Ätna: Schwarmbeben stärker

Bereits gestern berichtete ich über einen Erdbebenschwarm, der sich heute deutlich stärker präsentiert, als es zuerst den Anschein hatte. SismoWeb (INGV) zeigt heute 53 Erdbeben für den 5. November an. Die meisten Erschütterungen ereigneten sich knapp 2 km südlich des Pizzo Deneri auf der Ätna-Nordseite. Das stärkste Einzelbeben brachte es auf M 3,1 mit einem Hypozentrum in 3,2 km Tiefe. Die Mehrzahl der übrigen Beben wies Magnituden zwischen 1 und 2 auf. Die Hypozentren lagen überwiegend in Tiefen kleiner 5 km. Es handelte sich um den stärksten Erdbebenschwarm der letzten Monate am Ätna. Es ist sehr gut möglich, dass die Beben durch aufsteigendes Magma verursacht wurden. Eine Eruption im oberen Bereich des Valle del Bove, bzw. an der Basis des Nordostkraters ist mittelfristig möglich. Allerdings bewegt sich bekanntermaßen die gesamte Ostflanke des Vulkans und die Beben könnten auch mit tektonischen Prozessen in Verbindung stehen.

Die vulkanische Aktivität des Ätnas wird weiterhin durch strombolianische Eruptionen aus dem Neuen Südostkrater geprägt. Gelegentlich kommt es zu Phasen mit Ascheausstoß. MIROVA registriert seit gestern eine moderate Wärmestrahlung mit einer Leistung um 50 MW.

Am Rande sei bemerkt, dass das INGV auch weitere schwache Erdbeben im Bereich der Lipareninsel Vulcano registrierte. Hier scheint die Seismik langsam zu steigen.

Klyuchevskoy steigert sich

Der Vulkan auf Kamtschatka legte gestern eine beeindruckende Performance hin. Der Ausstoß an Lava steigerte sich. MIROVA registrierte den bisher höchsten Wert an Wärmestrahlung: 1454 MW. Der Lavastrom dürfte somit länger als 1 km geworden sein. Aktuell wird noch eine Leistung von 1000 MW registriert. Auf der LiveCam konnte man große strombolianische Eruptionen beobachten. Heute Morgen wurde dann eine Aschewolke eruptiert. Laut dem VAAC stieg sie bis auf einer Höhe von 6000 m auf.

Villarrica eruptierte

In Chile erzeugte der Villarrica erneut eine kleinere Explosion. SERNAGEOMIN berichtete von einer Aschewolke, die gegen 8 Uhr Morgens eruptiert wurde und gut 350 m über den Krater aufstieg. Die Vulkanologen nutzten das gute Frühlingswetter und unternahmen einen Observierungsflug. Auf dem Schnee um den Krater waren deutlich frische Ascheablagerungen zu sehen. Über einen Lava-Pond, wie man ihn aus früheren Jahren kannte, wurde nichts berichtet.

Villarica: 2 Explosionen

Am chilenischen Vulkan Villarrica ereigneten sich gestern Morgen um 5:34 und 8:04 Uhr zwei explosive Eruptionen. Sie gingen einher mit langperiodischen Erdbeben. Laut Aussage der chilenischen Bergbaubehörde SERNAGEOMIN wurde die erste Explosion von intensivem Kraterglühen begleitet. Wahrscheinlich war die Eruption strombolianischer Natur und förderte glühende Tephra, die allerdings nicht bis über Kraterhöhe ausgeworfen wurde. Die zweite Eruption förderte Vulkanasche. Sie stieg bis zu 450 m über den Krater auf. Das VAAC brachte eine VONA-Meldung heraus, obwohl die Aschewolke nicht von Satelliten detektiert werden konnte. Zuletzt wurden vor 10 Tagen zwei ähnliche Ereignisse am Villarrica beobachtet. Der Vulkan scheint seine Aktivität langsam zu steigern.

Poás: Sorge vor Eruption wächst

Am Vulkan Poás in Costa Rica steigt die Besorgnis, dass sich der Vulkan auf eine neue eruptive Phase vorbereiten könnte. Der Spiegel des Kratersees fiel innerhalb von nur 4 Tagen um 20 cm und dass, obwohl es in dem Beobachtungszeitraum geregnet hatte. Die Vulkanologen von OVSICORI meldeten zudem starke fumarolische Aktivität. Allerdings wiesen die Forscher auch darauf hin, dass der Kratersee bereits mehrmals verschwunden sei, ohne dass es zu einer Eruption gekommen sei. Der letzte größere Ausbruch des Poás ereignete sich 2017. Damals wurde der See komplett eingedampft.

Batur Tara mit thermischen Signal

Seit dem 2. Oktober registrierte MIROVA 5 thermische Signale, die vom indonesische Inselvulkan Batu Tara ausgingen. 3 der Signale lagen im moderaten Bereich. Zwar kommt es immer wieder vor, dass vereinzelt Wärmestrahlung registriert wird, doch selten, dass es zu einer Häufung solcher Messungen kommt. Von daher liegt es im Bereich des Möglichen, dass der Vulkan dabei ist aufzuheizen. Entweder ist der Vulkan fumarolisch aktiv, bei stark steigenden Gastemperaturen, oder es kam bereits zu strombolianischen Eruptionen. Aufgrund seiner entlegenen Lage vor der Nordküste von Flores, und einem Tabu die Insel zu betreten, sind Augenzeugenberichte der Aktivität dünn gesäht. Letzte Augenzeugenberichte von Eruptionen stammen aus dem Jahr 2016.

Villarrica: 2 weitere Eruptionen

Am chilenischen Vulkan Villarrica ereigneten sich gestern 2 weitere Eruptionen. SERNAGEOMIN registrierte in diesem Zusammenhang 2 seismische Ereignisse mit langen Perioden, die auf die explosive Tätigkeit hindeuteten. Die Vulkanologen beschreiben die Ereignisse als moderat. Es wurden Aschewolken generiert, die ca. 400 m über Kraterhöhe aufstiegen. Das VAAC Buenos Aires brachte 2 VONA-Meldungen heraus, allerdings ohne eine Warnstufe für den Flugverkehr auszugeben. Die Eruptionswolken konnten von den Satelliten nicht geortet werden, was für ehr schwache Eruptionen spricht. Trotzdem eine interessante Entwicklung, da sich das Verhalten des Vulkans zu ändern scheint.


Ätna ist weiter fleißig

Unser europäischer Dauerbrenner Ätna ist weiterhin aktiv und eruptiert strombolianisch. Phasenweise gibt es länger anhaltenden Ascheausstoß, so auch heute Morgen, als ich via Livecam eine dieser Eruptionsphasen beobachten konnte. Die eruptierte Asche war von hellbrauner Färbung und wurden vom starken Westwind ins Valle del Bove gedrückt. Auf der Thermalcam konnte man kleine Signale beobachten, die auf Förderung glühender Tephra schließen ließen. Der Tremor fluktuierte im gelben Bereich. Die Erdbebentätigkeit zog am 4. Oktober wieder etwas an.

Pacaya und sein Lavastrom

In Guatemala ist der Pacaya weiter aktiv. Gegenüber dem Vortag berichtet INSIVUMEH von nur noch einem Lavastrom auf der Südflanke, der eine Länge von ca. 100 m hatte. Strombolianische Eruptionen förderten Tephra bis zu 100 m hoch. Heute registriert MIROVA eine hohe Thermalstrahlung mit einer Leistung von 210 MW. Das deutet darauf hin, dass der Lavastrom entweder länger geworden ist, oder dass wieder ein 2. Strom unterwegs ist. Eine Eruption ist ein dynamischer Prozess, bei dem sich das Geschehen schnell ändern kann.

Nyiragongo ist heiß

Am Virunga-Vulkan Nyiragongo im Kongo wurde heute eine sehr hohe Thermalstrahlung gemessen. Sie hatte eine Leistung von 1826 MW. Man kann davon ausgehen, dass der Lavasee sehr aktiv ist und dass die Lava relativ hoch im Pitkrater steht.

Pacaya steigert Aktivität am 26.09.20

Gestern Abend kam es zu einer plötzlichen Aktivitätssteigerung am guatemaltekischen Vulkan Pacaya. Strombolianische Eruptionen kamen in kurzen Intervallen und förderten glühende Tephra bis zu 70 m hoch. Es begann wieder ein neuer Lavastrom zu fließen, der schnell eine Entfernung von 200 m zurücklegte. Die Aktivität war von Tremor begleitet. Wenige Stunden zuvor berichtete INSIVUMEH von strombolinaischen Eruptionen, aber nicht von einem aktiven Lavastrom.

Bei meinem Besuch des Vulkans im Januar wurde ich ebenfalls Zeuge, wie schnell sich die Situation am Pacaya ändern kann: plötzlich öffnete sich ein Schlot auf der Südseite des Mc-Kenney-Kegels und förderte einen kurzen Lavastrom. Wenig später wurde ein Strom auf der Nordseite aktiv. Nach wenigen Minuten war wieder alles vorbei. Solche Ereignisse verdeutlichen, die Unberechenbarkeit von Vulkanen.

Ätna mit Aschewolke

Gestern Nachmittag eruptierte der Ätna eine Aschewolke. Die Eruption hielt länger an. Starker wind drückte die Eruptionswolke nieder und wehte sie Richtung Südosten und damit ins Valle del Bove. MIROVA meldete eine leichte Wärmeanomalie. Der Tremor fluktuierte stark. Heute Vormittag gab es ein Beben der Magnitude 2,0 im Nordwesten des Vulkans. Bereits in den letzten Tagen wurde mehrere schwache Erdbeben registriert.

Villarrica mit 2. Eruption

Gestern berichtete ich von einer Ascheeruption am Vulkan Villarrica in Chile. Am Abend des 25.09. gab es dann einen weiteren Ausbruch, bei dem Asche gut 450 m hoch gefördert wird. Auf Sentinel-Satellitenfotos ist eine kleine thermische Anomalie im Krater sichtbar.

Bardarbunga: Erdbeben M 4,8

Unter dem isländischen Gletschervulkan Bardarbunga ereignete sich eines der stärksten Beben der letzten Monate. Es hatte eine Magnitude von 4,9. Das Epizentrum lag 8.3 km östlich der Caldera. Der Erdbebenherd wurde in 4,8 km Tiefe lokalisiert. Insgesamt wurden innerhalb von 48 Stunden 12 Beben im Bereich des Vatanjökulls aufgezeichnet.

Sinabung eruptiert erstes Mal seit langem

Der Vulkan auf der indonesischen Insel Sumatra eruptierte heute Nacht wieder, nachdem er das ganze Jahr über recht still war. Die Vulkanologen vom VSI verzeichneten mehrere seismische Eruptionssignale. Das Längste hatte eine Dauer von 3644 Sekunden und eine Maximalamplitude von 120 mm. Vulkanasche stieg gut 2000 m über Kraterhöhe auf. Außerdem registrierten die Seismometer Erdbeben mit niedrigen Frequenzen, die auf Magmenaufstieg hindeuteten. Insgesamt wurden im weiteren Tagesverlauf 45 seismische Signale aufgefangen. In den Vortagen waren es weniger als 10 pro Tag.

Ob nur Vulkanasche gefördert wurde, oder ob sich auch pyroklastische Ströme vom Lavadom lösten, wurde nicht weiter kommuniziert. In den letzten Monaten gab es allerdings keine Berichte über Domwachstum, so dass es sich um rein explosive Eruptionen gehandelt haben könnte. Unklar ist noch, ob es sich um ein einmaliges Ereignis gehandelt hat, oder ob die Ausbrüche den Beginn einer neue Eruptionsphase markieren.

Sinabung war lange Zeit besonders aktiv, wobei der Höhepunkt der Eruptionen im Jahr 2014 erreicht wurde. Damals wuchs ein Lavadom und pyroklastische Ströme zerstörten mehrere Dörfer. Es gab ebenfalls Todesopfer. Ob es sich bei der aktuellen Eruption

Villarrica eruptiert

In Chile ist der Villarrica weiter aktiv. Gestern Nachmittag registrierten die Überwachungsstationen ein lang anhaltendes Erdbeben. Gleichzeitig kam es zu einer mäßigen Explosion im Krater. Eine Aschewolke stieg bis auf einer Höhe von ca. 3300 m auf. SERNAGEOMIN hält den Alarmstatus auf „gelb“. Seit mehreren Tagen liegt die Aktivität des Vulkans über der Basisschwelle und es könnte sich ein größerer Ausbruch entwickeln.

Erta Alé: Moderate thermische Anomalie

Der Vulkan in Äthiopien verhielt sich dieses Jahr relativ ruhig, sieht man einmal von einer kurzen Phase mit einem aktiven Lavasee ab. Heute registriert MIROVA ein moderates thermisches Signal mit einer Leistung von 28 MW. Das deutet darauf hin, dass sich ein Schlot gebildet haben könnte in dem Magma steht. Satellitenfotos geben momentan nicht viel her, da es tatsächlich bewölkt ist.

Villarrica: Seismik und Explosion

Es ist bereits einige Monate her, dass der chilenische Vulkan Villarrica in den Schlagzeilen stand. Nun meldet er sich mit der Meldung zurück, dass es am Samstag nachmittags zu einer Explosion gekommen ist. Der Knall wurde noch in 1 km Entfernung deutlich gehört. Der Explosion voran ging eine seismische Krise mit zahlreichen vulkanotektonischen Erdbeben. Ob der Lavasee im Krater reaktiviert wurde ist bisher nicht bekannt. Zum Zeitpunkt des Ereignisses war der Vulkan wolkenverhangen. Visuelle Observierungen waren unmöglich. Aus dem gleichen Grund ist es auch nicht bekannt, ob die Explosion Vulkanasche förderte.

Nyiragongo: hohe Thermalstrahlung

Am Nyiragongo im Kongo geht es momentan heiß her. MIROVA registrierte gestern eine sehr hohe Thermalstrahlung mit einer Leistung von 2188 MW. So hohe Werte werden üblicherweise nur dann gemessen, wenn der Lavasee besonders hoch im Pitkrater steht, oder wenn sich auf der untersten Terrasse im Krater Lavaströme bilden. Allerdings gibt es von hier auch noch keine visuellen Bestätigungen des Geschehens. Aufgrund des weltweiten Lockdowns finden keine Touren auf dem Vulkan statt. Darüber hinaus kam es zuletzt immer wieder zu Scharmützeln mit Rebellen, so dass die Reiselust in der Region Goma nicht sonderlich hoch ist.

Popocatepetl: Rotglut am Krater

Gestern kam es zu weiteren Ascheeruptionen am Popocatepetl. Vulkanasche wurde in einer Höhe von 6400 m detektiert. Nachts kam es zudem zu einigen Explosionen, bei denen glühende Tephra bis auf die Vulkanflanken ausgeworfen wurde. Auf einigen Nachtaufnahmen ist ein permanenter roter Lichtschein zu sehen. Darüber hinaus ist der Tremor deutlich erhöht. Gestern wurde über Tremor mit einer Dauer von 1095 Minuten berichtet. Auch heute sieht man auf den Seismogrammen Signale, die von einem dauerhaften Zittern des Untergrundes zeugen. Es scheint sich einiges an Magma zu bewegen und mich würde es nicht wundern, wenn bald ein neuer Dom wachsen würde.

Ubinas: Evakuierungen angeordnet

Am Vulkan Ubinas in den peruanischen Anden wurde die Evakuierung mehrere Bergdörfer angeordnet. Durch die anhaltenden Ascheeruptionen hat sich auf den Berghängen viel Vulkanasche abgelagert und es drohen nun Lahare, sobald es anfängt zu regnen. Auch heute gab es weitere Eruptionen. Die Vulkanasche stieg bis auf einer Höhe von 7000 m über dem Meeresspiegel auf. Bereits vorgestern hatten die Behörden damit Begonnen Staubmasken an die Anwohner der Region auszugeben. Mehr als 30.000 Menschen sind betroffen. Vor allem alte Menschen und Kinder leiden unter Atembeschwerden aufgrund der Asche und Gase.
Neuer Lavasee

Im Krater des chilenischen Vulkans Villarrica brodelt offensichtlich ein neuer Lavasee. Nachdem in den vergangenen Tagen strombolianische Eruptionen gesichtet wurden, zeigten die Livecams nun einen beständigen roten Lichtschein in Wolken und Dampf über dem Krater. Das ist ein Indiz für eine größere Menge glühender Lava. Mehrere Jahre lang gab es einen permanente Lavasee. Dieser brodelte in einem Pitkrater im 250 m Durchmessenden Hauptkrater des vergletscherten Vulkans. Der Lavasee selbst maß zuletzt ca. 15 x 10 m.

Bei größeren Eruptionen kam es bereits vor, dass sich viel Schmelzwasser bildete und es wurden Gletscherläufe und Lahare generiert. Diese erreichten bewohntes Gebiet und richteten Zerstörungen an.

Shishaldin: Erhöhung des Alarmstatus

Der US-Amerikanische Vulkan Shishaldin gehört zum vulkanischen Inselbogen der Aleuten. Nun entdeckten die Vulkanologen des AVOs einen Lavasee im Krater. Vulkanologen beobachteten Lavaspattering, allerdings beschränkte sich die Aktivität auf den Krater. Das AVO erhöhte den Alarmstatus für den Flugverkehr von „gelb“ auf „orange“. Lavaseen in den Kratern von Stratovulkanen kommen nicht sehr häufig vor. Umso bemerkenswerter ist es, dass es gleichzeitig von 2 Vulkanen entsprechende Meldungen gibt.

Karymsky eruptiert Vulkanasche

Auf Kamtschatka eruptierte der Karymsky eine Aschewolke. Diese stieg fast 6000 m hoch auf. Das VAAC Tokio registrierte eine weitere Eruption, die allerdings weniger stark war. Karymsky liegt in einer entlegenen Region und seine Eruptionen stellen keine Gefahr für Anwohner dar weil es keine gibt.

Steamboat Geyser sprang erneut

Der weltgrößte Geysir Steamboat hat unsere Erwartungen erfüllt und sprang gestern erneut. Es war der 4. Sprung in diesem Monat. Das Pausen-Intervall betrug 5 Tage und 9 Stunden. Seit letztem Jahr ist der Geysir ungewöhnlich aktiv.

Popocatepetl erzeugt starke Explosionen

Am mexikanischem Vulkan Popocatepetl steigerte sich die Stärke der explosiven Eruptionen: Aschewolken steigen bis zu 11.000 Metern hoch auf. Seit gestern brachte das VAAC Darwin 7 Meldungen heraus, in denen vor hoch aufsteigenden Aschewolken gewarnt wird. CENAPRED berichtet von Vulkanasche in 5000 m Höhe über dem Krater. Aufgrund dichter Bewölkung konnten die Aschewolken nicht direkt beobachtet werden. Die Vulkanologen registrierten neben den Explosionen 115 Exhalationen, 27 Minuten Tremor und 1 vulkanotektonisches Erdbeben. Ein Observierungsflug am 11. Juni zeigte, dass im Krater kein neuer Dom wächst. Die Eruptionen erfolgen aus einem normalen Förderschlot heraus.

Ätna: Neuer Förderschlot entstanden

Laut einem Bericht von Vulkan-Bergführer Andrea Ercolani entstand in der Voragine ein neuer Föerderschlot. Aus diesem werden Aschewolken und größere Pyroklastika gefördert. Mit der neuen Bocce gibt es nun 3 Förderschlote im alten Zentralkrater. Im Laufe des Tages wurden mehrere Aschewolken beobachtet. Die Eruptionen erfolgen in Intervallen zwischen 10 und 70 Minuten. Tremor und Seismik sind noch unauffällig. In den letzten Jahren verhielt es sich meistens so, dass sich Eruptionen aus dem Zentralkratern langsam steigerten. Nach einigen Tagen/Wochen Aktivität stimmte der Neue Südostkrater mit ein und erzeugte einen größere Eruption mit Aschewolken und Lavaströmen.

Villarrica mit Rotglut

In Chile ist der Villaricca weiterhin aktiv. In unserer FB-Gruppe „volcanoes and volcanism“ wurde eine Fotoserie geteilt, die einen rot illuminierten Nachthimmel über den Krater des Vulkans zeigt. Das lässt vermuten, dass es entweder strombolianische Eruptionen gibt, oder dass sich wieder ein kleiner Lavasee im Schlot gebildet hat. Laut der Bildautorin Sandra Piel Munoz, war es das erste Mal seit 10 Tagen, dass sich der Krater aus seinen Wolken hervorwagte.

Santiaguito eruptiert Vulkanasche

In Guatemala steigerte der Santiaguito seine Aktivität. INSIVUMEH berichtet von bis zu 13 Explosionen pro Tag. Vulkanasche steigt bis auf einer Höhe von 3100 m auf. Auf der Ostflanke des Vulkans gehen Schuttlawinen ab. Dies deutet auf Domwachstum hin.

Anak Krakatau eruptiert wieder

Am Anak Krakatau (Indonesien) gab es eine weitere kurzweilige Eruption. Laut einer Meldung von VONA dauerte der Ausbruch 59 Sekunden und erzeugte ein seismisches Signal mit einer Amplitude von 55 mm. Es soll Vulkanasche gefördert worden sein, allerdings war die Aschewolke selbst aufgrund der Bewölkung unsichtbar. In den letzten Wochen kommen solche kleineren Eruptionen häufiger vor. Meiner Meinung nach sind sie phreatischer Natur und werden von enormen Dampfdruck angetrieben. Bilder gibt es leider keine, was entweder schlechtem Wetter geschuldet ist, oder der Abwesenheit von Beobachtern. Doch bald ist die Regenzeit vorbei und es ist wieder Reisesaison in Indonesien: Vulkanspotter machen sich auf dem Weg. Dann wird es bestimmt neue Bilder geben. Apropos Bilder: das unten gezeigte entstand erst vor wenigen Tagen und zeigt den Kratersee von Anak Krakatau, der an der Stelle des einstigen Vulkankegels liegt.

Villarrica eruptiert strombolianisch

Der chilenische Vulkan Villarrica macht nach längerer Abstinenz wieder von sich Reden: In der Nacht vom 5. auf den 6. Mai wurden 12 strombolianische Eruptionen beobachtet. Glühende Tephra wurde gut 50 m über den Kraterrand hinaus ausgeworfen. Die Eruptionen erfolgen derzeit aus einem normalen Schlot hinaus. Scheinbar gibt es keinen Lavasee, wie er lange Jahre typisch war für den Villarrica.

Island: Schwarmbeben unter Vatnajökull

Im Bereich des isländischen Gletschers Vatnajökull bebt die Erde. In den letzten 48 Stunden wurden 115 schwache Erschütterungen registriert. 3 Beben hatten dabei Magnituden zwischen 2 und 3. Die meisten Hypozentren der Beben liegen ziemlich flach. Viele Erschütterungen konzentrieren sich am Herðubreiðartögl. Dieser gehört zum Askja-System und liegt unweit des Tafelbergs Herdubreid. Aber auch unter dem größten Gletscher Europas bebte es: Hier liegt der Bebenschwerpunkt am Öræfajökull. Seit gut 2 Jahren gehen Sorgen um, dass sich der mächtige subglaziale Vulkan auf eine Eruption vorbereiten könnte.