Die Eruption des isländischen Vulkans Bardarbunga geht weiter. Obwohl der Lavaausfluss in den letzten Tagen etwas abgenommen hat, sind die Wissenschaftler über die Stabilität der Eruption über einen so langen Zeitraum überrascht. Das Lavafeld an der Holurhaun-Spalte misst nun mehr als 76 Quadratkilometer. Das geförderte Lavavolumen wird mit etwas mehr als 1 Kubikkilometer angegeben. Es ist wahrscheinlich das 3. größte Lavafeld der Welt, das seit der Laki-Eruption gefördert wurde.
Die Seismik ist etwas zurück gegangen, bewegt sich aber im Bereich des Zentralvulkans noch auf hohem Niveau. Ein Ende des Ausbruches ist nicht in Sicht. Es besteht weiterhin die Gefahr einer explosiven subglazialen Eruption.
Vulkanausbruch
Bardarbunga: Eruption verändert sich
Die Eruption an der Holuhraun-Spalte scheint sich in den letzten Stunden deutlich verändert zu haben. Auf der Seite von Jón Frímann heißt es, dass das Südende des Lavasees zumindest oberflächlich erstarrt sein soll. Dafür bilden sich in der Nordwand des Kraters Risse. Sollte es dort zu einem Bruch der Kraterwand kommen, kann der Lavasee auslaufen. Auf der Livecam sieht man derzeit Rotglut am Ostrand des Kraters. Dieser ist mittlerweile ca. 80 m hoch, 500 m lang und 100 m breit.
Die Seismik unter dem Zentralvulkan ist hoch. In den letzten 48 Stunden ereigneten sich 13 Beben mit Magnitude größer als 3. Die Häufigkeit dieser Beben ist in den letzten Stunden geringer geworden. Dafür gibt es mehrere schwache Beben entlang des magmatischen Ganges.
Die Subsidenz des Calderabodens hat scheinbar deutlich nachgelassen. Aufgrund dieser Daten postuliert der Vulkanologe Haraldur Sigurðsson das Ende der Eruption für März.
Bardarbunga: extrem hohe Gaskonzentrationen
Die Aktivität an der Holuhraun-Spalte geht unvermindert weiter. Das Lavafeld misst 24,5 Quadratkilometer. Bisher wurden ca. 0,2 Kubikkilometer Lava gefördert. Sie fließt nun im Flußbett des Jökulsá á Fjöllum.
Der Gasausstoß ist extrem hoch und wird mit 750 kg pro Sekunde angegeben. Es wurden die höchsten Gaskonzentrationen gemessen seit es die modernen Aufzeichungen gibt. Schwefeldioxid wird zu einem zunehmenden Problem Im Osten und Norden der Insel. Morgen soll zudem das Myvatn-Gebiet betroffen sein. Empfindlichen Menschen wird empfohlen in den Häusern zu bleiben.
In der Bardarbunga-Caldera wurden weitere Erdbeben der Magnituden 4-5 registriert. In den letzten 24 Stunden senkte sich der Calderaboden um einen halben Meter ab.
Bardarbunga: Fluktuationen in der Spalte
Die Seismik am Bardarbunga bleibt hoch, auch wenn die Anzahl der Erdbeben in den letzten Stunden etwas rückläufig war. In den letzten 48 Stunden ereigneten sich 47 Erdbeben mit einer Magnitude größer als 3. Das stärkste Erdbeben hatte heute Morgen eine Magnitude von 5,4.
IMO berichtet von stärkeren Fluktuationen im Lava-Ausstoß an der Holuhraun Spalte. Es kommt in regelmäßigen Intervallen zur Bildung von Lavafontänen. Die Vulkanologen interpretieren das veränderte Verhalten nicht. Nach wie vor gibt es 3 Szenarien:
- Die Eruptinon wird schwächer und endet dann
- Es bildet sich eine weitere Eruptionsspalte
- Ein explosiver Ausbruch des Zentralvulkans
Bardarbunga: highway to hell
Die seismische Aktivität unter dem Zentralvulkan ist weiterhin hoch. In den letzten 48 Stunden wurden 28 Beben mit Magnituden größer als 3 registriert. Die Subsidenz der Caldera hat meiner Meinung nach weiter abgenommen. Ein plötzlicher Anstieg des Graphen vor 2 Tagen kam dadurch zustande, dass der GPS Sensor umgestellt wurde: Schnee bedeckte das Empfangsgerät und es musste erhöht aufgestellt werden, um nicht im Schnee zu versinken. Seitdem verläuft die Kurve deutlich flacher.
Die effusive Eruption an der Holuhraun-Spalte geht entsprechend weiter. Im langgestreckten Krater auf der Spalte bildete sich ein großer Lavasee, von dem die Lavaströme ausgehen. Aktuelle Aufnahmen zeigen keine Lavafontänen mehr.
Die Lava ist mit 1200 Grad sehr heiß. Wissenschaftler vermuten, dass die Lava direkt vom Mantelplume unter Island gespeist wird. In diesem Fall ist es absolut unkalkulierbar, wie lange die Eruption anhalten wird, da der „highway to hell“ bis in den Erdmantel hinab reicht. Diese Theorie wiederspricht allerdings ein wenig der Tatsache, dass über dem Dyke die Magmakammer des Bardarbunga abläuft. Diese Magmakammer füllte sich über viele Jahre lang. Zumindest bis vor kurzem korrelierte die Absinkrate der Caldera mit der Förderrate an der Spalte.
Ein Problem bleibt die enorm hohe Gas- Belastung auf Island. Je nach Windrichtung weht das Schwefeldioxid in die verschiedenen Siedlungsräume Islands. Die Menschen in den betroffenen Regionen werden oft aufgefordert ihre Häuser nicht zu verlassen. Zum Anfang der Eruption sorgte der größere Druck dazu, dass das Gas in die Höhe getrieben wurde. Nun bewegt es sich mehr in Bodennähe. Die Wetterlage im isländischen Winter verhindert zudem oft, dass die Gase weiter aufsteigen können. Bei uns kann man derzeit wunderschöne Dämmerungen erleben. Diese könnten ebenfalls einer erhöhten Gas- bzw. Aerosolkonzentration geschuldet sein.
Bardarbunga: hohe Gaskonzentrationen
Der Vulkanausbruch auf Island geht unvermindert weiter. Der Lavastrom fließt in das Flussbett der Jökulsá á Fjöllum. Es entsteht Wasserdampf, aber keine litoraeln Explosionen. Es könnte ein Lava-Damm entstehen, der den Fluss aufstaut, oder umlenkt. In diesem Fall besteht Überflutungsgefahr. Schon jetzt soll mehr Lava gefördert worden sein, als bei der Askja-Eruption 1874, oder dem Ausbruch der Krafla 1984.
Sorgen bereitet die zunehmende Gaskonzentration. Im Osten der Insel warnt man bereits vor erhöhtem Risiko für Menschen mit Atemwegbeschwerden. Die Wissenschaftler im Eruptionsgebiet müssen Gasmasken tragen und Gasmelder dabei haben. Sie wurden mehrfach angewiesen das Gebiet zu verlassen. Die große Wärmeabstrahlung, die vom Lavafeld ausgeht verursacht ein eigenes Mikroklima mit Wolkenbildung, Turbulenzen und Tornados. Diese stellen eine Gefahr für tieffliegende Kleinflugzeuge dar.
Immer mehr Forscher befürchten einen großen Ausbruch des Bardarbunga. Es wurden wieder 2 stärkere Erdbeben mit Magnituden zwischen 4 und 5,5 registriert. Die Absenkung des Calderabodens geht weiter. Energieversorger, die Wasserkraftwerke betreiben, befürchten im Falle eines Ausbruches unter dem Eis große Gletscherläufe. Die Wassermassen könnten ihre Infrastruktur zerstören. (Quellen IMO, RUV)
Bardarbunga: keine Lava mehr
An der Holurhaun-Spalte wurde gestern keine Lava mehr entdeckt, die Eruption hat ersteinmal aufgehört. Es gibt aber noch zahlreiche schwache Erdbeben unter dem Zentralvulkan und dem magmatischen Gang und ein erneuter Vulkanausbruch ist jederzeit möglich.
Bardarbunga: Lava läuft und läuft
Laut IMO geht die Eruption an der Holuhraun-Spalte auf unverändertem Niveau weiter. Heute ist auf den Webcams dank Nebel nichts zu sehen, doch ein Jounalist berichtete mir, dass Infrarot-Aufnahmen einen neuen aktiven Krater im Bereich der Spalte enthüllht hätten.
GPS-Messungen zufolge finden „irreguläre“ Bodenbewegungen unter derm Gletscher statt, die darauf hindeuten, das sich die Magmabewegungen im Untergrund geändert haben.
In den letzten 24 Stunden intensivierte sich die Bebentätigkeit etwas. Es ereigneten sich wieder mehrere Erdbeben mit Magnituden größer als 3. Die zwei stärksten Beben unter dem Bardarbunga brachten es auf M 4,5 und 5,1. Der Calderaboden sinkt weiterhin ab.
Bardarbunga: Lava trifft auf Fluß
Heute hat der 11 km lange Lavastrom einen Arm des Flusses Jökulsá á Fjöllum erreicht. Es kam zum Kontakt von Wasser und Lava, doch die erwarteten litoralen Explosionen blieben aus. Es kam zu leichter Dampfentwicklung die man auf der LiveCam erahnen konnte.
Die Eruption geht unvermindert weiter und es werden zwischen 100 und 200 Kubikmeter Lava pro Sekunde gefördert. Lava-Ausstoß und Zufluß in den Dyke halten sich die Waage.
Es ereignete sich ein Erdbeben der Magnitude 5,4 unter dem Rand des Zentralvulkans. Die Vertiefung auf dem Eis über der Caldera entspricht einem Magmavolumen von 0,25 Kubikkilometer. Diese Menge drang bisher in den magmatischen Gang (Dyke) ein. Diese Menge ist im Vergleich zur Laki-Eruption verhältnismäßig klein: 1783 traten aus dieser Eruptionsspalte 15 Kubikkilometer Lava aus.
Bardarbunga: Lavasee verschwunden
Die Eruption am isländischen Bardarbunga hat am Wochenende weiter stark nachgelassen. Fotos in unserer FB-Gruppe dokumentieren, dass der Lavasee im Baugur-Krater verschwunden ist. Nur an einem Vent köchelt die Lava. Trotzdem ist die Seismik heute recht hoch. Besonders entlang des magmatischen Ganges finden zahlreiche schwache Erdbeben statt. Es besteht die Möglichkeit, dass sich die Lava einen neuen Weg suchen wird. Auch eine explosive Eruption ist nicht auszuschließen. Eine schöne Sammlung von Luftaufnahmen seit Eruptionsbeginn gibt es bei IMO.