Review Vulkanausbruch Ätna: Paroxysmus am 13.01.2011

Das INGV Catania veröffentlichte einen ausführlicheren Bericht über den Vulkanausbruch, der sich in der Nacht zum 13.01 am Ätna ereignete. Die Eruption begann mit strombolianischen Eruptionen und steigerte sich um 22.48 Uhr zu konstanten Lavafontänen die eine Höhe von 500 m erreichten. Zudem stieg eine Aschewolke mehrere Kilometer hoch, was zur Sperrung des Flughafens Catania führte.

Ein massiver Lavastrom teilte sich in 3 Arme und floss in das Valle del Bove. In sehr kurzer Zeit erreichte er den Talboden und stagnierte hinter dem Mt. Centenarie. Normalerweise benötigen Lavaströme mehrere Tage um diese Distanz zurückzulegen. Das lässt vermuten, dass die Lava sehr dünnflüssig gewesen sein muss und die Förderrate extrem hoch gewesen war.

Gesteinsanalysen zeigen, dass die Lava aus einem „primitiven“ Magma entstanden ist, dass große Ähnlichkeiten mit dem Magma der Paroxysmen im Jahr 2000 aufweist. Primitiv bedeutet hier wenig differenziert, also ein basaltisches Stamm-Magma, dass schnell aufgestiegen ist. Es liegt die Vermutung nahe, dass es sich hierbei nicht um ein Einzelevent handeln wird und weitere Ausbrüche in den nächsten Wochen folgen könnten.

Der Pitkrater an der Ostflanke des SE-Krater-Kegels hat nun damit begonnen einen eigenen Kegel aufzubauen.

Vulkanausbruch am Ätna auf Sizilien

Der gestern beschriebene Tremor endete tatsächlich in einem Vulkanausbruch am Ätna: Abends setzte strombolianische Tätigkeit aus dem Pitkrater auf der Flanke des SE-Krater-Kegels ein. Gegen 21 Uhr begann Lava überzufliessen und ein Lavastrom ergoss sich über den Hang Richtung Valle del Bove. Die strombolianische Tätigkeit hielt bis in die frühen Morgenstunden des heutigen Tages an. Der Tremor nahm nachts plötzlich ab und bewegt sich nun wieder auf normalem Niveau.

Auf der Thermalkamera des INGV sieht man die Hitzeanomalie des Lavastroms. Vulkanologe Boris Behncke berichtet auf seiner Flicker-Seite über die aktuellen Geschehnisse. Auf seinen Bildern sieht man, dass der Lavastrom sehr groß war. Auf anderen Aufnahmen ist zu sehen, dass die Lava tatsächlich bis weit hinab in das Valle del Bove gefloßen ist. Unglücklicher Weise ist die Website des INGV derzeit offline, möglicherweise aufgrund zu großem Ansturm. Daher hier eine Link zu einer alternativen WebCam.

Steigender Tremor am Ätna

Wie das INGV Catania berichtet, wird seit Gesternabend ein Anstieg des Tremors festgestellt. Auch der Ort des Tremors verlagerte sich vom NE-Krater unter den SE-Krater. Heutemorgen war dort am Pitkrater auf der Ostflanke Entgasung zu beobachten. Ein baldiger Vulkanausbruch wird immer wahrscheinlicher.

Vulkanausbruch auf Anak Krakatau

Der seit einigen Tagen andauernde Vulkanausbruch auf Anak Krakatau bewirkt nun, dass sich die Behörden von 7 indonesischen Distrikten darauf vorbereiten mehr als 40.000 Menschen zu evakuieren. Permanenter Ascheregen behindert das Leben der Menschen und stellt ein gesundheitliches Risiko dar. Zudem ist das seismische Netzwerk ausgefallen, dass die Tätigkeit des Vulkans überwacht. Asche bedeckt die Solarkollektoren der Messinstrumente. Vulkanologen und der Katastrophenschutz wissen so nicht, wie sich der Vulkan verhält und ob ein großer Ausbruch droht. Starke Eruptionen des Inselvulkans könnten Tsunamis auslösen und die Küstenbewohner gefährden.

Eruptionen auf Krakatau lassen eine Aschewolke bis zu 600 m hoch aufsteigen. Fischer und Touristen wurden aufgefordert, einen Abstand von 2 km zur Vulkaninsel einzuhalten.

Bei meinem jüngsten Besuch auf Krakatau im November 2010 zeigte sich der Vulkan von seiner aktiven Seite: vulkanische Bomben flogen praktisch über die gesamte Insel und schlugen auch im Meer ein. Hier gibt es eine Fotostrecke.

Lahare am Merapi

Am Merapi haben mehrere Lahare große Verwüstungen angerichtet. Sie zerstörten einige Brücken, u.a. auch die Gempol Brücke am Putih River, die eine wichtige Verbindungsroute der oberen Gemeinden an der Merapiflanke darstellte.

Montag Nacht überflutete ein Lahar den Magelang-Yogyakarta Highway und unterbrach ihn auf einer Breite von 500 Metern für 18 Stunden.

Lahare entstehen, wenn nach einem Vulkanausbruch Asche durch Wasser mobilisiert wird. Die Schlammströme führen große Mengen Geröll mit und können bis zu 100 km/h schnell werden.

Ätna mit strombolianischer Aktivität

Gestern Abend begann der Ätna auf Sizilien mit einer neuen eruptiven Phase! Aus dem Pitkrater auf der unteren Flanke des SE-Krater-Kegels, förderten strombolianische Eruptionen glühende Lava. Die Aktivität nahm heute Morgen gegen 6 Uhr wieder ab. Der Tremor war während des Vulkanausbruches erhöht. Das Seismogramm des INGV ist auch jetzt noch auffällig.

Die letzte kleinere Eruption des Vulkans ereignete sich am 22.12.2010. Sollte sich der Ätna an seinem Aktivitätsrhytmus der letzten Jahre halten, dann könnte in 2011 eine neue Eruptionsphase beginnen.

Vulkan Kizimen in Kamtschatka

Der Vulkan Kizimen im fernen Osten Russlands sorgt mit einem Vulkanausbruch für Schlagzeilen. Die Anzahl vulkanischer Beben stieg zwischen dem 17.12 und dem 22. 12. von 110 auf 304 Beben pro Tag. Über dem Lavadom wurde eine thermal Anomalie registiert. Am 27. 12 wurde der Alarm-Status auf  „Rot“ erhöht. Explosionen förderten Vulkanasche bis zu 4,5 km hoch. Möglicherweise entstanden Pyroklastische Ströme. Einen Tag später erreichte die Aschewolke eine Höhe von 3,7 km.

Tungurahua weiterhin aktiv

In der vergangenen Woche ereigneten sich am Tungurahua in Ecuador weitere Vulkanausbrüche. Am 23. Dezember berichteten Anwohner der Ortschaften in Vulkannähe von Explosionen die sich wie Kanonenschüsse anhörten und Fensterscheiben zum Klirren brachten. Eine Aschewolke stieg bis in 11 km Höhe auf und glühende Lava rollte über die Vulkanflanken.

Am 24. 12. stieg eine Aschewolke bis zu 8 km hoch auf, und auch in den Folgetagen kam es zu Eruptionen die Vulkanasche und glühende Bomben förderten.