Am Spaltensystem nahe der Askja kam es heute wieder zu einem Erdbebenschwarm. Dass ist zwar noch kein sicheres Indiz für einen bevorstehenden Vulkanausbruch, aber eine Eruption in dieser Gegend scheint mal wieder fällig zu sein. Das NE-SW streichende Spaltensystem der Askja liegt in Verlängerung mit den Vulkansystemen von Eyjafjallakökull-Katla-Laki-Grimsvötn. Diese Systeme makieren den Verlauf der Plattengrenze zwischen Nordamerika und Europa und scheinen sich in einer besonders aktiven Phase zu befinden.
Die zweite Meldung betrifft den Vulkan Hekla. Leichte Inflation und ein Absinken des Wasserspiegels nahe gelegener Quellen werden als Anzeichen eines möglicherweise bevorstehenden Vulkanausbruches gedeutet. Allerdings wird auch spekuliert, ob der niedrige Wasserstand nicht Witterungsbedingt ist, da es in den letzten Monaten vergleichsweise trocken auf Island war.
Der Lavasee des Vulkans in der äthiopischen Wüste Danakil ist übergelaufen! Wissenschaftler des Afar Consortium Projects besuchten den Erta Alé zwischen dem 21. und 23. November. Der Pitkrater war von einem, bis zu 4 m hohen Lavawall umgeben, der von zwei Lavaströmen durchbrochen wurde, die sich in die Caldera ergossen. Ein Förderschlot im Lavasee war strombolianisch aktiv.
Die beiden Vulkane des Bromo-Semeru Komplexes an- und in der Tengger-Caldera auf Java, zeichnen sich durch zunehmende Aktivität aus.
Der Vulkan Bromo produzierte eine Serie kleinerer Ascheeruptionen, die aber stark genug waren, um die Behörden zur Schließung des nahgelegenen Flughafens von Malang zu veranlassen.
Explosive Eruptionen am Semeru ließen Vulkanasche bis zu 4,6 km hoch aufsteigen. Im Krater des Semeru wächst ein Lavadom.
Mit einem stärkeren Vulkanausbruch ist in Indonesien jederzeit zu rechnen. Insgesamt befinden sich 19 Vulkane auf Alarmstufe 2 und 2 Vulkane (Merapi und Bromo) auf Alarmstufe 4.
Nordöstlich des Vulkans Askja auf Island ist es in den letzten 24 Stunden zu einem Erdbebenschwarm gekommen. Die Epizentren liegen langgestreckt und könnten den Verlauf einer neuen Spalte wiedergeben.
Schwarmbeben entstehen häufig durch den Aufstieg von Magma und der Öffnung neuer Wegsamkeiten. Zur Askja gehört, neben dem eigentlichen Hauptvulkan, ein vulkanisches Spaltensystem mit einer Länge von 200 km, dass in NE-SW Richtung verläuft. Der letzte Vulkanausbruch der Askja ereignete sich 1961.
Der Vulkan Bromo in Indonesien begann vor einigen Tagen unruhig zu werden. Seit Anfang November war eine vermehrte Tätigkeit vulkanischer Beben verzeichnet worden. Am 15.11. setzte Tremor ein und der Alarmstatus wurde am 23.11. auf 4 erhöht. Gestern fand eine kleine Eruption statt, die Asche 500 m hoch förderte.
Der Bromo ist ein heiliger Berg auf Java. Zum jährlichen Paschafest pilgern Tausende Gläubige auf den Kraterrand des Vulkans und werfen Opfergaben in den Krater. Der Bromo liegt in der Tengger-Caldera und war zuletzt im Jahr 2004 aktiv. Damals starben bei einer spontanen Eruption 2 Touristen die auf dem Kraterrand standen.
Der Bulusan auf der philippinischen Insel Luzon hat eine Serie kleinerer phreatischer Eruptionen produziert. Insgesamt wurden 28 Explosionen beobachtet. Eruptionswolken stiegen bis zu 700 m hoch auf. Der Alarmstatus wurde auf 1 gesetzt.
Während seiner letzten eruptiven Phase in den Jahren 2006 / 2007 produzierte der Vulkan eine Serie Vulkanausbrüche mit einem VEI 2/3. Pyroklastische Ströme und Lahars entstanden. Die damalige Eruptionsserie begann mit einer Reihe kleinerer phreatischer Eruptionen, wie sie jetzt vom Bulusan produziert werden.
Starke Regenfälle verursachten des Einsturz eines Gebäudes in den Ausgrabungen von Pompeji: Das Haus der Gladiatoren überlebte seinen Aufstieg aus den Aschen nur wenige Jahrzehnte. Italien hat nicht genug Geld für die regelmäßige Sanierung der Ruinenstadt aus der Römerzeit, die im Jahre 79 durch den Ausbruch des Vulkans Vesuv zerstört wurde. Innerhalb weniger Stunden wurde Pompeji unter einer 12 m mächtgen Ascheschicht begraben. Einige Archäologen sind der Meinung, dass Pompeji wieder zugeschüttet werden muss, um es dauerhaft zu konservieren.
Der Vulkan Sakurajima liegt ganz im Süden des japanischen Inselarchipels, genauer, auf der Insel Kyushu. Der Vulkan bildet eine Halbinsel in der Bucht von Kagoshima. In der gleichnamigen Stadt, die dem Vulkan in 8 Kilometern Entfernung gegenüber liegt, leben ca. 500.000 Menschen. Da der Sakurajima zu den explosiven Subduktionszonen-Vulkanen gehört, geht von ihm ein erhebliches Gefahrenpotential für die Anwohner von Kagoshima aus.
Tatsächlich wird der Alltag der Menschen in Kagoshima stark vom Rhythmus des Vulkans beeinflusst. Der Vulkan ist daueraktiv und speit meistens mehrmals am Tag Aschewolken aus, die in Abhängigkeit von der Windrichtung auch über die Stadt driften und abregnen. Staubmasken und Schutzbrillen gehören wie der Regenschirm zur Standardausstattung der Menschen dort. Die Kinder lernen in der Schule Notfallmaßnahmen, falls sich ein größerer Ausbruch ereignen sollte. Um den Vulkan herum wurden Betonkanäle und Blockaden errichtet, um die gefährlichen Lahars (Schlammströme) und Pyroklastischen Ströme umzuleiten, die es hier reichlich gibt.
Der letzte wirklich große Ausbruch fand am Sakurajima 1914 statt. Bis zu diesem Zeitpunkt befand sich der Vulkan noch auf einer Insel. Austretende Lava schuf eine Landbrücke zum Norden der Bucht und verband so die „Kirschblüteninsel“ mit Kyushu. Die nahe Stadt wurde mit Asche bedeckt und zahlreiche Dächer stürzten ein. Der Ausbruch hatte einen VEI 4. Um eine Stufe stärker waren die Eruptionen, die sich zwischen 1471 und 1476 ereigneten. Diese Ausbrüche dürfen allerdings vergleichsweise schwach gewesen sein, betrachtet man die Eruptionen, die vor 22.000 Jahren zur Bildung der Aira-Caldera führten, die den Nordteil der Bucht von Kagoshima bildet. Aus dieser Zeit stammen die voluminösen Ignimbrit-Ablagerungen von Ito; die Hinterlassenschaft eines gigantischen Pyroklastischen Stroms. Vor 13.000 Jahren entstand in dieser Caldera der Sakurajima. Er ist also ein Jüngling im Vulkangeschäft. In dieser kurzen Zeit brachte es der Vulkan auf eine Höhe von 1117 Metern.
Der Gipfelkrater Kita-dake stellte seine Aktivität bereits vor 4850 Jahren ein. Seitdem ist ein neuer Krater (Minami-dake) entstanden, der ein wenig unterhalb des Gipfels auf der Flanke des Vulkans liegt.
In den letzten Monaten machten die Eruptionen des Minami-dake von sich Reden, da in den 2 bis 3 km hoch aufsteigenden Aschewolken häufig Blitze beobachtet und fotografiert wurden. Diese vulkanischen Gewitter sind verhältnismäßig selten zu beobachten, das sie meistens nur bei großen Eruptionen entstehen.
Bis zum 22. Juni 2010 wurden für das laufende Jahr 549 explosive Eruptionen gezählt; damit übertrumpft der Vulkan seine bisherige Bestleistung von 548 Eruptionen für das Jahr 2009. Der Sakurajima befindet sich in einer äußerst aktiven Phase.
Der Alarmstatus des Vulkans auf den Philippinen wurde von 1 auf 2 erhöht. Es steht zwar noch keine Eruption unmittelbar bevor, allerdings deuten geophysikalische Messdaten darauf hin, das sich Magma im Untergrund des Vulkans bewegt.
Der Taal Vulkan liegt auf der philippinischen Hauptinsel Luzon, in nur 50 Kilometern Entfernung zu Manila. In dem Ballungsgebiet der philippinischen Hauptstadt leben mehr als 21 Millionen Menschen und für sie stellt der hochexplosive Subduktionszonen-Vulkan eine potentielle Bedrohung dar.
Der 400 Meter hohe Taal-Vulkan liegt in einer Caldera mit einem Durchmesser von 25 x 30 Km. Sie entstand in einer hochexplosiven Phase des Vulkans die sich in der Zeitspanne zwischen 1 Millionen und 500.000 Jahren vor heute ereignete. Mächtige Ignimbrit-Schichten deuten darauf hin, dass pyroklastische Ströme weit über das heutige Stadtgebiet von Manila hinaus strömten. Insofern weist die Caldera Ähnlichkeiten mit dem Yellowstone-Vulkan auf. Ob sich zu dieser Zeit eine sogenannte Supervulkan-Eruption ereignete ist unklar, die Größe der Caldera lässt aber zumindest die Vermutung aufkommen.
In der Caldera bildete sich ein See und in einem späteren Stadium entstand in diesem See eine neue Vulkaninsel, der heutige Taal-Vulkan.
Die neue Vulkaninsel ist 23 Quadratkilometer groß und Eruptionen produzierten 47 Krater und kleinere Kegel. Im Hauptkrater des Taal-Vulkans bildete sich ein 2 km Durchmessender Kratersee, in dem sich wiederum ein kleiner Schlackenkegel bildete. Dieser Schlackenkegel wird „Vulcan Point“ genannt. Somit bietet die Taal-Caldera ein verschachteltes Insel-See-Insel-See-Insel-System.
Seit 1572 sind 33 Ausbrüche bekannt geworden. Die stärksten Eruptionen ereigneten sich 1754 und 1911. Die jüngste Eruptive Phase dauerte von 1965 bis 1977.
Die Eruption von 1754 ereigneten zisch zwischen Mai und Dezember. In dieser Zeit gab es mehrere paroxysmale Eruptionen die viel Tephra förderten und einige Fischerdörfer am See unter Asche begruben.
Bei der Eruption von 1911 verloren mehr als 1000 Menschen ihr Leben und auch während der jüngsten Eruptionsphase gab es über 100 Tote, als pyroklastische Ströme Dörfer am Seeufer zerstörten.
Seit den 1990iger Jahren gab es öfters Perioden mit steigender Bebentätigkeit und erhöhten Wassertemperaturen, die auf die Intrusion von Magma im Untergrund deuteten.
Die aktuellste dieser Phasen begann am 26. April 2010 mit der Zunahme der seismischen Aktivität. Bis zum 24. Mai erhöhte sich die Wassertemperatur des Sees um 3 Grad und der Gasausstoß der Fumarolen nahm zu, genauso wie die Grunddeformation. Hier blähte sich der Vulkan um 3 mm auf.
Das „Philippine Institute of Vocanology and Seimsmology“ erhöhte daraufhin die Warnstufe auf Level 2. Das Betreten des Inselvulkans ist damit verboten.
Aufgrund des hohen Gefahrenpotentials durch die unmittelbare Nähe des Vulkans zur Hauptstadt, zählt der Taal zu den am Besten beobachteten Vulkanen der Welt.