit Ascheauswurf, die von lautem Grollen und schwachen Erdbeben begleitet wurden. Die Explosionsgeräusche waren bis in die Stadt León zu hören gewesen und Vibrationen ließen Fensterscheiben und Geschirr in Regalen zum Klirren kommen, was die Anwohner besorgte, obwohl Vulkanologen betonen, dass dies typische Prozesse eines aktiven Vulkans sind. Kleinere Eruptionen helfen dem Vulkan, Druck abzubauen und Schlote offen zu halten, so dass Gase entweichen können. Nur selten sind kleine Eruptionen am Telica Vorboten größeren Ungemachs. Einen wirklich starken Ausbruch mit einem VEI 4 ereignete sich 1529. Aber auch danach gab es stärkere Aktivität, die die umliegenden Gemeinden beeinflusste. Die Eruptionen der letzten Jahrzehnte wirkten sich hingegen nur wenig auf die Bevölkerung aus. Im Jahr 2011 gab es eine stärkere Ausbruchsserie, in deren Folge umliegende Dörfer evakuiert wurden, eine Katastrophe blieb jedoch aus.




Ein Mitarbeiter des Observatorium für Naturphänomene (OFENA) gab in einem Interview mit der Lokalpresse bekannt, dass die aktuelle Aktivitätssteigerung starken Regenfällen geschuldet sein könnten, die im Krater Erdrutsche auslösten, die die Schlote verstopften. Zudem entwickelte sich durch den Wassereintrag im Zusammenspiel mit der Erdwärme ein erhöhter Druck im Fördersystem, so dass die Explosionen entstanden, die die Schlote freiräumten. Die Ausbrüche kamen nicht ganz ohne Vorwarnung, denn bereits seit dem 8. Januar wurde eine Zunahme der Mikroseismizität festgestellt. Für mich ein Anzeichen dafür, dass Magma aufgestiegen sein könnte. und nicht nur die oben beschriebenen Phänomene, die Explosionen erzeugten.

Empfehlungen für die Bevölkerung

Die Experten raten Anwohnern, Vorsichtsmaßnahmen zu treffen, um sich vor möglichen Gefahren durch Asche und vulkanische Gase zu schützen. Dazu zählen:

  • Schutz von Lebensmitteln und Trinkwasser vor Kontamination
  • Bedecken der Nasenlöcher und Vermeidung längeren Aufenthalts im Freien
  • Beachtung von Hinweisen und Aktualisierungen der zuständigen Behörde

Das nicaraguanische Institut für Territorialstudien (INETER) empfahl außerdem, den Kraterbereich zu meiden, da es weiterhin zu plötzlichen Explosionen kommen könnte.

Die Behörden appellieren an die Bevölkerung, wachsam zu bleiben und die Situation ernst zu nehmen, ohne jedoch in Panik zu geraten. Eine akute Gefahr für die Bevölkerung würde nicht bestehen.