Taiwan wird von zahlreichen Erdbeben erschüttert – starker Erdbebenschwarm hält an
Datum 22.04.2024 | Zeit: 10:50:32UTC | Lokation: 23.733 ; 121.582 | Tiefe: 11 km | Mw 5,6
Auf Taiwan bebt die Erde, wieder einmal! Die Erdbebendienste verzeichnen aktuell eine Serie von moderaten bis starken Erdstößen entlang der Ostküste der Insel. Innerhalb der letzten 24 Stunden wurden insgesamt 23 Erdbeben mit Magnituden zwischen 4,1 und 5,6 vom EMSC gemeldet. Die Beben ereigneten sich in Tiefen zwischen 4 und 35 Kilometern, wobei die meisten um die 10 Kilometer tief waren. Das Epizentrum des stärksten Erdstoßes lag 27 Kilometer südlich von Hualien City. Dort ereignete sich am 2. April ein starkes Erdbeben mit einer Magnitude von 7,4, das beträchtliche Schäden verursachte. Es ist wahrscheinlich, dass es einen Zusammenhang zwischen den aktuellen Beben und dem früheren gibt, dennoch würde ich den aktuellen Schwarm nicht unbedingt als Nachbeben bezeichnen.
Starke Erdbeben sind in Taiwan häufig, da die tektonische Situation an der Ostküste äußerst komplex ist. Es existieren mehrere Störungszonen, die parallel zur Plattengrenze zwischen Eurasien und der Philippinenplatte verlaufen. Taiwan fungiert gewissermaßen als Pufferzone dieser Plattenkollision, bei der die Philippinenplatte unter Taiwan abtaucht und verschiedene Terrane angehoben werden. Zusätzlich gibt es eine weitere Störung, die in der Nähe von Hualien City senkrecht auf die beschriebene Störungszone trifft, da dort der Ryukyugraben mündet. Das aktuelle Erdbeben manifestierte sich im Bereich dieser zweiten Störungszonen entlang des Küstengebirges.
Die größte Sorge der Bewohner Taiwans ist, dass es irgendwann zu einem verheerenden Erdbeben in der Hauptstadt Taipeh kommen könnte. Obwohl die modernen Wolkenkratzer der Metropole überwiegend erdbebensicher gebaut sind, könnten ältere Gebäude am Stadtrand zerstört werden. Taipeh ist ein bedeutendes Wirtschafts- und Finanzzentrum, daher könnte ein zerstörerisches Erdbeben Turbulenzen auf den Aktienmärkten auslösen.
In den letzten Stunden gab es weitere Erdbeben. Das Stärkste hatte eine Magnitude von 5,7.