Vanuatu mit starkem Erdbeben am 24.01.23

Erdbeben Mw 6,3 erschüttert Vanuatu

Datum 23.01.2024 | Zeit: 14:33:46 UTC | Lokation: -17.971 ; 168.062 | Tiefe: 32 km | Mw 6,3

Gestern Nachmittag ereignete sich in Vanuatu ein Erdbeben der Magnitude 6,3. Der Erdbebenherd lag in 32 km Tiefe. Das Epizentrum wurde im Korallenmeer vor der Südwestküste der Insel Efate festgestellt. Es lag 37 km südwestlich der Hauptstadt Port-Vila.

Berichte über größere Schäden oder von menschlichen Opfern gab es bisher nicht. Insbesondere in abgelegenen Gebieten kann es mehrere Stunden dauern, bis die Behörden umfassende Schadensbewertungen durchführen können. Beamte können die Verkehrsinfrastruktur in der Erdbebenzone vorübergehend lahmlegen, um sie auf Schäden zu überprüfen. In den kommenden Tagen ist mit mäßigen Nachbeben zu rechnen. Das Ereignis hat keine Tsunamiwarnungen ausgelöst.

Dem EMSC liegen Wahrnehmungsmeldungen des Bebens vor. Das Beben war in den südwestlichen Küstengebieten der Insel Efate deutlich zu spüren. Außerdem waren in weiten Teilen des restlichen Vanuatu leichte Erschütterungen zu spüren.

Die Inseln Vanuatus, einschließlich Efate, sind Teil des sogenannten Vanuatu-Bogens, der auch als Neue-Hebriden-Bogen bekannt ist. Der vulkanische Inselbogen verläuft parallel zur Subduktionszone des Vanuatugrabens, der die Inseln von Neukaledonien trennt. Im Wesentlichen wird hier die Indo-Australische Platte unter die Pazifische Platte subduziert. Bei diesem Prozess kann es zu Verhakungen kommen, die große Spannungen verursachen, die sich in Erdbeben lösen, so wie es sehr wahrscheinlich jetzt der Fall gewesen ist.

In Vanuatu gibt es zahlreiche Vulkane, die auf das Erdbeben reagieren könnten. Da sich Erdbeben auf das Verhalten eines Vulkans noch nach Monaten und sogar Jahren auswirken können, ist es praktisch unmöglich, einen wissenschaftlichen Nachweis zu liefern, dass ein Vulkan auf ein bestimmtes Beben reagierte, zumal es in der Region sehr häufig bebt. Erst vor 2 Wochen ist der Ambrym wieder aktiv geworden. Zuerst sah es so aus, als wolle sich ein neuer Lavasee bilden, doch die Aktivität hat bereits wieder nachgelassen.

Vanautu: Starkes Erdbeben am 07.12.23

Erdbeben Mw 7,0 erschüttert Vanuatu – Tsunamialarm ausgelöst

Datum 07.12.2023 | Zeit: 12:56:30 UTC | Lokation: -20.696 ; 169.238 | Tiefe: 32 km | Mw 7,0

Heute Nachmittag ereignete sich um 12:56:30.7 UTC ein starkes Erdbeben der Magnitude 7,0 im Südwesten von Vanuatu. Zuerst wurde eine Magnitude von 7,3 angegeben. Wahrscheinlich handelte es sich bei diesen Angaben um die Lokalmagnitude auf der Richterskala. Obwohl das Hypozentrum laut EMSC in 32 km Tiefe lag, wurde Tsunami-Alarm ausgelöst. Allerdings sind keine Wellen mit Höhen von mehr als 1 m zu erwarten, wenn es überhaupt größere Wellen gibt. Vorausgesetzt, die Tiefe des Hypozentrums ist korrekt angegeben und wird nicht noch deutlich korrigiert. Das Epizentrum wurde 128 km südlich von Isangel lokalisiert. Das ist ein Ort auf der Insel Tanna, die uns gut bekannt ist, weil sich dort der Vulkan Yasur befindet. Der Vulkan ist daueraktiv und könnte vom Erdbeben beeinflusst werden. Allerdings liegen noch keine Meldungen über ungewöhnliche Aktivitäten des Vulkans vor. Genauso verhält es sich mit Nachrichten über größere Schäden und mögliche Erdbebenopfern.

Inzwischen wurde die Tiefe des Hypozentrums tatsächlich korrigiert. Das EMSC gibt eine Tiefe von 50 km an. Beim GFZ wird eine Tiefe von 10 km angegeben. Irgendwie scheint da eine gewissen Uneinigkeit zu herrschen. Dabei wäre eine korrekte Angabe wichtig um das Tsuanmirisiko abzuschätzen.

Vanuatu liegt am gleichnamigen Graben. Beim Vanuatugraben handelt es sich um eine Tiefseerinne an der Plattengrenze zwischen Australien und dem Pazifik. Er ist an manchen stellen über 9100 m Tiefe und ist Zeugnis der Subduktion. Diese wird sich auch für das aktuelle Erdbeben verantwortlich zeigen.

Auf Vanuatu gibt es zahlreiche Vulkane, die als aktiv eingestuft werden. Neben den bereits erwähnten Feuerbergen zählen vor allem Ambrym, mount Garet und der Mount Lombenben zu den bekannten Vulkanen des Archipels.

Vanuatu: Starkes Erdbeben am 22.11.23

Erdbeben Mw 6,7 erschüttert Vanuatu – Es wurde Tsunamialarm gegeben

Datum 22.11.2023 | Zeit: 04:47:32 UTC | Lokation: -14.936 ; 167.975 | Tiefe: 10 km | Mw 6,7

Heute Morgen erschütterte ein starkes Erdbeben der Momentmagnitude 6,7 den pazifischen Inselstaat Vanuatu. Das Hypozentrum wurde in 10 km Tiefe lokalisiert. Dieser Standardwert bedeutet meistens, dass die exakte Tiefe des Bebens noch nicht festgestellt werden konnte, dass es aber flach lag. Das Epizentrum wurde 98 km ostnordöstlich von Port-Olry verortet. Der Ort liegt auf der Insel Espiritu Santo. Aufgrund der Lage des Epizentrums vor der Küste und der geringen Tiefe des Hypozentrums wurde Tsunamialarm ausgelöst. Die Wahrscheinlichkeit für einen Tsunami mit großem Zerstörungspotenzial ist vergleichsweise gering, denn dafür war das Beben noch nicht stark genug. Niedrige bis mittelhohe Wellen könnten allerdings die Küsten des Archipels gefährden.

Das Erdbeben war stark genug, um Schäden an der Infrastruktur von Espiritu Santo und umliegenden Inseln zu verursachen. Entsprechende Meldungen liegen bis jetzt aber nicht vor.

Vanuatu ist Teil des Pazifischen Feuerrings und zählt zu den erdbebengefährdetsten Ländern der Erde. Immer wieder kommt es zu starken Erschütterungen. Manche stehen im Zusammenhang mit dem Vulkanismus der Region. Es kann aber auch sein, dass rein tektonische Erdbeben, wie jenes heute, Auswirkungen auf den Vulkanismus haben. Sollte einer der Vulkane reagieren, gibt es hier natürlich ein Update!

Tektonisch betrachtet ist die Erdkruste unter dem Archipel in mehrere Mikroplatten zerbrochen, die zwischen dem subduktiven Schraubstock der Indoaustralischen- und Pazifischen Platte geraten sind. So liegt Vanuatu auf der Neuen-Herbriden-Platte des nördlichen Fidschibeckens, kurz hinter der großen Subduktionszone des Vanuatu-Fidschi-Grabens. Obwohl das Archipel auch von einer divergenten Plattengrenze beeinflusst wird, die den Graben im Winkel von fast 90 Grad streicht, war es die Subduktionszone, die sich für den aktuellen Erdstoß verantwortlich zeigte.

Erdbeben erschüttert Vanautu am 29.10.23

Erdbeben Mw 6,0 im Osten von Vanuatu nahe Vulkan Yasur

Datum 29.10.23 | Zeit: 04:32:09 UTC | Lokation:  -19.420 ; 168.764 | Tiefe: 80 km | Mw 6,0

Ein starkes Erdbeben der Magnitude 6,0 erschütterte heute Morgen den Osten des pazifischen Inselreichs von Vanuatu. Die Tiefe des Hypozentrums lag in 80 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 56 km westlich von Isangel verortet. Das Interessante an dem Beben ist, dass Isangel ein Ort an der Westküste der Insel Tanna ist, die wir Vulkanophilen sehr wohl kennen, da sich dort der Vulkan Yasur befindet.

Obwohl in Vanuatu derzeit 4 Vulkane die Warnstufe 2“ innehaben und 3 Vulkane auf Warnstufe „1“ stehen, ist der Yasur der einzige Vulkan des Archipels, der aktuell in Eruption begriffen ist und strombolianische Eruptionen erzeugt. Starke Explosionen können glühende Tephra bis über den Kraterrand hinaus auswerfen und eine Gefahr für Vulkanbeobachter darstellen. Es gibt eine Sperrzone, die nur ein vergleichsweise sicheres Areal am Ende der Jeeppiste ausweist und für Vulkanbeobachter freigibt. Eine Umwanderung des Kraters ist nicht mehr gestattet.

Es bleibt abzuwarten, ob sich der aktuelle Erdstoß auf die Aktivität des Vulkans auswirken wird und die Ausbrüche evtl. verstärken wird. Es ist aber auch der gegenteilige Effekt möglich und das Beben könnte die eruptive Aktivität abwürgen.

Aufgrund der Tiefe des Erdbebenherds, der bereits in der Asthenosphäre lag, wirkte sich der Erdstoß an der Oberfläche weniger schlimm aus, als man aufgrund seiner Magnitude hätte annehmen können.

Tektonische Erdbeben in Vanuatu stehen im Allgemeinen mit der Subduktion entlang des Vanuatugrabens im Zusammenhang. So wird es sich auch in diesem Fall verhalten haben, denn der Graben liegt nur einige Kilometer westlich des Epizentrums. Die Subduktion ist auch der Motor für den Vulkanismus in diesem Teil von Vanuatu. Die gesamttektonische Situation ist allerdings sehr komplex und wird nicht ausschließlich von konvergenten Plattengrenzen bestimmt.

Zyklon trifft Vanuatu – Naturkatstrophe am 25.10.23

Zyklon Lola traf richtete auf Vanuatu schwäre Schäden an – Regional brach die Kommunikation ab

Bereits gestern traf Zyklon „Lola“ auf den pazifischen Inselstaat Vanuatu, der auf Vnet meistens eher wegen Erdbeben und Vulkanausbrüchen in den Schlagzeilen steht. Obwohl die Zyklonsaison in diesem Teil des Pazifiks noch nicht begonnen hat und Lola somit der erste vorsaisonale Zyklon dieses Jahres ist, handelt es sich um einen ausgesprochen starken Sturm. Vor seinem Landfall wurde er noch als tropischer Wirbelsturm der höchsten Kategorie „5“ eingestuft, doch über den Inseln verlor „Lola“ schnell an Power und wurde auf Kategorie „3“ herabgestuft. Dennoch wurden Sturmböen mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 185 km/h gemessen. Sie richteten große Zerstörungen an. Zu dem Sturm gesellte sich Starkregen, der für Überflutungen und Erdrutsche sorgt. Der Wind peitschte das Meer auf und es entstand hoher Wellengang. Die Wellen verursachten eine Sturmflut entlang der Küsten und erodierten Strände.

Bereits im Vorfeld des Zyclons wurden Häfen gesperrt und Schiffe zurückgerufen. Auch die Flugzeuge blieben am Boden und öffentliche Einrichtungen wurden geschlossen. In der Hauptstadt Port Vila auf der Insel Efate wurde Alarmstufe Rot ausgerufen. Notunterkünfte und Evakuierungszentren wurden eingerichtet. Insofern ähnelt sich das Bild jenem des Jemens, über dessen Sturm ich gestern berichtete.

Zyklon „Lola“ traf den Norden von Vanuatu besonders hart und verursachte schwere Schäden an Gebäuden und in der Landwirtschaft. Die Kommunikation mit der Provinz Penama, zu der drei Inseln gehören, brach ab, wodurch das genaue Ausmaß der Schäden unklar ist. Etwa 30.000 Menschen leben in dieser Provinz.

Vanuatu besteht aus rund 80 Inseln im Südpazifik und liegt etwa 1800 Kilometer östlich von Australien. Normalerweise werden Wirbelstürme zwischen November und April erwartet, aber „Lola“ traf außergewöhnlich früh, als erster Vorsaison-Zyklon im Südpazifik seit 1970.

Starkes Erdbeben unter Vanuatu am 21.09.23

Erdbeben Mw 6,1 erschüttert Vanuatu

Datum 21.09.23 | Zeit: 21:11:52 UTC | Lokation: -14.032 ; 167.211 | Tiefe: 212 km | Mw 6,1

Ein starkes Erdbeben der Magnitude 6,1 erschütterte gestern Abend das Archipel von Vanuatu. Da das Hypozentrum des Bebens aber in 212 km Tiefe lag und sich somit praktisch im Erdmantel abspielte, wirkte sich der Erdstoß an der Oberfläche weniger stark aus. Das Epizentrum wurde 41 km südwestlich von Sola auf der Insel Vanua Lava lokalisiert. Der Erdstoß stand vermutlich mit der Subduktion entlang des Vanuatu-Grabens in Verbindung und könnte sich an einem Stück subduzierter Ozeankruste ereignet haben. In der Region gab es in den letzten Tagen mehrere moderate Erdstöße mit Magnituden im 5er-Bereich.

Interessant ist, dass im direkten Umfeld des Epizentrums die beiden Inselvulkane Mount Suretamatai und Gaua liegen. Sie könnten von dem Erdbeben beeinflusst werden. Besonders Gaua zeigte in den letzten Jahren Zeichen vulkanischer Unruhe und könnte zu einer Eruption bereit sein. Die letzten kleineren Ascheeruptionen wurden hier im Mai 2022 beobachtet. Der Vulkan wird von einer großen Cladea dominiert, in der sich nicht nur ein See bildete, sondern auch ein Schlackenkegel. Dieser hört auf den Namen Garet und ist der aktuell aktive Teil des Vulkans.

Anfang September brachte das GVP die Meldung heraus, dass auch Mount Suretamatai Anzeichen vulkanischer Unruhe von sich gibt. Man hatte auf Satellitenaufnahmen schwache fumarolische Entgasungen entdeckt. Obwohl der Alarmstatus vom zuständigen Observatorium bereits 2016 auf „1“ erhöht wurde, war es beim GVP die erste Meldung über diesen Vulkan seit 1991. Der letzte Ausbruch des Suretamatai manifestierte sich 1965, Dieser Ausbruch dauerte 185 Tage lang und es gab explosive Phasen, die es auf einen VEI 2 brachten. Die Eruptionen förderten überwiegend basaltische Andesite und Andesit. Im Gegensatz zu vielen anderen Vulkanen auf Vanuatu hat der Suretamatai keine Gipfelcaldera.

Erdbeben-News 17.08.23: Vanuatu

Erdbeben Mw 6,5 unter Vanuatu

Datum 17.08.23 | Zeit: 03:59:57 UTC |  -13.894 ; 167.189 | Tiefe: 193 km | Mw 6,5

In der vergangenen Nacht ereignete sich unter Vanuatu ein starkes Erdbeben der Magnitude 6,5. Der Erdbebenherd befand sich in einer Tiefe von 193 km und lag somit bereits im oberen Erdmantel. Genaugenommen handelte es sich also um ein Mantelbeben, das sich an einem Stück subduzierter Ozeankruste ereignete. Das Epizentrum lag im Norden des Archipels, etwa 39 km west-südwestlich von Sola auf der Insel Vanua Lava. Wie der Inselname vermuten lässt, ist auch dieses Eiland vulkanischen Ursprungs, was auf alle Inseln des Archipels zutrifft.

Der Vulkan auf dieser Insel ist der Mount Sere Ama, auch bekannt als Sere’ama oder Suretamate, über den ich bisher noch nicht berichtet habe. In den letzten Jahrzehnten gab es dort keine Eruptionen, die letzte größere Vulkanausbruch ereignete sich im Jahr 1965. Daher ist es unwahrscheinlich, dass das Erdbeben eine Eruption des Vulkans auslösen wird. Ein weiterer aktiver Vulkan, der Mount Garet auf der Insel Gaua, liegt etwa 500 km südlich von Vanua Lava. Hier gab es im Jahr 2021 eine geringfügige Ascheeruption, und im letzten Jahr wurde eine Dampfwolke am Vulkan beobachtet. Der Vulkan könnte also geladen sind und auf starke Erdbeben reagieren.

Tektonisch betrachtet gehört die Region um Vanuatu zu den aktivsten der Welt. Es gibt mehrere Basins, die von Störungszonen umgeben sind. Das tektonische Setting wird von der konvergenten Plattengrenze zwischen dem Pazifik und Indoaustralien dominiert. Sie bildet den Vanuatugraben an der die Indoaustralische Platte subduziert wird. An einem dieser subduzierten Teile wird sich der aktuelle Erdstoß ereignet haben. Die Subduktion ist auch zum großen Teil für die Magmenbildung verantwortlich, die letztendlich die Vulkan des Inselbogens entstehen lässt. In Vanuatu gibt es aber auch ein Zone die durch eine divergente Plattengrenze geprägt wird und für basaltische Schmelze einiger Vulkane des Archipels verantwortlich ist.

Auf der Shakemap ist nicht nur das Erdbeben in Vanuatu zu sehen, sondern auch mehrere Markierungen für Erdstöße im Bereich von Fidschi, Samoa und Tonga. Diese Regionen liegen auf der rechten Seite der Grafik.


Weitere Erdbebenmeldungen:

Indonesien: Erdstoß Mw 5,3 nahe Sunda-Strait

Datum 17.08.23 | Zeit: 04:28:49 UTC | -7.413 ; 105.576| Tiefe: 65 km | Mb 5,3

Vor der Südwestküste der indonesischen Insel Java manifestiere sich ein Erdbeben der Magnitude 5,3. Die Tiefe des Hypozentrums wird vom EMSC mit 65 km angegeben. das Epizentrum befand sich 118 km südwestlich von Pelabuhanratu, nahe des Eingangs zur Sundastraße. In der Meerenge zwischen Java und Sumatra liegt der Inselvulkan Krakatau, der momentan ruhig ist, aber mit einer Eruption auf das Beben reagieren könnte.

Erdbeben-News am 28.07.23: Vanuatu

Erdbeben Mw 6,4 erschütterte Vanuatu

Datum 26.07.23 | Zeit: 12:44:40 UTC |  -14.752 ; 167.896  | Tiefe: 41 km | Mw 6,4

Ein starkes Erdbeben der Magnitude 6,4 erschütterte vorgestern das Archipel von Vanuatu. Das Hypozentrum befand sich in 41 km Tiefe. Das Epizentrum wurde vom EMSC 94 km ostnordöstlich von Port-Olry auf der Insel Espiritu Santo verortet. Es gab zahlreiche Nachbeben. Neun hatten Magnituden im 5er-Bereich. Vanuatu steht bei vnet nicht nur wegen seiner häufigen Erdbeben in den News, sondern auch wegen seines Vulkanismus. So könnten die Erdstöße Vulkanausbrüche triggern.

Die bekanntesten Vulkane Vanuatus sind die Feuerberge Yasur auf Tanna und der Inselvulkan Ambrym, wo bis 2018 gleich 3 Lavaseen in den verschiedenen Kratern des Vulkans aktiv waren. Als die Lavaseen teils unterirdisch abflossen, wurde die Insel von starken Erdbeben erschüttert unter deren Auswirkungen die Insulaner noch heute leiden.

Die aktuellen Erdbeben sind auf dem Seismogramm von Ambrym erkennbar. Doch konkrete Anzeichen für einen bevorstehenden Ausbruch des Vulkans sind mir nicht bekannt. Sollte es mittelfristig zu Eruptionen kommen, könnte ein Zusammenhang zu den Erdbeben bestehen.

Die Erdbeben stehen im Zusammenhang mit dem Vanuatu-Graben, der sich in einem Bogen bis nach Fidschi und Samoa zieht. Bei Samoa gab es einen Erdstoß der Magnitude 5,5. Das Hypozentrum lag hier ca. 10 km tief.

Eines der stärkste Erdbeben in Vanuatu war ein Beben der Magnitude von 7,5, das sich am 9. August 2016 ereignete. Das Epizentrum lag ebenfalls nahe der Insel Santo. Dieses Erdbeben führte zu Tsunami-Warnungen für die umliegenden Gebiete, aber zum Glück wurden keine schweren Schäden oder Verletzungen gemeldet. Der Erdstoß ereignete sich wie das aktuelle Erdbeben an der Vanuatu-Tonga-Subduktionszone. Diese Subduktionszone ist eine Plattengrenze, wo der ozeanische Teil der Indo-Australischen Platte unter die pazifische Platte subduziert und im Erdmantel partiell aufgeschmolzen wird. In der Region Vanuatu ist die Subduktionszone bekannt für ihre seismische Aktivität und kann starke Erdbeben und Tsunamis verursachen.


Erdbeben Mw 5,9 am Indian Ridge

Datum 28.07.23 | Zeit: 07:58:56 UTC | -30.465 ; 59.840 | Tiefe: 10 km | Mw 5,9

Im Indischen Ozean bebte es heute mit einer Magnitude von 5,9. Der Erdbebenherd wurde in 10 km Tiefe lokalisiert. Das Epizentrum befand sich 1095 km südöstlich von Saint-Joseph (La Réunion) und lag damit Außerhalb des Wirkungskreises, in dem sich Erdbeben auf Vulkane auswirken könnten. Dennoch (oder gerade deswegen) ist der Vulkan Piton Fournaise noch schwach aktiv und eruptiert in der 4. Woche.

Erdbeben-News 03.03.23: Türkei

Nachbeben Mb 5,0 im Südosten der Türkei

Datum: 03.03.23 | Zeit: 02:53:43 UTC | 37.85 N ; 36.65 E | Tiefe: 4 km | Mb 5,0

Nachdem Anzahl und Stärke der Nachbeben entlang der Ostanatolischen Verwerfung in den letzten Tagen nachgelassen hatten, löste heute ein Erdbeben Mb 5,0 eine neue Serie weiterer Nachbeben aus, die sich entlang der Verwerfung verteilen. Das Beben Mb 5,0 manifestierte sich am nördlichen Abzweig der Ostanatolischen Verwerfung und hatte eine Herdtiefe von nur 4 km. Das Epizentrum wurde 23 km südwestlich von Göksun verortet. Insgesamt gab es seit dem 6. Februar mehr als 9000 Nachbeben.

Gut dreieinhalb Wochen nach der größten Naturkatastrophe der letzten 100 Jahre auf dem europäischen Kontinent wurde gestern noch ein Hund lebend aus den Trümmern der Stadt Antakya geborgen. Die Rettungsmission ist längt in eine Leichenbergungsaktion transformiert worden, umso erfreulicher war es für die Einsatzkräfte noch ein lebendes Wesen zu bergen. Die Opferzahlen werden kaum noch aktualisiert. Zuletzt hat es geheißen, dass mehr als 50.000 Menschen nur tot geborgen  werden konnten. Wie viele noch unter den Trümmern liegen, ist unklar. Klar hingegen ist langsam das finanzielle Ausmaß der Katastrophe: alleine in der Türkei ist nach Einschätzungen der Weltbank ein Sachschaden von ca. 32 Milliarden Euro entstanden. Nach Türkischen Angaben soll sich der Schaden im Bereich von 80 Milliarden bewegen.

Hoch ist auch der Imageverlust der türkischen Regierung. Trotz -oder gerade wegen- der Katastrophe will Erdogan bereits im Mai Neuwahlen. Er hofft auf eine Bestätigung seiner Politik und möchte das Vertrauen der Bürger zurückgewinnen. Dass es bereits bei früheren Wahlen den Verdacht der Wahlmanipulation gab, lässt natürlich nichts Gutes vermuten.

In Istanbul, der Metropole an der Nordanatolischen Verwerfung, herrscht derweilen unter Hausbesitzern Verunsicherung. Viele wollen die Bauwerke auf ihre Standhaftigkeit im Falle eines starken Erdbebens überprüfen lassen. Viele Hauseigentümer, die ihre Gebäude ohne Baugenehmigung errichtet haben und vielleicht sogar wissen, dass es Pfusch am Bau gab, dürften inzwischen nicht mehr besonders gut schlafen.


Weitere Erdbebenmeldungen:

Vanuatu: Erdbeben Mw 6,5

Datum: 02.03.23 | Zeit: 18:04:32 UTC | 15.33 S ; 166.49 E | Tiefe: 10 km | Mw 6,5

Das stärkste Erdbeben der letzten Tage manifestierte sich gestern Abend in Vanuatu. Es hatte eine Magnitude von 6,5 und ein Hypozentrum in 10 km Tiefe. Das Epizentrum lag offshore und wurde 75 km westlich von Luganville verortet.


South Sandwich-Inseln: Erdbeben Mw 5,6

Datum: 03.03.23 | Zeit: 04:53:56 UTC | 59.45 S ; 17.97 W | Tiefe: 10 km | Mw 5,6

Ein starkes Erdbeben der Magnitude 5,6 ereignete sich östlich der South-Sandwich-Inseln. Der Erdbebenherd befand sich in 10 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 2605 km östlich von Stanley auf den Falklandinseln festgestellt.


Stromboli: Erdbeben ML 2,3

Datum: 03.03.23 | Zeit: 01:30:13 UTC | 38.86 N ; 15.16 E | Tiefe: 109 km | ML 2,3

Wenige Kilometer vor der Nordküste der Vulkaninsel Stromboli manifestierte sich ein schwacher Erdstoß der Magnitude 2,3. Das Epizentrum wurde 47 km nord-nordöstlich von Lipari verortet. Das Hypozentrum lag in einer Tiefe von 109 km und könnte sich an der subduzierten Ionischen Platte ereignet haben. In dieser Region der Asthenosphäre kommt es auch zur Entstehung von Magmen infolge partiellen Schmelzens. In diesem Fall könnte die Schmelzbildung vom Material der subduzierten Platte ausgehen. Generell sind Erdbeben im Bereich von Stromboli relativ selten und daher messe ich ihnen eine besondere Bedeutung zu, da sie oft einer erhöhten Aktivitätsphase des Vulkans vorangehen, zumindest wenn sie flacher liegen. Im aktuellen Fall bin ich mir nicht sicher, ob man das Beben als Precursor interpretieren kann. Doch wie wir erst Anfang der Woche sahen, scheint der Vulkan weiterhin bereit zu sein, Lavaströme zu erzeugen. Ich selbst bin in der nächsten Woche ein paar Tage vor Ort. Stay tuned!