White Island: Erhöhung der Alarmstufe am Whakaari

Vulkanische Aktivität am Whakaari auf White Island nimmt zu – Alarmstufe auf Stufe 3 angehoben

Auf dem neuseeländischen Inselvulkan White Island/Whakaari hat die Vulkanaktivität in den letzten Wochen deutlich zugenommen. Darum hat die Überwachungsbehörde GNS Science die Vulkanalarmstufe auf Stufe 3 angehoben. Das bedeutet, dass es jederzeit und ohne weitere Vorwarnung zu starken Eruptionen kommen kann. Auch der Alarmcode für den Flugverkehr steht auf „Orange“, was auf eine mögliche Beeinträchtigungen des Luftverkehrs durch Vulkanasche hinweist.

Die Entscheidung zur Anhebung der Warnstufe basiert auf einer Reihe von Beobachtungen: Sowohl Webcams in Whakatāne und Te Kaha als auch Satellitenbilder zeigen vermehrt dunklere Dampfwolken die geringe Mengen Vulkanasche enthalten. Auch bei jüngsten Überflügen wurden neu entstandene Kraterstrukturen entdeckt, die auf kleinere Explosionen hinweisen. Außerdem wurden frische Lavabrocken entdeckt, die mehrere Hundert Meter weit aus dem Hauptschlot geschleudert  wurden. Es gibt also explosive Aktivität, die mit den Methoden der Fernerkundung nicht immer dokumentiert werden können.

„Die Aktivität bleibt derzeit auf einem niedrigen eruptiven Niveau, aber sie hat zugenommen“, heißt es in der Mitteilung von GNS Science. Besonders auffällig sei der leichte, aber kontinuierliche Anstieg der Schwefeldioxid-Emissionen, wie Satellitendaten belegen. In Küstennähe kann bei bestimmten Windverhältnissen ein starker Schwefelgeruch wahrgenommen werden. Derzeit gehen die Experten jedoch nicht davon aus, dass Ascheregen bewohnte Gebiete erreicht.
Gefährlicher Ort mit dramatischer Vergangenheit

White Island ist ein aktiver Stratovulkan rund 48 Kilometer vor der Küste der neuseeländischen Nordinsel in der Bay of Plenty. Rund 70 % des Vulkans liegen unter Wasser – nur der Kraterbereich ragt als Insel aus dem Meer. Trotz seiner abgelegenen Lage zählt Whakaari zu den aktivsten Vulkanen Neuseelands und steht unter ständiger Beobachtung.

Traurige Bekanntheit erlangte die Insel im Dezember 2019, als eine plötzliche Explosion 22 Touristen tötete, die auf White Island unterwegs waren. Seitdem ist der Zugang zur Insel -die sich in Privatbesitz befindet- für Besucher gesperrt. Auch die Überwachung wurde erschwert, da sämtliche Messinstrumente vor Ort durch die Eruption zerstört wurden. GNS Science stützt sich seither auf Ferndaten, Drohnenflüge und Satellitenmessungen.

Whakaari auf White Island erzeugte stärkere Eruption

Ein Observierungsflug enthüllte Spuren einer stärkeren Eruption auf White Island

Der neuseeländische Vulkan Whakaari bildet die Insel White Island, die in der Bay of Plenty liegt. Wie GeoNet berichtet, emittiert der Vulkan seit Wochen große Mengen Dampf, in dem immer wieder Vulkanasche beigemischt ist.

Auf einem jüngst durchgeführten Überwachungsflug, der in erster Linie der Gasmessung diente, entdeckten die Forscher zudem neue Impaktkrater, die durch die Eruption von vulkanischen Bomben und Blöcken entstanden sein müssen. Die Einschlagkrater fanden sich in einer Entfernung von 600 Metern zum Förderschlot, der sich in letzter Zeit deutlich vergrößert hat.

Möglicherweise gab es auch eine Serie stärkerer Explosionen, die jedoch offenbar im Verborgenen abliefen. Daher sind sowohl der genaue Zeitpunkt als auch die Häufigkeit dieser Ereignisse unbekannt. Die Auswirkungen beschränkten sich bisher auf den Boden des Kraters.

Kurzfristig könnten weitere explosive Ereignisse den Kraterboden und die unmittelbare Umgebung der Insel beeinflussen, die Küste bleibt jedoch unberührt.

Temperaturmessungen des aktiven Schlots ergaben einen Anstieg von 22 °C im Januar auf 36 °C am Freitag. Dieser Wert bleibt jedoch unter den 58 °C, die im August gemessen wurden.

Webcams in Whakatāne und Te Kaha haben wiederholt Dampfwolken und Gasfahnen aufgezeichnet, die eine schwankende, aber geringe Menge an Vulkanasche enthalten. Zudem wurden auf Satellitenbildern gelegentlich geringe Aschekonzentrationen in der Fahne entdeckt. Von der Küste aus ist diese manchmal als dunstige Spur sichtbar, die mit dem Wind vom Vulkan wegzieht.

Bei Nordwind können Anwohner an der Küste der Bay of Plenty gelegentlich Vulkanasche oder Schwefelgeruch wahrnehmen.

Die Vulkanwarnstufe liegt weiterhin bei Stufe 2, während der Flugwarnungscode auf Orange bleibt.

Whakaari ist ein aktiver Vulkan, der sich 48 Kilometer vor der Küste von Whakatāne befindet. Bei einem Ausbruch im Jahr 2019 kamen 22 Menschen ums Leben.

Übrigens manifestierte sich gestern vor der Südküste der neuseeländischen Südinsel ein starken Erdbeben Mw 6,6. Das Hypozentrum wurde vom GFZ in einer Tiefe von 24 Kilometern verortet. Einen direkten Zusammenhang zum Vulkan im Norden gibt es nicht.

White Island: Ascheemissionen am 13.01.25

Der Vulkan White Island (Whakaari) emittiert Vulkanasche – Alarmstatus angehoben

Der Vulkan Whakaari auf der Insel White Island im Norden von Neuseeland emittiert wieder Vulkanasche. Das geht aus einer Meldung von GeoNet hervor. Demnach stößt der Inselvulkan eine Dampfwolke aus, die Vulkanasche enthält und einige Hundert Meter hoch aufsteigt. Die Emission wird als mäßig stark und passiv beschrieben. Was passiv in diesem Zusammenhang bedeutet, ist mir weniger klar, denn für gewöhnlich werden Asche-Dampfwolken aus Schloten ausgestoßen, die unter erheblichem Druck stehen. Wahrscheinlich meint man damit, dass keine explosiven Eruptionen stattfinden. Dennoch scheint genug Druck im System zu sein, dass man den Alarmstatus für den Flugverkehr vorsichtshalber auf „Orange“ erhöhte. Die Vulkanalarmstufe bleibt weiterhin auf Stufe 2.

In den letzten zwei bis drei Wochen hat der Vulkan hauptsächlich schwache bis mäßige Dampf- und Gaswolken ausgestoßen. Dabei wurden immer wieder sehr geringe Mengen Vulkanasche festgestellt, die in Windrichtung der Insel neblige Bedingungen verursachten. Die neuseeländische Wetterbehörde hat an einigen Tagen ebenfalls geringe Mengen Vulkanasche in Satellitendaten nachgewiesen. Der vorherrschende Südwind trägt die Aschewolke derzeit vom Festland weg.

Die Emissionen sind auf Webcams in Whakatāne und Te Kaha sowie auf Satellitenbildern sichtbar und werden regelmäßig beobachtet. Diese Erkenntnisse aus den Beobachtungen dienen als Grundlage für die Neubewertung des Flugfarbcodes. Seit der Katastrophe von 2019 sind auf der Insel keine Sensoren bzw. Messstationen mehr vorhanden, daher stützt sich die Überwachung von Whakaari auf Fernkameras und Satellitenbilder.

Nicht kommuniziert wurde, warum keine Messstationen mehr auf der Insel sind. White Island ist Privatbesitz und es stellt sich die Frage, ob die Besitzer nach der Katastrophe von 2019 keine Wissenschaftler mehr auf die Insel lassen, Gerichte ein generelles Betretungsverbot ausgesprochen haben oder ob sich diese nicht trauen. Meiner Meinung nach eine übertriebene Vorsichtsmaßnahme, und als Vulkanologe muss man bereit sein, ein gewisses Risiko einzugehen. Generell kann es an jedem Vulkan zu überraschenden Eruptionen kommen, nicht nur auf White Island. Wenigstens an der Küste könnte man noch eine Messstation betreiben und ggf. einen Schutzbunker errichten, wie sie am Stromboli aufgestellt wurden, um Touristen zu schützen, als man noch hoch durfte. Nachdem man in Neuseeland jahrzehntelang die Gefahren völlig ignoriert hatte und Touristengruppen durch den Krater hatte spazieren lassen, praktiziert man nun das völlige Gegenteil davon und lässt nicht einmal mehr Wissenschaftler auf die Insel.

White Island: Whakaari dampft

Whakaari auf White Island in Neuseeland erhöht Aktivität – Alarmstatus für Flugverkehr angehoben

Auf White Island stößt der Vulkan Whakaari größere Dampfwolken und Gase aus, wobei gelegentlich auch Emissionen von Vulkanasche beobachtet wurden. Der Vulkan ist aktuell nicht aktiv eruptiv tätig, allerdings könnte die aktuelle Aktivität auf eine bevorstehende neue Eruptionsphase hindeuten. Die Vulkanalarmstufe bleibt auf 2, während der Flugfarbcode auf Orange angehoben wurde.

Bei einem routinemäßigen Gasmessflug, der von den Forschern von GeoNet am 14. Dezember durchgeführt wurde, zeigten sich Veränderungen der Emissionen aus der aktiven Quelle. Im Verlauf der Messung, die etwa eine Stunde dauerte, enthielten die Emissionen zunehmend Vulkanasche. Die Ergebnisse dieses Fluges sowie Satellitendaten weisen auf einen Anstieg der Emissionen von Schwefeldioxid und Kohlendioxid hin, was auf eine mögliche beginnende Eruptionsphase schließen lässt.

Bereits am 10. Dezember war über Whakaari eine größere Dampfwolke sichtbar, die sowohl auf Webcams als auch auf Satellitenbildern registriert wurde. Bei guten Wetterbedingungen ist von der Küste der Bay of Plenty aus gelegentlich eine größere Dampfwolke über der Insel zu sehen. Die Beobachtungen während des Gasflugs sind jedoch bislang die einzigen Hinweise auf Vulkanasche in der Wolke.

Auf der Vulkaninsel sind keine Sensoren installiert, daher erfolgt die Überwachung von Whakaari weiterhin über Fernkameras und Satellitenbilder. Die jüngsten Aktivitätsänderungen sowie Beobachtungen zwischen Mai und September deuten darauf hin, dass aufsteigendes frisches Magma die aktuelle Dynamik beeinflusst. Bislang sind die Ascheemissionen jedoch gering. Ein weiterer Beobachtungsflug ist geplant, um den Kraterbereich zu überwachen und mögliche Veränderungen genauer zu untersuchen.

Der letzte große Ausbruch von Whakaari / White Island ereignete sich am 9. Dezember 2019. Es handelte sich um eine plötzliche und explosive phreatische Eruption, bei der heißer Dampf, Gas und Asche freigesetzt wurden. Zu diesem Zeitpunkt befanden sich Touristen auf der Insel, was tragische Folgen hatte: 22 Menschen starben, und viele weitere wurden teils schwer verletzt.

White Island: Vulkan Whakaari emittiert weiterhin Vulkanasche

Neuseeländischer Inselvulkan White Island stößt Vulkanasche und Schwefeldioxid aus

Der Inselvulkan White Island, der auch unter dem Namen Whakaari bekannt ist und in der Bucht von Plenty liegt, stößt weiterhin Vulkanasche aus und hat heute wieder eine VONA-Warnung ausgelöst, nach der eine Aschewolke in gut 900 m Höhe detektiert wurde. Die Asche breitet sich in Richtung Osten aus und überquert dabei einen Teil der neuseeländischen Nordinsel.

GeoNet berichtet weiterhin über die Aktivität und brachte heute eine Meldung heraus, nach der auch eine Schwefeldioxidwolke mit Hilfe von Satelliten detektiert wird, die zusammen mit der Vulkanasche ausgestoßen wird. Der Vulkan eruptiert aus einem neuen Schlot, der sich Anfang August gebildet hatte. Er ist auf einem Foto sichtbar, das während eines Überwachungsflugs letzte Woche aufgenommen wurde.

Der Beobachtungsflug bestätigte, dass die Aktivität auf eine einzige aktive Öffnung auf der Insel beschränkt war. Diese Öffnung stieß eine Wolke feiner Vulkanasche aus, die auf eine Höhe von etwa 600 bis 900 Metern aufstieg und dann vom Wind verteilt wurde. Der Aschefall war auf einen Umkreis von 1 km um die Insel begrenzt. Thermische Infrarotbilder, die während des Fluges aufgenommen wurden, zeigten eine Temperatur von etwa 590 °C an der Schlotöffnung.

Die Beobachtungen und Daten bestätigen, dass sich die Eruptionsaktivität in den letzten 10 Tagen kaum verändert hat. Es wird weiterhin eine geringe Menge Vulkanasche in die Dampffahne abgegeben, und die SO2-Emissionen bleiben erhöht. Obwohl der Ausbruch spektakulär aussieht, bleibt er klein, und die Vulkanasche in der Eruptionswolke ist sehr gering und oft schwer erkennbar. Insgesamt deutet die Aktivität auf Magma hin, das sich nahe der Oberfläche befindet und die Eruption antreibt. Ein Indiz hierfür ist der Schwefeldioxidausstoß. Ansonsten könnte man annehmen, dass es sich um einen phreatische angetriebene Ausbruch handelt, bei dem alte Vulkanasche mobilisiert wird. Solche Ausbrüche halten aber normalerweise nicht so lange an.

Ändert sich die Windrichtung, kann die Aschewolke gelegentlich in Richtung der Küste des Bay of Plenty geweht werden, wie es letzte Woche am Donnerstag und Freitag der Fall war. Bei der derzeitigen Ascheemission ist jedoch die Wahrscheinlichkeit, dass Asche auf den Boden fällt, sehr gering. Erst bei einer erheblichen Zunahme der vulkanischen Aktivität würde dieses Risiko steigen.

Die Vulkanalarmstufe bleibt auf Stufe 3  und der Flugfarbcode bleibt auf Orange. (Quelle GeoNet)

Zusammenfassung:

  • Whakaari auf White Island stößt Vulkanasche aus
  • Sie steigt bis auf 900 m Höhe auf und driftet nach Osten
  • In der Eruptionswolke ist auch Schwefeldioxid enthalten
  • Es handelt sich um eine magmatische Eruption

White Island emittierte Vulkanasche und störte Flugverkehr

Vulkanasche in 1200 m Höhe über White Island detektiert – Es kam zu Flugausfällen

Der Vulkan Whakaari auf White Island, der in der Bucht von Plenty vor der neuseeländischen Nordinsel liegt, ist weiterhin aktiv und steigerte seine Aktivität noch. Wie einer VONA-Meldung des VAAC Wellington zu entnehmen ist, eruptierte der Inselvulkan Vulkanasche, die bis auf eine Höhe von 1200 m aufgestiegen ist. Die Eruptionswolke war vergleichsweise voluminös, so dass es zu Störungen im Flugverkehr kam, von denen 13 Regionalflüge betroffen waren, die die Flughäfen Tauranga und Rotorua ansteuerten bzw. von diesen starten sollten. Bei den Flügen handelte es sich überwiegend um Maschinen von Air New Zealand. Inzwischen wurde der Flugverkehr wieder aufgenommen, doch es bleibt die Warnung bestehen, dass es insbesondere auf dem Flughafen Rotorua zu weiteren Störungen kommen könnte.

Der Whakaari verstärkte seine Aktivität am 9. August, als er mit einer Serie kleiner Ascheeruptionen begann. Zeitweise stößt er kontinuierlich Vulkanasche aus, die von einem starken Dampfstrahl gefördert wird.

Neben der Vulkanasche wurde auch viel Schwefeldioxid ausgestoßen, was auf Satellitenfotos von Sentinel-5P/TROPOMI sichtbar wurde.

Bereits am Freitag gab es auf GeoNet einen Bericht zu den erhöhten Schwefeldioxid-Emissionen. Dort heißt es, dass man während eines Überwachungsflugs am 14. August eine erhebliche Zunahme der vulkanischen Gase feststellen konnte, die aus der neuen Quelle ausgestoßen werden. Darüber hinaus wurden geringe Mengen an Vulkanasche in der Rauchwolke beobachtet, die sich in Windrichtung von der Insel wegbewegte. Gas und Asche werden aus einem etwa 10 bis 15 Meter breiten Schlot ausgestoßen, den man zuvor auf Satelliten- und Webcamaufnahmen sehen konnte.

Während des Flugs konnte auch eine kleine Ascheprobe gesammelt werden. Erste Analysen deuten darauf hin, dass diese Asche aus einer oberflächennahen Magmaquelle stammt. Dies bestätigt, dass sich die Eruptionsaktivität auf White Island seit Anfang August verändert hat. Es gibt jetzt mehr Gas und eine kontinuierliche Einlagerung von Vulkanasche in der heißen Dampfwolke. Diese Phänomene stehen im Einklang mit der Präsenz von Magma nahe der Oberfläche, das die vulkanische Aktivität antreibt. Solche Veränderungen sind typisch für die Eruptionszyklen von White Island, die in den letzten 30 Jahren beobachtet wurden. Es ist möglich, dass diese Aktivität noch Wochen bis Monate andauern könnte. Auch eine weitere Verstärkung der eruptiven Tätigkeit liegt im Bereich des Möglichen.

White Island: Asche-Emissionen halten am 13.08.24 an

Vulkan Whakaari auf White Island stößt weiter Vulkanasche aus – Zunahme der Schwefeldioxid-Emissionen detektiert

Der neuseeländische Inselvulkan White Island, auch unter dem Namen Whakaari bekannt, stößt weiterhin Vulkanasche aus. Wie das VAAC Wellington in einer VONA-Meldung mitteilte, steigt die Asche bis auf eine Höhe von 1800 Metern über dem Meeresspiegel auf und driftet in Richtung Norden.

Die Eruptionen begannen am 9. August und wurden zunächst als schwach beschrieben. Doch Drohnenaufnahmen, die einen Tag später gemacht wurden, zeigten, dass das emittierte Aschevolumen größer war, als aufgrund der Berichte der zuständigen Vulkanologen von GeoNet vermutet werden konnte.

Gestern veröffentlichten die neuseeländischen Forscher einen Bericht, in dem beschrieben wurde, dass der Vulkan aufgrund einer tief hängenden Wolkenschicht nur eingeschränkt sichtbar war. Deshalb herrschte Unsicherheit darüber, ob die Ascheeruptionen weiterhin andauerten. Kurz zuvor waren noch häufige Ascheeruptionen gemeldet worden. Einer VONA-Meldung von gestern war zu entnehmen, dass Asche über dem Vulkan detektiert wurde. Die Vulkanalarmstufe blieb weiterhin auf Stufe 3, und der Farbcode für den Flugverkehr blieb auf Orange.

Am 11. August 2024 detektierte ein Satellit erstmals seit dem Wiederaufleben der Aktivität im Mai eine eindeutig Whakaari zuweisbare Schwefeldioxidemission. Die Vulkanologen schließen daraus, dass Magma aufgestiegen ist und ein flach liegendes Reservoir bildet. Da die Satellitenmessungen weniger genau sind, plant GeoNet einen Flug mit einem Messflugzeug. Die dort eingesetzten Sensoren bzw. Spektrometer sind empfindlicher als die Messinstrumente des Satelliten und können die ausgestoßene Gasmenge exakt bestimmen.

Flach lagerndes Magma könnte zu hochtemperierten Gasausstößen führen, was wahrscheinlich eine Fortsetzung der regelmäßigen Eruptionsaktivität zur Folge hätte.

Da es auf der Insel kein Überwachungsnetzwerk mehr gibt, könnten Anpassungen der vulkanischen Alarmstufe bei Änderungen der Aktivität verzögert erfolgen. Es wird zur Vorsicht gemahnt.

White Island: Kleine Eruption am 09.08.24

Auf White Island erzeugte der Whakaari eine Asche-Dampf Exhalation

Der neuseeländische Inselvulkan White Island, der auch unter dem Namen Whakaari bekannt ist, erzeugte heute eine Asche-Dampf-Exhalation, die von den neuseeländischen Vulkanologen als kleine Eruption eingestuft wird. Trotz der geringen Explosivität des Ereignisses wurde die Alarmstufe vorsichtshalber auf „3“ erhöht.

Der Vulkan stieß eine stärkere Dampfwolke aus, die etwas Vulkanasche in östliche Richtung transportierte. Laut GeoNet bestand eine geringe Wahrscheinlichkeit, dass diese Asche das Festland erreicht, doch ob das Eintrat wurde bis jetzt nicht kommuniziert. Der Wind kam aus westlicher Richtung, was die Asche nach Osten und Nordosten in Richtung des nördlichen Endes von East Cape trieb.

Die Eruptionsaktivität wurde anhand einer Kombination von Webcam-Bildern und Satellitendaten identifiziert, die vom Volcanic Ash Advisory Centre zur Verfügung gestellt wurden. Demnach wurde Vulkanasche in 900 m Höhe über dem Meeresspiegel detektiert.

Die Aktivität war zwischen 13 und 15 Uhr am stärksten und hat danach nachgelassen. Satellitendaten deuten darauf hin, dass die Wolke eine geringe Menge Vulkanasche enthielt. Aufgrund dieser Beobachtungen wurde die Vulkanalarmstufe auf Stufe 3 und der Flugfarbcode auf Orange angehoben.

Da auf der Insel keine Sensoren mehr vorhanden sind, sind die Vulkanologen weiterhin auf Fernkameras und Satellitenbilder angewiesen, wodurch kurzfristige Aktivitätsänderungen schwer zu erkennen sind. Solche Änderungen können jederzeit auftreten, aber man ging  davon aus, dass die Eruptionsaktivität in den nächsten Stunden weiter nachlassen wird.

Whakaari befindet sich derzeit in einer Phase erhöhter Unruhe, und kurzzeitige Dampf- und Ascheemissionen könnten noch eine Weile andauern. Ein Update wird am Montag veröffentlicht, oder früher, falls am Wochenende eine signifikante Änderung der Aktivität auftritt.

White Island machte im Dezember 2019 Schlagzeilen, weil bei einer Eruption zahlreiche Touristen ums Leben kamen. sie wurden von Reiseagenturen trotzt erhöhter Warnstufe zu Ausflügen auf die Insel geschafft. Seit dem dramatischen Ereignissen betreten sogar Wissenschaftler die Insel nur in Ausnahmefällen.

White Island: Magma im Schlot

Der Vulkan Whakaari auf White Island ist weiterhin aktiv. Bis jetzt gab es zwar keine neuen Explosionen, doch eine LiveCam-Aufnahme von gestern zeigt einen roten Lichtschein im Krater. Dieser deutet darauf hin, dass glühendes Magma im Förderschlot steht. Eine Nahaufnahme des Kraters zeigt 3 Schlote. Aus einem zischt der Dampf besonders stark. Dieser Schlot ist wahrscheinlich die Quelle der Rotglut. Auf dem Bild erkennt man auch, dass der Kratersee verschwunden ist. In seinem Becken gibt es nur noch ein paar grüne Tümpel.

Der Tremor ist weiterhin gering, dennoch kann es jederzeit zu einer Explosion kommen. Die Vulkanologen von GeoNet (GNS) räumen eine 30-40 prozentige Wahrscheinlichkeit für eine Explosion in den nächsten 24 Stunden ein. Der Alarmstatus steht auf „gelb“, VONA (Flugverkehr) auf „orange“.

 

Am Wochenende wurde ein weiters Opfer tot geborgen. Die Zahl der Todesopfer beläuft sich auf 18. Die bisher vermissten wurden offenbar nun auch für Tot erklärt. Eine Frau erlag ihren Verletzungen im Krankenhaus.

Vor einer Woche kam es zu einer verhängnisvollen Eruption, als sich zahlreiche Touristen auf dem Vulkan aufhielten. Das Unglück eröffnete neue Diskussionen über die Sicherheit auf Vulkantouren.

Gut 2 Wochen vor der Katastrophe ereignete sich in der Nähe der Insel ein Erdbeben der Magnitude 5,8. Es ist durchaus möglich, dass dieses Beben den Vulkanausbruch triggerte.

Über White Island

White Island ist einer der aktivsten Vulkane Neuseelands. Die Insel misst 2 x 2,4 km und stellt nur den Gipfel eines weitaus größeren Vulkans dar. An seiner Basis hat er einen Durchmesser von 16 x 18 km. Der Inselvulkan liegt in der Bucht von Plenty, 50 km vor der Küste bei Whakatane. Bis ins frühe 20. Jahrhundert baute man dort Schwefel ab. Bei einem Hangrutsch starben mehrere Minenarbeiter. Der Betrieb wurde daraufhin eingestellt. Die Ruinen der Anlage sind heute noch sichtbar.