Extrem starker Taifun trifft auf chinesische Insel Hainan – große Zerstörungen drohen
Am 6. September traf Supertaifun Yagi, der stärkste Sturm Asiens in diesem Jahr, die Küste der chinesischen Insel Hainan. Mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 234 km/h brachte er heftige Regenfälle und Stürme mit sich, was zur Schließung von Schulen und zur Absage von Flügen in der Region führte.
Hongkong, Macau und Teile von Südchina waren stark betroffen. In Hongkong wurde die Börse geschlossen, der Schulbetrieb eingestellt, und 50 Flüge wurden annulliert. Die Stadt lockerte jedoch ihre Taifunwarnung, nachdem die Winde am Freitagmittag nachgelassen hatten. Dennoch bleiben starke Regenfälle eine Gefahr.
In Vietnam wurden vier Flughäfen, darunter der in Hanoi, für das Wochenende geschlossen, da Yagi auch das Land und Laos treffen soll.
Yagi ist nach dem atlantischen Hurrikan Beryl der zweitstärkste tropische Wirbelsturm des Jahres und der heftigste im Pazifik. Er verursachte bereits auf den Philippinen, wo er 16 Menschen tötete, große Zerstörungen, bevor er Hainan erreichte.
Der Taifun erinnert an Rammasun, der 2014 als Kategorie-5-Taifun Hainan traf und schwere Verluste verursachte. Hainan ist normalerweise seltener von solch starken Stürmen betroffen. Ordnet man Yagi auf der Saffir-Simpson-Hurrikan-Skala ein, hat er die zweithöchste Kategorie 4.
Landwirte in der Region sind in Sorge. In Guangdong versuchen Bauern, ihre Pflanzen vor den Stürmen zu schützen.
Taifune, wie Hurrikane, entstehen über warmen tropischen Meeren, wenn die Meerestemperaturen über 26,5 °C liegen. Warme, feuchte Luft steigt auf und kondensiert in der Atmosphäre, wodurch Energie in Form von Wärme freigesetzt wird. Diese Energie treibt den Sturm an. Gleichzeitig strömt Luft von umliegenden Gebieten nach, um das Vakuum zu füllen, das durch die aufsteigende Luft entsteht. Dieser Zyklus wiederholt sich, wodurch der Druck im Zentrum des Systems, dem sogenannten Auge, weiter sinkt und die Windgeschwindigkeiten ansteigen. Die stärksten Taifune, mit Windgeschwindigkeiten über 194 km/h, werden als Supertaifune bezeichnet. Diese Einteilung ähnelt der Hurrikan-Skala, aber unterschiedliche Regionen haben teilweise leicht abweichende Klassifikationen.
Wissenschaftler weisen darauf hin, dass Taifune durch den Klimawandel und die Erwärmung der Ozeane immer intensiver werden. Yagi, benannt nach dem japanischen Wort für Ziege, verstärkte sich zu einem Supertaifun und bleibt in den nächsten Tagen eine ernsthafte Bedrohung für Südchina und Vietnam.