Reportage von Bianca Weyer
Flug am 15.01. 2013 von Luxemburg via Amsterdam zum Kilimanjaro intl. Airport. Keiner der 3 Vulkane ist technisch schwer zu Besteigen, jedoch sind Trittsicherheit, eine gute Kondition und Komfortverzicht gefordert!
Mount Meru Summit am 19.01.2013
Startpunkt ist das Momella Gate 1500m , wo leider mehrere Gruppen zusammengewürfelt werden da die Parkverwaltung einen Ranger mitschickt weil Tierbegegnungen (Büffel, Giraffen etc.) möglich sein können. Wir waren ca 20 Leute mit einem Ranger!!
Wir gehen nach den ganzen Formalitäten und Mittagessen los durch die Kultur und Regenwald Zone hoch zur Miriakamba Hütte auf 2500 m. Dort bekommen wir dann ein Zimmer in einer Hütte zugeteilt und haben Glück uns zu dritt ein 4er Zimmer teilen zu dürfen. Wir bekommen jeder eine Schüssel Waschwasser und danach gehen wir in die Esshütte wo jede Gruppe ihren eigenen Tisch hat. Es gibt salziges Popcorn und Tee, danach dann Abendessen und nach dem Essen das Briefing für den nächsten Tag.
Am nächsten Tag ist dann der Aufstieg von der Miriakamba Hütte 2500m zur Saddle Hut auf 3500m auch wieder mit der ganzen Gruppe incl Ranger. Der Aufstieg ist erst noch in der Regenwaldzone wechselt dann aber in die Moorlandzone über. Angekommen im Camp essen wir unser Lunchpaket, danach geht es dann zur besseren Akklimatisierung auf den Little Meru auf 3800m dafür braucht man ca 1 Std. Es gibt recht früh das Abendessen, da in der folgenden Nacht schon die Gipfeletappe ansteht…
Um 1Uhr in der Nacht wurden wir geweckt. Da die Gruppen in der Gipfelnacht ohne Ranger gehen sind wir die letzte Gruppe die startet. So kann jede Gruppe wenigstens den Gipfelaufstieg individuell gestalten und es gibt keinen Stress wegen dem Gehtempo etc.
Am Anfang geht man recht gemütlich bei moderater Steigung los bis zum Rhino Point auf 3800m. Danach kommt auch schon die erste etwas kniffelige Stelle. Man geht über den sogenannten Camelback (Kamelrücken) der ist sehr schmal und rechts und links geht es steil bergab. Dann muss man auch schon gleich Felsen abwärts queren (ca 15-20% gefälle). Das kann einem schon Probleme bereiten da man einfach nicht sieht wie Steil es bergab geht. (Im hellen betrachtet war es gar kein Problem). Dann läuft man nur noch am Kraterrand entlang auf und ab in Aschefeldern und über Felsen. Ich hatte ab 3900m Probleme mit der Höhe, und so wurde der Aufstieg für mich zur Qual da ich mich öfters übergeben musste und durch den Luftdruck extreme Blähungen hatte. Aber als wir um 8Uhr endlich am Gipfel ankamen ging es mir wieder besser. Der Abstieg erfolgt dann über die gleiche Route und um 12Uhr waren wir wieder an der Saddle Hut. Nach einer Rast und Mittagessen ging es um mit den ganzen Gruppen und Ranger wieder runter zur Miriakmaba Hütte wo wir die letzte Nacht am Meru verbrachten. Am folgenden Morgen ist dann der Abstieg zum Momella Gate und Rückfahrt nach Arusha. Dort haben wir dann einen Ruhetag bevor es am 22.01 zum Kilimanjaro geht
Kilimanjaro via Lemosho Route 7 Tage Summit am 27.01.2013
Startpunkt 2100m-Big Tree Camp 2800 m
Am 22.01 ist die Fahrt von Arusha nach Moshi. Unterwegs wird noch eingekauft und dann geht es erst zum Londorossi Gate wo alles akribisch gewogen wird und noch einige Träger aufgelesen werden. Dann geht die Fahrt über Schlammpisten zum Startpunkt der Lemosho Route. Wir fahren uns natürlich fest, und dürfen dann ca. 1Std extra Fussmarsch in praller Sonne geniessen. „That’s Africa“ :-) Der Startpunkt liegt im Wald. Dort futtern wir erst mal unser Lunchpaket und dann machen wir uns auf in das Big Tree Camp auf 2100m. Da unsere Träger Verspätung haben laufen wir extrem langsam, damit sie vor uns da sind um alles aufbauen zu können. Im Camp angekommen richten wir unsere Zelte ein, danach gibt es wie am Meru schon unser Waschwasser, gefolgt von Popcorn und Abendessen. Danach dann immer Briefing für den nächsten Tag.
Big Tree Camp 2800m – Shira 2 Camp 3850m
Da heute ein langer Weg ansteht gehen wir schon früh los. Es geht recht steil bergauf und wir lassen den Wald hinter uns und kommen in die Heidelandschaft. Im Shira 1 Camp essen wir unseren Lunch bevor es weiter zum Shira 2 Camp geht. Unterwegs gehen wir an zahlreichen Ericagewächsen vorbei. Kurz vor dem Shria 2 Camp tauchen dann auch die ersten Riesen Senecien auf. Da es regnet können wir vom Shirakamm leider nicht viel sehen. Und so verziehen wir uns erst mal in unsere Zelte. Nach dem Abendessen und Briefing liegen wir erschöpft in unseren Zelten.
Shira 2 Camp 3850m via LavaTower 4600m -Barranco Camp 3950m
Habe zwar gut geschlafen, aber habe Durchfall und kann nichts Essen….. Wir machen uns auf den Weg zum Lava Tower, und unterwegs ergeht es mir genauso wie auch schon am Meru. Muss mich ständig übergeben obwohl nichts mehr in meinem Magen drin ist. Na das kann ja heiter werden denke ich und laufe weiter.Als wir am Lava Tower ankommen bin ich bin total erschöpft, da das ständige sich übergeben sehr Kraftraubend ist. (Dort befindet sich auch ein Camp welches für die Bergsteiger ist die über die Western Breach auf den Gipfel steigen. Eine sehr gefährliche Route die von Steinschlag betroffen ist und längere Zeit deswegen gesperrt war). Aber wie auch schon am Meru geht es mir wieder besser und ich kann was Essen bevor wir absteigen in das Barranco Camp. Wir erreichen am Nachmittag das Camp und müssen Schlange stehen zum Einschreiben. Die Camps sind vermutlich wegen dem kommenden Vollmond so voll, da viele den Gipfelaufstieg bei Vollmond machen wollen. Bei uns war es Zufall, und hätten wir geahnt das so viel los ist hätten wir es anders geplant. Nach dem Abendessen was immer vorzüglich geschmeckt hat bekomme ich wieder Durchfall und trage alles weg :-( Hoffe das sich das wieder legt, da am nächsten Morgen die berühmte Breakfast Wall ansteht.
Barranco Camp 3950m – Karanga Camp 3963m
Heute gibt es Frühstück im Freien bei Traumwetter. Wir können die ersten Bergsteiger in der Wall sehen. Die Breakfast Wall ist eine 300m hohe steile Felswand welche durch einen Felsabbruch entstanden ist. Das untere Stück ist etwas kniffelig da alle gleichzeitig loslaufen. Porter sowie Bergsteiger und so kommt es zum Stau und die Porter wagen so manche Abkürzung und verlieren dabei auch schon mal ihr Gepäck was dann wiederum für die Bergsteiger gefährlich werden kann. Weiter oben verläuft sich aber wieder alles und man kann ganz angenehm da rauf gehen. Oben angekommen geht es dann erst wieder runter ins Karanga Valley und dann wieder rauf ins Karanga Camp. Da wir früh da sind gibt es einen Hot Lunch und danach Pause. Es ist wie jeden Nachmittag Nebel und es nieselt etwas. Nach dem Abendessen klart es aber auf und wir können den Kibo sehen. Sieht gar nicht mehr weit aus. Ich habe einen guten Appetit nur leider nach dem Essen immer Durchfall. Ich weiss auch nicht was mit mir los ist. Aber es geht mir ansonsten prima.
Karanga Camp 3963- Barafu Camp 4600m
Heute geht es in das letzte Camp vor dem Gipfel. Wir laufen durch die Alpine Wüste. Echt schön die Riesen Lavabrocken, alles sieht irgendwie gespenstisch aus als unterwegs Nebel aufzieht. Wir sind mit 2,5 Std echt schnell und sogar vor unseren Trägern im Camp. Mir geht es so gut wie noch nie, und ich bin superfit!! Als wir unsere Mannschaft gefunden haben gibt es Hot Lunch, und danach sollen wir ruhen, da in der kommenden Nacht der Gipfel auf dem Programm steht.
Barafu Camp 4600m -Uhuru Peak 5898m- Mweka Camp 3100m
Um 0:00 stehen wir auf und bekommen Tee und Kekse und Porridge (Maisbei). Um 1:00 ist Abmarsch. Auch hier sind wir die letzte Gruppe die losgeht und wir sehen die ganze Strinlampen Kette die sich den Berg raufschiebt. Der Vollmond ist so hell das er schon blendet!! Jeder von uns 3 hat einen Guide dabei. Sollte also einer oder zwei aufgeben ist für keinen der Gipfel in Gefahr. Die erste Steffi zieht mit einem Guide vor, da es ihr zu langsam geht. Ich könnte etwas schneller laufen, entschliesse mich aber bei meinem Mann zu bleiben, da er mental nicht so stark ist. So gehe ich mit meinem Mann Lucien Stück für Stück ,und Stunde für Stunde dem Gipfel entgegen. Um 6:50 sind wir am Stella Point und um 8:05 am Uhuru Peak bei Kaiserwetter und bester Laune. Danach ist Abstieg zum Barafu Camp und nach Pause und Essen geht es runter ins Mweka Camp. Der Gipfeltag ist wirklich anstrengend, und wir sind froh das wir auf unseren Guide im Vorfeld gehört haben und wirklich viel geruht haben vor dem Gipfelaufstieg. Abends liegen wir erschöpft und glücklich in den Zelten und schlafen den Schlaf der gerechten.
Mweka Camp 3100m – Mweka Gate 1800m- Arusha
Am nächsten Morgen gibt es nach dem Frühstück die Trinkgeld Zeremonie und die Träger singen alle für uns. Danach geht es runter zum Ausgang, und weiter nach Arusha wo schon Claudio und Ewald auf uns warten. In Arusha gibt es dann auch die erste heißersehnte Dusche nach 7 Tagen. Ein Genuss!
3 Tages Trek von Bulati zum Lake Natron mit Besteigung vom Ol Doinyo Lengai
Am 29.01. fahren wir entlang dem Grabenbruch nach Mto wa Mbu wo wir einen Tag im Lake Manyara National Park eine Safari machen. Die Landschaft hier ist so schön das ich es nicht in Worte fassen kann!! Man muss es gesehen haben.
Am 30.01 geht es dann zum Ngorongoro Krater wo wir einen kurzen Blick reinwerfen können, dann fahren wir ein gutes Stück am Kraterrand entlang nach Nainokanoka wo wir unseren Massai Guide Eilas abholen der uns die nächsten 3 Tage zum Lake Natron begleiten wird. Von Nainokanoka fahren wir noch ca 15km nach Bulati. Dort werden wir rausgelassen und ab da geht es zu Fuss weiter durch das Ngorongoro Hochland. Unser Gepäck wird noch bis zum ersten Camp gefahren. Leider regnet es die ganze Strecke bis zum Empakai Krater, so das wir nicht viel sehen. Am Empakai Krater hört es auf zu regnen und wir beziehen dort am Kraterrand im Empakai Special Camp unsere Zelte. Abends kommen auch die Eseltreiber mir insgesamt 10 Eseln und einem Jungtier (welches kein Gepäck trägt).
Am nächsten Morgen geht es dann ein gutes Stück entlang der Kraterrandes vom Empakai bis wir rechts abbiegen und dann immer den Lengai auf der rechten Seite haben zum Akazien Camp. Unterwegs sehen wir einige Chamäleons, und wir werden von Massai begleitet die uns aus dem Dorf Naiobi entgegen kamen um uns Schmuck zu verkaufen. Es hat sich scheinbar recht schnell rumgesprochen das wir da sind!! Im Dorf angekommen geht unser Guide den Wegezoll für uns bezahlen, wir laufen unterdessen mit immer mehr Massai Kindern und Frauen etwas weiter und warten bis Elias wiederkommt. Die Massai sind sehr hartnäckig aber stören uns weiter nicht. Einige laufen dann mit etwas Abstand brav mit uns mit bis zum Camp, wo sie dann ihre Schmuckstände aufbauen. Wir kommen dann auch vor den Eseltreibern im Camp an, uns so kaufen wir etwas Schmuck ab. Danach gehen die Massai auch wieder zurück. Im Camp ist es recht gemütlich aber es sind viele Fliegen da, die aber mit der Dunkelheit verschwinden.
Am nächsten morgen geht es dann immer mit dem Lengai im Blick in Richtung Lake Natron. Die Vegetation hat sich seit dem grossen Ausbruch sehr schnell wieder erholt uns es wachsen die ersten Grasbüschel. Claudio, Steffi und Ewald haben diese Tour vor 2 Jahren schon gemacht und sind platt darüber wie schnell das ging!! War vor 2 Jahren noch alles mit Asche übersät. Wir steigen in die Ebene des Grabenbruchs ab und können den Lake Natron schon sehen. Bis ganz zum See laufen wir aber nicht, sondern wir werden von unserem Fahrer abgeholt und der bringt uns zum Campingplatz „Old view campsite“, von da aus hat man einen schönen Blick auf den See und auch auf den Lengai. Mittlerweile steht auch fest das ich als einzige aus der Gruppe aufsteigen werde. Unser Fahrer fährt ins Dorf runter um mir einen Guide zu organisieren und bringt ihn auch schon mit. Ich lerne ihn aber erst in der Nacht kennen. Wir Duschen uns und ruhen uns aus und geniessen die Stille und die Wärme.
Nachdem ich vielleicht 2 Stunden geschlafen habe klingelt gegen 23 Uhr der Wecker und ich höre ein Gewitter und es ist sehr stürmisch. Mir wird etwas mulmig, da ich nicht wirklich bei einem Gewitter aufsteigen möchte. Ich treffe auf meinen Guide Korianga und frage auch gleich ob das kein Problem sei…. Er meinte Nein! Uns so fuhren wir um 0:00 los ca 30min bis an den Fuss des Lengai auf 1259 m. Dort steht ein zweites Auto mit 3 Franzosen von denen aber nur 2 losgehen(der 3 hat keine Motivation mehr). Da die aber etwas länger brauchen mit anziehen etc gehe ich mit meinem Guide los. Die ersten Meter sind nicht sehr steil und man kann sich ganz gut einlaufen, da Nachts der Kreislauf und der Körper etwas anders ticken als tagsüber. So laufen wir durch Elefantengras und man könnte meinen man ist auf Stromboli!
Auf einer Höhe von 1600m kommt der erste Schwefelgeruch zu uns her geweht! Ab der 2000 m Grenze wird es immer steiler und steiler und wir laufen durch ausgewaschene Regenrinnen dem Gipfel entgegen. Teilweise passt mal gerade nur ein Fuss rein und man muss sich dann da auch wieder rausheben das kostet Kraft und raubt unheimlich Energie. Zwei solcher Schluchten müssen wir auch durchqueren. Es ist sehr warm in dieser Nacht und das Gewitter kam nicht bis zum Lengai rüber. Die zwei Franzosen haben uns überholt. Um 4:45 kommen wir an eine Mulde wo die 2 Franzosen Pause machen. Ihr Guide liegt auch da und schnarcht.Sie sagen das ihnen kalt ist vom vielen Schwitzen beim Aufstieg und nun müssen sie so lange warten. Das warten hat auch einen Grund wie ich dann erfahre. Die Guides gehen immer erst zum Sonnenaufgang auf den Gipfel, da der sehr windausgesetzt ist und es oben sehr kalt sei. Aber warum die 2 mit ihrem Guide so rennen verstehe ich nicht.Um 5:10 geht es weiter bis um 5:40 und dann treffen wir uns wieder. Diesmal müssen wir bis 6 Uhr warten und wir unterhalten uns ein wenig.Aber dann geht es zum finalem Gipfelaufstieg der es auch nochmals ganz schön in sich hat. Teilweise krabbel ich echt auf allen vieren da rauf!! Und kurz unterhalb des Gipfels zieht sich ein schön dampfender grosser Riss um den ganzen Krater rund!!! Da denke ich noch ohlala das ist nicht ungefährlich hier!!
Oben angekommen bin ich erst mal total stolz auf mich und ich lege mich zu den Franzosen an den Kraterrand um die Aktivität zu lauschen, aber der Wind kommt von der Seite und ich kann nichts hören. Mein Guide sagt das wir ein Stück am Rand entlang laufen können wenn ich wolle. Dazu lasse ich mich keine 2 mal bitten. Wir laufen ein Stück und ich glaube fast nicht was ich sehe!!! Der Lengai faucht und spuckt schwarze Lava aus seinen neuen Hornitos heraus. Der Krater hat sich auch ordentlich aufgefüllt. Es sind mind 4 Hornitos abwechselnd aktiv. Vor lauter Begeisterung verpasse ich den Sonnenaufgang, der eh nicht so schön war heute morgen…. Und Wind war auch fast keiner da und kalt war es überhaupt nicht!!! Was ein Glück!!! Bevor wir uns an den Abstieg machen bedanke ich mich natürlich beim Gott Lengai dafür das er mich zu sich raufgelassen hat :-)
Wieder an der Stelle angekommen wo wir raufkamen sehe ich erst mal wie steil das alles ist, und denke „Holy Shit man“ da muss ich nun wieder runter. Aber ich bin immer noch von den Erlebnissen gedopt und komme ganz gut runter, teilweise zwar auf dem Hintern und ich bin auch 4 mal gefallen (ohne Verletzungen) aber nach 3 Stunden war ich wieder beim Auto. Mein Fahrer gratuliert und drückt mich und sagt ich sei eine „Strong Lady“ wie lieb von ihm :-) wir fahren zurück zum Campingplatz wo die anderen schon auf mich warten. Sie freuen sich für mich mit. Ich darf noch Duschen gehen, und bekomme auch noch ein Frühstück serviert. Danach geht es auf eine 6 Stündige Autofahrt in die Serengeti wo wir zum Abschluss eine Campingsafari machen.