Erdbeben Mw 6,0 im Osten von Vanuatu nahe Vulkan Yasur
Datum 29.10.23 | Zeit: 04:32:09 UTC | Lokation: -19.420 ; 168.764 | Tiefe: 80 km | Mw 6,0
Ein starkes Erdbeben der Magnitude 6,0 erschütterte heute Morgen den Osten des pazifischen Inselreichs von Vanuatu. Die Tiefe des Hypozentrums lag in 80 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 56 km westlich von Isangel verortet. Das Interessante an dem Beben ist, dass Isangel ein Ort an der Westküste der Insel Tanna ist, die wir Vulkanophilen sehr wohl kennen, da sich dort der Vulkan Yasur befindet.
Obwohl in Vanuatu derzeit 4 Vulkane die Warnstufe 2“ innehaben und 3 Vulkane auf Warnstufe „1“ stehen, ist der Yasur der einzige Vulkan des Archipels, der aktuell in Eruption begriffen ist und strombolianische Eruptionen erzeugt. Starke Explosionen können glühende Tephra bis über den Kraterrand hinaus auswerfen und eine Gefahr für Vulkanbeobachter darstellen. Es gibt eine Sperrzone, die nur ein vergleichsweise sicheres Areal am Ende der Jeeppiste ausweist und für Vulkanbeobachter freigibt. Eine Umwanderung des Kraters ist nicht mehr gestattet.
Es bleibt abzuwarten, ob sich der aktuelle Erdstoß auf die Aktivität des Vulkans auswirken wird und die Ausbrüche evtl. verstärken wird. Es ist aber auch der gegenteilige Effekt möglich und das Beben könnte die eruptive Aktivität abwürgen.
Aufgrund der Tiefe des Erdbebenherds, der bereits in der Asthenosphäre lag, wirkte sich der Erdstoß an der Oberfläche weniger schlimm aus, als man aufgrund seiner Magnitude hätte annehmen können.
Tektonische Erdbeben in Vanuatu stehen im Allgemeinen mit der Subduktion entlang des Vanuatugrabens im Zusammenhang. So wird es sich auch in diesem Fall verhalten haben, denn der Graben liegt nur einige Kilometer westlich des Epizentrums. Die Subduktion ist auch der Motor für den Vulkanismus in diesem Teil von Vanuatu. Die gesamttektonische Situation ist allerdings sehr komplex und wird nicht ausschließlich von konvergenten Plattengrenzen bestimmt.
Heute steht der Dauerbrenner Yasur auf Tanna in Vanuatu in den Schlagzeilen, weil er vorgestern eine größere Eruption als üblich erzeugte. In einem Bericht des zuständigen Observatoriums (VMGD) heißt es, dass es gegen 14 Uhr Ortszeit zu einer stärkeren Eruption gekommen sei, die Vulkanasche hoch über den Krater aufstiegen ließ. Die genaue Höhe wurde nicht mitgeteilt und auch beim VAAC Wellington gab es keine VONA-Warnung. Es gibt aber ein Foto, auf dem man die Aschewolke erkennen kann und ich schätze, dass sie gut 600 m über Kraterhöhe aufstieg. Starker Wind verfrachtete die Eruptionswolke und es bestand die Gefahr, dass Asche und Gas im Dorf Whitesands niederging. Eine entsprechende Warnung wurde ausgegeben.
Der Bericht ist übrigens in einem lokalen Dialekt verfasst, den der Übersetzer als Krio identifizierte. Hierbei handelt es sich um eine Kreolsprache, die sich während der Kolonialzeit entwickelte. Tatsächlich spricht man in Vanuatu aber die Kreolsprache Bislama, was erklären könnte, warum die Übersetzung nicht funktionierte. Bei FB gab es eine Debatte, warum das VMGD nicht auch auf Englisch schreibt. Vielleicht ein Anzeichen, dass sich der Tourismus in Vanuatu seit der Corona-Pandemie noch nicht richtig erholt hat. Leider gilt auch hier, was ich schon zu mehreren anderen Destinationen geschrieben habe: Die Reiseeinschränkungen kamen einer Zäsur gleich, die auch eine Zeitenwende in Sachen Fernreisen eingeläutet hat. Die exorbitant gestiegenen Reisepreise haben den Tourismus besonders in exotischen Gegenden um 30 Jahre zurückgeworfen. Wobei nicht nur die Coronapandemie Schuld an diesem Umstand hat, denn bereits vor der Pandemie begannen die Preise mächtig zu steigen.
Stärkere Eruptionen kommen an dem daueraktiven Vulkan öfters vor. Sie können eine Gefahr für Vulkanbeobachter darstellen, die bis zu einem Aussichtspunkt nahe des Kraterrands steigen dürfen. Früher durfte man sich auch am Kraterrand aufhalten und den Krater umrunden, was heutzutage natürlich offiziell verboten ist.
Es ging ein Lahar ab, der evtl. mit dem Lavastrom interagierte
INSIVUMEH meldete eine Ascheeruption
Am guatemaltekischen Domvulkan Santiagutio kam es heute Nacht möglicherweise zu einem Kampf zwischen Feuer und Wasser: starke Regenfälle triggerten einen Lahar. Kurz danach detektierte MIROVA eine Wärmestrahlung mit einer Leistung von 68 MW. Die Wärmesignatur ist langgestreckt und stammt von einem Lavastrom, der auf der Westflanke des Doms unterwegs ist. Er hat eine Länge von 2700 m und fließt durch die Isidro-Schlucht. Der Lahar floss ebenfalls durch das Flussbett vom San Isidro, einem Nebenfluss des Tambor. Es könnte also sein, dass es zu einer direkten Interaktion zwischen Lavastrom und Lahar kam. INSIVUMEH warnt davor, dass der Schlamm heiß ist und Baumstämme und Gesteinsblöcke bis 3 m Durchmesser transportieren könnte. Der Lahar erzeugte Erschütterungen im Boden, die von den seismischen Stationen in der Nähe des Flussbettes, in diesem Fall STG8, registriert wurden. Lahare entstehen, wenn Wasser Vulkanasche mobilisiert, die auf einem Vulkanhang abgelagert wurde.
In der Nacht und am frühen Morgen wurde am Caliente-Dom ein konstantes Glühen beobachtet. An der Lavafront kommt es zu Kollaps-Ereignissen die Blocklawinen auslösen und Aschesäulen in die Höhe treiben. Aufgrund der Ausbreitung der Asche aus den Lawinen kann es in Loma Linda zu Ascheregen kommen. Die extrusive Aktivität ist nach wie vor hoch. Sie staut Material in instabiler Weise an, so dass die Möglichkeit besteht, dass ein Teil dieses Materials kollabiert und weitreichende pyroklastische Ströme im Südwesten, Süden und Osten erzeugt. Der Santiaguito ist nicht nur extrusiv aktiv, sondern auch explosiv und emittiert Vulkanasche. Im täglichen Update von INSIVUMEH heißt es, dass gestern Vulkanasche bis zu 800 m über Domhöhe aufstieg. Asche, die sich mit Regenwasser zu einem Lahar vermischen können, gibt es am Santiaguito also genug.
Am Piton de la Fournaise wurde ich einmal Zeuge, was passiert, wenn ein Bach über einen Lavastrom fließt. Eine Springflut schoss plötzlich über den Calderarand und stürzte in einem Wasserfall auf den gut 50 m unterhalb fließenden Lavastrom. Erstaunlicherweise passierte nichts, außer dass sich ein wenig Wasserdampf bildete.
Weitere Meldungen
Karymsky in Eruption
Staat: Russland | Koordinaten: 54.048, 159.441 | Eruption: Vulcanianisch
Im fernen Kamtschatka (Russland) eruptierte der Karymsky erneut. Seit gestern brachte das VAAC Tokio 6 VONA-Warnungen über Aschewolken heraus. Sie stiegen dabei bis auf einer Höhe von 3700 m auf und drifteten Richtung Südosten. Die Asche wurde noch in einer Entfernung von 18 km zum Vulkan nachgewiesen. Sie bildete eine Wolke aus, die eine Fläche von 60 Quadratkilometer hatte. Der Alarmstatus steht auf „orange“.
Auf der Insel Tanna (Vanuatu) ist der Yasur weiter aktiv und emittiert viel Wärme. MIROVA registriert eine moderate Strahlung mit MW Leistung. Das ist der höchste Wert der letzten 3 Monate. Auf der LiveCam ist intensive Rotglut über dem Vulkan zu sehen. Die Kamera ist ein wenig empfindlich eingestellt, so dass keine Details zu erkennen sind, weil alles überstrahlt. Wahrscheinlich gibt es starke strombolianische Eruptionen, die viel glühende Tephra im Krater anreichert.
Das VAAC warnte gestern vor Aschewolken, die bis auf einer Höhe von 900 m aufgestiegen sind. Der Yasur auf Tanna befindet sich demnach in einem Stadium leicht erhöhter Aktivität und erzeugt stärkere Eruptionen, als sie sonst üblich sind. Der Alarmstatus beim VGO steht weiterhin auf „2“. Die Livecam gibt den Blick auf eine illuminierte Dampfwolke frei. Magma steht hoch im Fördersystem und es wird glühende Tephra eruptiert.
Mit dem liparischen Stromboli steht ein weiterer Dauerbrenner in den News. Das LGS attestierte gestern eine sehr hohe Anzahl thermischer Durchgänge. Sie belief sich auf 1228. Sehr wahrscheinlich fand kontinuierliches Lavaspattering statt. Darüber hinaus gab es strombolianische Eruptionen, die auf der LiveCam zu bewundern waren. Der Tremor war hoch. Der Aktivitätsindex des Vulkans wurde ebenfalls als hoch eingestuft.
Nach Monaten effusiver Aktivität geht es plötzlich ganz schnell: innerhalb von wenigen Tagen kam die Lavafront gut 900 m voran und befindet sich jetzt noch 100 m von der Küste entfernt. Die Chancen auf einen Ocean Entrys stehen damit gar nicht mal so schlecht. Ein Großteil der Lava fließt nun durch Tunnel, ähnlich wie es früher am Kilauea zu beobachten war.
Das Archipel von Vanuatu ist ein vulkanischer Inselbogen mit entsprechend vielen aktiven Vulkanen. 5 Vulkane stehen auf Alarmstufe „2“. Grund genug, einmal einige der Feuerberge genauer unter die Lupe zu nehmen. Meiner Meinung nach müssten sich mindestens 2 Vulkane auf Alarmstufe „3“ befinden, da sie tatsächlich eruptieren.
Auf der Vulkaninsel Ambae ist der Krater Manaro Voui weiter aktiv. Das zuständige Observatorium bescheinigt dem Vulkan, dass es sich in einem Stadium der großen Unruhe befindet. Der Alarmstatus steht auf „2“ und es besteht eine 2 km Sperrzone um die aktiven Schlote. In unserer Vulkangruppe wurden Fotos geteilt, auf denen man eine Aschesäule aufsteigen sieht. Im Januar Bulletin vom VMGD heißt es zum Ambae Vulkan, dass neue Beobachtungen bestätigt haben, dass sich der Vulkankegel im Inneren des Voui-Sees gebildet hat und der Vulkan Ambae weiterhin vulkanisches Gas und Asche ausstößt.
Auf Ambrym bleibt der Benbow-Krater aktiv, auch wenn sich bislang kein stabiler Lavasee etablieren konnte, emittieren Fumarolen Gas. Es kommt ab und an zu Phasen sichtbarer Rotglut. Risse, die sich im Jahr 2018 bildeten, als die 3 Lavaseen des Vulkans ausliefen, sollen weiterhin Formen der Aktivität zeigen. Wie genau die aussieht, wird im Bulletin nicht beschrieben. Die Vulkanologen berichten, dass wissenschaftliche Analysen zeigen würden, dass der Vulkan weiterhin aktiv bleibt und seine Tätigkeit steigern könnte. Der Alarmstatus bleibt bei „2“.
Beobachtungen vom Boden aus und Satellitendaten bestätigten, dass die Aktivität aus anhaltenden vulkanischen Dampfemissionen besteht, die vulkanische Gase am Mt. Garet enthält. Besucher werden weiterhin vulkanische Gase riechen, wenn sie sich dem Vulkankegel nähern.
Auch der Inselvulkan Lopevi ist unruhig und emittiert Dampfwolken aus mehreren kleinen Kratern in Gipfelnähe. Das VMGD schreibt dazu, dass es jederzeit zu Eruptionen kommen könnte, ohne dass es weitere Vorwarnungen geben würde.
Auf der Insel Tanna ist es der Yasur, der auf Alarmstufe „2“ steht und strombolianisch eruptiert. Ab und zu steigert sich die Aktivität hin zu vulcanianischen Eruptionen. Paradoxer-Weise besteht hier nur eine kleine Sperrzone, deren Grenze am Kraterrand verläuft. Dieser Umstand ist wohl dem Tourismus-Geschäft geschuldet, denn der Yasur ist ein drive-in Vulkan und ein beliebtes Ziel für Landgänge von Kreuzfahrern. Tatsächlich können Vulkanbomben auch über den Kraterrand hinaus fliegen und im Hang einschlagen. Aktuell meldet das VAAC Wellington eine Aschewolke am Yasur, die sich in einer Höhe von 1200 m befindet.
Vanuatu ist ein Inselstaat am Pazifischen Feuerring und liegt genau an der Stelle, an der die pazifische Platte mit der australischen Platte kollidiert. Hier taucht die Australische Platte unter die Neue-Hebriden-Platte Platte ab, ein Prozess, der als Subduktion bezeichnet wird. Dieses Subduktionsereignis erzeugt eine Reihe von tektonischen Spannungen, die sich in Erdbeben entladen und führt zudem zur Bildung von Vulkanketten.
Wenn die Australische Platte in den Erdmantel hinabtaucht, wird sie erhitzt und beginnt zu schmelzen. Die geschmolzene Materie, bekannt als Magma, steigt aufgrund ihrer geringeren Dichte auf und bildet Magmakammern in der Erdkruste. Wenn der Druck im Inneren dieser Magmakammern zunimmt, kann das Magma an die Oberfläche aufsteigen und in Form von Vulkanen ausbrechen.
Die Vulkanaktivität in Vanuatu ist vielfältig und umfasst verschiedene Vulkantypen, wie Schichtvulkane, schildförmige Vulkane und Stratovulkane Die Kombination aus subduzierenden Platten, tektonischen Spannungen und der Bildung von Magmenkörpern trägt zur Entstehung und Aktivität der Vulkane in Vanuatu bei. Dabei ist der oben beschrieben Tanna einer der aktivsten Vulkane der Region und wird in Analogie zum Stromboli auch „Leuchtfeuer des Pazifiks“ genannt.
Auf La Palma geschah etwas, dass bei einigen Bewohnern aktiver Vulkanregionen wohl ein widerkehrender Alptraum sein dürfte: vor einem Haus öffnete sich ein Förderschlot, aus dem ein Lavastrom floss. Wenige 10er Meter unterhalb des Gebäudes entstanden weitere Lava-Austrittspunkte. Möglich ist, dass der Lavastrom zunächst unterirdisch floss, bevor er im bewohnten Gebiet austrat. Das Gebäude dürfte bereits evakuiert worden sein, so dass bei dem Ereignis keine Personen gefährdet waren.
Das übrige Geschehen am Vulkan ist praktisch unverändert: heute Morgen sieht man auf der LiveCam weiterhin Tephra in den Himmel schießen. Das VAAC registriert Vulkanasche in 3000 m Höhe. Der Tremor bewegt sich auf niedrigem-moderaten Niveau seitwärts. Die Bebentätigkeit nahm gestern leicht zu. Es wurden gut 53 Beben registriert.
In Papua Neuguinea eruptierte der Bagana eine Aschewolke. Laut VAAC stieg sie bist auf einer Höhe von 2100 m auf und driftete in Richtung Nordwesten. In relativer Nähe zum Vulkan gab es in den letzten Tagen einige moderate Erdbeben.
Der Yasur auf Tanna (Vanuatu) erzeugte wieder eine größere Ascheeruption. Das VAAC brachte eine entsprechende Warnung heraus, allerdings ohne genauere Daten zu veröffentlichen. Die Satelliten konnten durch die Wolkenschicht nichts sehen. Anders sah es da mit den Livecams am Boden aus: sie zeichneten eine Aschewolke auf, die mehrere Hundert Meter über Kraterhöhe aufstieg. Die örtlichen Vulkanologen warnen davor den Kraterbereich zu betreten.
Auf Stromboli fließt weiterhin Lava über die Sciara del Fuoco, so bleibt der Lavastrom am 3. Tag infolge aktiv. Laut dem INGV hält die strombolianische Aktivität weiter an, allerdings haben Häufigkeit und Stärke der Eruptionen abgenommen. Dem widersprecht das tägliche Update des LGS. Die Sensoren detektierten 685 thermische Durchgänge, die auf schwache strombolianische Explosionen hindeuteten.
Auf Sizilien läuft der Ätna warm: Im Laufe der Nacht stieg der Tremor bis in den Roten Bereich und ist somit deutlich erhöht. Das INGV meldete eine Zunahme der strombolianischen Aktivität aus dem Neuen Südostkrater. Seit den frühen Morgenstunden gibt es frequente Eruptionen. Es wurde sogar ein Dampfring gesichtet. Bereits vor 2 Tagen mehrten sich die Anzeichen dafür, dass sich der Vulkan auf einen neuen Paroxysmus vorbereiten könnten. Bis zur Stunde ist es allerdings unklar, ob denn auch eine paroxysmale Eruption folgen wird, denn der Vulkan könnte auch einfach nur in eine Phase erhöhter Gipfelaktivität eintreten. Typischer für die Aktivität der letzten Monate, wäre allerdings ein Paroxysmus, der jetzt ganz schnell einsetzen könnte.
Update 10:45: Nun ging alles ganz schnell und der Paroxysmus hat eingesetzt. Bei wenig Wind steigt die Eruptionswolke sehr hoch auf. Das VAAC detektiert Asche in einer Höhe von 7400 m. Auf der ThermalCam erahnt man, dass sich kleine Risse an der Basis des Kegels geöffnet haben. Es wurde auch eine pyroklastische Dichtewolke generiert. Die Wolken am Gipfel verhindern nun genaue Beobachtungen des Geschehens in Bodennähe. Es ist aber zu erkennen, dass dort Lava unterwegs ist.
In den letzten 24 Stunden hat die Bodendeformation wieder leicht zugenommen: der deflationäre Trend stoppte und drehte auf Inflation. An der Messstation LP 3 beträgt die Bodenhebung nun gut 18,5 cm. Die Seismizität blieb hoch, der Tremor präsentierte sich stabil. Mehrere Medien titelten, dass die Eruption in einem neuen Stadium eingetreten sei und dass die Eruption explosiver werden würde.
Gestern kam es zu einer größeren Eruption am Yasur auf der Insel Tanna in Vanuatu. Der Vulkan spie eine Aschewolke aus, die mehrere Kilometer hoch aufstieg. Das VAAC Darwin setzte seinen Online-Service aus, so dass keine Infos über die genaue Höhe der Aschewolke vorliegen. Fotos wurden in unserer FB-Gruppe „volcanoes and volcanism“ geteilt. Leider ist wenig über den Verlauf der Eruption bekannt geworden, für mich sieht es so aus, als hätte sich auch hier ein Paroxysmus ereignet.
Der Yasur liegt auf der Insel Tanna (Vanuatu) und ist einer der wenigen verbliebenen daueraktiven Vulkane der Erde. Obwohl er gelegentlich Phasen erhöhter Aktivität hat, während der vulcanianische Eruptionen generiert werden, ist er die meiste Zeit über strombolianisch aktiv. Zeitweise brodelte in seinem Schlot auch ein kleiner Lavasee. Momentan steht der Alarmstatus auf „2“ und auf dem Seismogramm erkennt man viele schwache Signal, aber keine, die auf ungewöhnlich starke Explosionen hindeuten. Diese Phase der „normalen“ Aktivität nutzte ein chinesischer Drohnenpilot, um sein Fluggerät ganz nahe an den aktiven Schlot zu steuern und ein spektakuläres Video zu drehen, dass ihn beinahe seine Drohne kostete.
Der Yasur ist ein kleiner Stratovulkan von 405 m Höhe, der eigentlich ehr einem Schlackenkegel gleicht. er gilt als einer der wenigen „drive in“ Vulkanen der Welt. Eine Schotterpiste führt bis wenige Meter unterhalb des Kraters und kann mit einem Jeep befahren werden. So wurden bis zum Beginn der Pandemie täglich Touristen auf den Vulkan gefahren. Ungefährlich war so ein Trip allerdings nicht, denn unvermittelt auftretende Eruptionen kosteten schon so manchen Touristen und Guide das Leben.
Erdbeben erschüttern Vanuatu
Darüber hinaus steht das Archipel von Vanuatu weiter in den Schlagzeilen, weil sich erneut ein starkes Erdbeben der Magnitude 6,2 ereignete. Das Epizentrum wurde 89 km nordwestlich von Port-Vila lokalisiert. Der Erdbebenherd lag 10 km tief.
Reventador: Anhaltende Ascheeruptionen
In Ecuador ist der Reventador weiterhin aktiv und eruptiert explosiv. Dabei werden glühende Tephra und Vulkanasche gefördert. Letztere stieg gestern bis auf einer Höhe von 4600 m auf.
Sangay weiter Aktiv
Mit dem Sangay ist ein weiterer Vulkan in Ecuador aktiv. Auch er eruptiert Asche. Sie erreicht laut Angaben des VAACs eine Höhe von 6700 m über dem Meeresspiegel. MIROVA registrierte heute Nacht eine thermische Strahlung mit einer Leistung von 65 MW. Möglicherweise ist noch ein kurzer Lavastrom aktiv.
Gestern erwachte auf der russischen Halbinsel Kamtschatka der Vulkan Karymsky aus seiner Starre und legte eine beeindruckende Eruptions-Performance hin. Das VAAC brachte 6 VONA-Warnungen heraus. Die Vulkanasche stieg bis auf einer Höhe von 5500 m ü.N.N. auf. Die Aschewolken drifteten in östlicher Richtung. Stärkere Eruptionen sind jeder Zeit möglich. Würden Flugzeuge fliegen, könnten sie (die Aschewolken, nicht die Flugzeuge, obwohl diese eigentlich auch) eine Gefahr für den Flugverkehr darstellen.
Der Karymsky liegt in einer unbewohnten Gegend Kamtschatkas. Auf dem Landweg ist der Vulkan nur bedingt erreichbar. Während des Sommers schaffen es manchmal geländegängige LKWs die Furten zu passieren. Normalerweise fliegen Expeditionen zum Vulkan per Helikopter ein, was ein kostspieliges Unterfangen ist. Das Bild stammt aus dem Archiv.
Ebeko in Eruption
Einige Hundert Kilometer weiter südlich liegt der Kurilenvulkan Ebeko. Auch dieser Vulkan ist wieder munterer geworden. Gestern wurden 4 Eruptions-Meldungen herausgebracht. Vulkanasche stieg bis zu 3000 m hoch auf. Obwohl der Feuerberg ziemlich isoliert liegt gibt es eine LiveCam.
Sangay in guter Form
Der ecuadorianische Vulkan Sangay möchte den Vulkanen Kamtschatkas in nichts nachstehen und legte sich in den letzten 24 Stunden ebenfalls ins Zeug. Das VAAC registrierte hier Vulkanasche in einer Höhe von 8200 m. Sie driftete in Richtung Westen. Aktuell wird eine hohe Thermalstrahlung detektiert. Sie hat eine Leistung von 408 MW und geht von einem Lavastrom auf der Vulkanflanke aus. Zudem wächst ein Lavadom. Er ist Ursprung des Lavastroms. Pyroklastische Ströme und Lahare können ebenfalls abgehen.
Yasur ist heiß
Der Yasur liegt auf der Insel Tanna, die zu Vanuatu gehört. Er ist einer der letzten daueraktiven Vulkane der Erde. MIROVA detektiert eine Wärmestrahlung mit einer Leistung von 112 MW. Das ist für einen explosiv tätigen Vulkan eine ein hoher Wert. Die hohe Wärmestrahlung legt die Vermutung nahe, dass sich wieder ein kleiner Lavasee im Krater bildete.